Thüringische Landeszeitung: Festung Europa? / Zur Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer

Europa darf keine Festung sein und das Mittelmeer
darf nicht zum Totenmeer werden. Die erschütternden Bilder aus
Lampedusa müssen endlich Konsequenzen haben. Seien wir doch ehrlich:
Die EU-Flüchtlingspolitik ist an Scheinheiligkeit kaum zu überbieten.
Beispiel Syrien: Millionen sind dort auf der Flucht, wir fordern den
Libanon, Jordanien und auch die Türkei auf, sich der Flüchtlinge
anzunehmen. Die Flüchtlingslager dort sind randvoll. Und wir nehmen
gerad

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu „Made in Germany“: Mut zum Besonderen von Christine Hochreiter

Die (Polster-)Möbelindustrie in Nordbayern hat
eine lange Geschichte. Und sie gibt noch heute tausenden Menschen
Lohn und Brot. Doch wie in anderen traditionsreichen Branchen sind
viele Stellen in der Produktion längst in das kostengünstigere
Ausland abgewandert. Wer eine neue Couch kauft, macht sich selten
Gedanken darüber, wo und wie diese gefertigt worden ist. Zum Teil mag
dies auch daran liegen, dass die Hersteller es in der Vergangenheit
versäumt haben, ein Qu

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zuÜbergriffen auf Rettungskräfte: Alarmierende Vorfälle von Philipp Seitz

Sie haben nur ein Ziel: in Not geratenen
Menschen zu helfen. Doch mittlerweile werden die Rettungskräfte bei
ihren Einsätzen oft selbst zum Opfer und benötigen Hilfe. Sie werden
angepöbelt oder gar geschlagen und zur Zielscheibe von Aggressionen,
wie Fälle in ganz Bayern zeigen. Betroffen sind nicht nur Polizisten
– auch Feuerwehrleute und Sanitäter werden zunehmend mit Gewalt
konfrontiert. In Nürnberg wagen sich manche Sanitäter sogar nur noch
mit

Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zur Regierunsgbildung: Die Woche der Entscheidung von Reinhard Zweigler

Die Würfel, ob Deutschland künftig Schwarz-Rot
oder vielleicht doch Schwarz-Grün regiert wird, fallen jetzt.

Zu den Grundregeln beim Pokern gehört, das eigene – gute oder
schlechte – Blatt ohne sichtbare Regung in der Hand zu behalten. Wer
zu viel und zu schnell Preis gibt, was er hat, ist auf Dauer nicht
erfolgreich. Nun sind Koalitionsgespräche, oder auch nur
Sondierungen, keine Pokerrunden. Doch ein wenig von den Grundregeln
des Kartenspiels beherrschen auch

Schwäbische Zeitung: Kommentar zur Flüchtlingspolitik – Nicht nur die Politik hat versagt

Nicht nur die Politik versagt

Schande, Skandal: Es fehlt nicht an markigen Worten, wenn über das
Schicksal der Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten debattiert
wird. Sie sterben zu Tausenden im Mittelmeer, seit vielen Jahren
schon, und nichts deutet darauf hin, dass sich an der permanenten
Tragödie im Kern etwas ändern wird. Tragödie? Das wäre im klassischen
Sinn eine schicksalhafte, unausweichliche Fügung, welche in die
Katastrophe mündet. Ni

Internationales Rotes Kreuz: Weitere Helfer in Syrien verschwunden

Nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes sind in Syrien weitere sieben Helfer überfallen und verschleppt worden. Darunter sollen sechs Rotkreuz-Mitarbeiter und ein Mitarbeiter des Internationalen Roten Halbmonds sein. Der Vorfall soll sich in der Nähe von Saraqeb in der Provinz Idlib am Sonntagvormittag ereignet haben, als die Gruppe in mehreren Fahrzeugen auf dem Weg von einem dreitätigen Hilfseinsatz zurück nach Damaskus war. Die Region ist teilweise unter Kontrolle v

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

Wer gedacht hatte, das Desaster um den Neubau
des Limburger Bischofssitzes und Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst
persönlich sei nicht mehr zu steigern, sieht sich nach diesem
Wochenende eines Besseren belehrt. Leider! Zum peinlichen
Verwirrspiel um die Reise des Bischofs nach Rom kommen neue, noch
schwerwiegendere Vorwürfe gegen seine Amtsführung. Egal wann, wie und
was der Vatikan entscheidet: Franz-Peter Tebartz-van Elst hat sein
Amt längst verloren. Und würde

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Sondierungsgesprächen

Nein, abgesagt wird die für diesen Dienstag
vorgesehene zweite schwarz-grüne Sondierungsrunde wohl nicht. Aber es
wäre eine große Überraschung, wenn dabei mehr herauskäme als die
nochmalige Vergewisserung, dass Union und Grüne miteinander ins
Gespräch kommen können. Schön, dass man das vor 2017 schon mal weiß.
Dann aber sollten die richtigen Verhandlungen, also die mit der SPD,
endlich auch offiziell losgehen. Schließlich will n

Rheinische Post: Letzte Sondierungen Kommentar Von Eva Quadbeck

Es gibt noch keine Entscheidung, ob Union und
SPD es tatsächlich in Berlin miteinander versuchen wollen, da werden
hinter den Kulissen schon die ersten Kuhhandel vorbereitet. Die SPD
besteht auf einem flächendeckenden Mindestlohn und könnte im Gegenzug
in der Europa-Politik der Linie der Kanzlerin folgen. Selbst das
ideologisch umkämpfte Betreuungsgeld soll kein Hinderungsgrund mehr
sein, gemeinsam zu regieren. Während die Spitzenpolitiker nach außen
beteuern

Rheinische Post: Dieser Fels ist zu schwach für die Kirche Kommentar Von Lothar Schröder

Am Anfang der Kirchengeschichte steht ein
Bauvorhaben. Der Bauherr ist Jesus und der Baugrund Petrus. Laut
Matthäus-Evangelium ist der Bauauftrag mit jenen Worten annonciert
worden: "Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche
bauen." Von einem Bischofshaus war noch keine Rede. Vieles an diesem
Sinnbild scheint irgendwie verdreht: Warum baut Jesus und nicht
Petrus? Und warum soll überhaupt Petrus das Fundament sein –
ausgerechnet er, der Jesus dreimal v