Badische Neueste Nachrichten: Gefährliches Dilemma

Peer Steinbrück hat die Latte hoch gelegt. Sehr
hoch sogar. Mit Angela Merkel will der frühere Finanzminister nicht
noch einmal am Kabinettstisch sitzen, nicht einmal als Vizekanzler.
Seine Strategie, voll auf Sieg zu spielen und nicht auf Platz, wirkt
angesichts der anhaltend flauen Umfragen zwar ein wenig weltfremd.
Mit etwas Glück und Geschick allerdings könnte Steinbrücks Kalkül
schneller aufgehen, als es seiner Kontrahentin lieb ist. Ihr großer
Vor

Neue OZ: Kommentar zu Banken/KfW/Bundestag

Im öffentlichen Interesse

Völlig zu Recht fordern Privatbanken und Sparkassen, die
unheimliche Macht des staatlichen Förderinstituts KfW zu beschränken.
Ursprünglich gegründet, um beim Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft
nach dem Zweiten Weltkrieg zu helfen und große Wirtschaftsprojekte
anzuschieben, hat sich die Arbeit der Einrichtung inzwischen stark
gewandelt: Beim Derivatehandel beispielsweise tritt sie im Stile
einer Investmentbank auf.

Das

Schwäbische Zeitung: Ich habe da noch ein paar Fragen an die Euro-Gegner – Kommentar

Ein paar Fragen an die Euro-Gegner, die bei der
Bundestagswahl antreten wollen und die bislang nicht beantwortet
worden sind:

Wie halten Sie es mit der deutsch-französischen Freundschaft, wenn
Deutschland den Euro-Raum verlassen sollte? Glauben Sie ernsthaft,
das bliebe folgenlos? Oder sehen Sie auch dazu eine Alternative? Wie
erklären Sie den kleineren Partnern, dass Deutschland keine Lust mehr
auf Europa hat? Streben Sie nach politischer Isolation, nicht nur auf
diesem Kontine

Schwäbische Zeitung: Hausmacht entscheidet bei Jeggle-Nachfolge – Kommentar

Die CDU hatte in Ertingen eine gute Auswahl:
Alle drei Kandidaten wären – so verschieden sie auch sind – geeignet
gewesen, die Region als Nachfolger der Unions-Europaabgeordneten
Elisabeth Jeggle in Brüssel zu vertreten.

Dass sich am Ende Norbert Lins durchsetzte, lag vor allem an der
kombinierten Hausmacht der oberschwäbischen Kreisverbände und der
Jungen Union, die der gebürtige Horgenzeller hinter sich sammeln
konnte.

Sein Mitbewerber Tappeser verwies in

Schwäbische Zeitung: Die SPD macht sich zum Juniorpartner – Leitartikel

Natürlich waren die alten Zeiten, in denen um
Weltanschauungen gestritten wurde, überhaupt nicht besser. Als die
SPD noch die Partei der Arbeiter war und die CDU als Klub des
Kapitals galt. Aber diese alten Zeiten waren übersichtlicher, für die
Wähler und für die Parteien selbst auch. Da wussten alle, wer wofür
und wogegen ist. Heute ist die Politik verwirrender, wo doch alle für
das Gleiche sind: soziale Gerechtigkeit, Atomausstieg, gesundes
Essen, N

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Verdi-Klage in Karlsruhe Es war an der Zeit BERNHARD HÄNEL

Als das Bundesarbeitsgericht sein Urteil zum
kirchlichen Arbeitsrecht gesprochen hatte, wähnten sich Kläger und
Beklagte, also Kirche und Gewerkschaft Verdi, auf der Siegerseite.
Wer allerdings glaubte, da sei also ein salomonisches Urteil
gesprochen worden, irrte. Weiterhin sind kirchliche Arbeitnehmer in
ihren Grundrechten eingeschränkt, wenn sie ihre Forderungen
durchzusetzen versuchen. Ob dies rechtens ist, müssen jetzt die
Karlsruher Richter entscheiden. Das ist a

Rheinische Post: Partei der Populisten Kommentar Von Antje Höning

Max Weber hat Politik definiert als "langsames
Bohren dicker Bretter". Gemessen daran hat die Partei, die sich
gestern gründete, nichts mit Politik zu tun, aber viel mit Bierzelt.
Ihre Kernbotschaft lautet: dagegen. Gegen den Euro, gegen Europa,
gegen Aufklärung. Statt komplizierte Wahrheiten verkündet sie
Schein-Lösungen, und die haben in der deutschen Geschichte schon in
manche Katastrophe geführt. Deutschland raus aus dem Euro? Das würde
uns und

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Heizkosten steigen weiter kräftig Minderverbrauch heißt das Zauberwort MATTHIAS BUNGEROTH

Das ist keine schöne Überraschung für viele
Mieter. Mit kräftigen Nachzahlungsforderungen in ihrer
Nebenkostenabrechnung werden sie unsanft an den Umstand erinnert,
dass die Kosten für Energie und Heizung derzeit insgesamt nur eine
Richtung kennen: nach oben. Bis zu 25 Prozent Nachforderungen für
2012, das ist ein kräftiger Schluck aus der Pulle, der nicht nur
manch einen finanzschwachen Haushalt aus dem knapp bemessenen Budget
werfen kann und wird. An d

Rheinische Post: SPD gibt sich nicht auf Kommentar Von Michael Bröcker

Auf dem Parteitag in Augsburg erinnert sich die
SPD an die Worte des hier geborenen Dichters Bertolt Brecht: Wer
kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Peer
Steinbrück demonstrierte in einer leidenschaftlichen und bisweilen
persönlich gefärbten Rede, dass er nicht nur gewillt ist, die SPD in
den Wahlkampf zu führen, sondern auch die Fehler der Vergangenheit
vergessen zu machen. Das Selbstbewusstsein ist in dieser stolzen
Partei schon imm