Weser-Kurier: Der „Weser-Kurier“ (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 14. Februar zur Sterbehilfe in Belgien

Es ist ein Tabubruch: Als erstes Land weltweit
erlaubt Belgien die aktive Sterbehilfe für Minderjährige – ohne
Altersgrenze. Auch die Bevölkerung steht dahinter. Voraussetzung bei
Minderjährigen ist eine unheilbare Krankheit. Ein Psychologe muss
bezeugen, dass der Minderjährige urteilsfähig und in der Lage ist,
die Entscheidung zum Sterben zu fassen. Damit sind psychisch kranke
Kinder und todkranke Babys ausgenommen. Dennoch ist das Gesetz
unausgegoren. Wer w

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Studie zum Mammographie-Screening Nichts für Lebenskünstler oder Feiglinge PETER STUCKHARD

Alle Verfahren der modernen Medizin,
Krebserkrankungen möglichst früh zu erkennen, bergen Risiken. Die
liegen erstens in der Methodik. Jede diagnostische Maßnahme kann
falsche Sicherheit vortäuschen: Es wird kein Krebs entdeckt, obwohl
der sich längst im Körper befindet. Oder: Die erste Diagnose legt
einen Krebsverdacht nahe, der weiter abgeklärt werden muss. Das
können erhöhte Werte beim prostataspezifischen Antigen-Test sein, das
können

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Fall Edathy weitet sich aus Zu viel geplaudert Alexandra Jacobson, Berlin

Es geht bei der Affäre um Sebastian Edathy
längst nicht mehr nur um die erschreckende Frage, ob ein angesehener
Politiker eine strafbare Neigung zum Konsum von Kinderpornographie
hegte. Es geht um die nicht minder erschreckende Frage, ob in unserem
Land das Rechtsstaatsprinzip funktioniert. Ober ob manche Menschen
gleicher sind als andere. Denn Sebastian Edathy wurde offenbar
rechtzeitig gewarnt. Vermutlich hat der SPD-Politiker gewusst, was er
auf keinen Fall hätte wissen d&

Südwest Presse: Kommentar zur Außenpolitik

Deutschlands Verantwortung für die Stabilität und den
Frieden auf der Welt ist gewachsen. Ein Bekenntnis zu dieser
bedeutenden Rolle ist ein Gebot der Ehrlichkeit und des Realismus.
Daraus resultiert keineswegs, dass die Bundeswehr jetzt zum
Weltpolizisten aufrückt – mehr außenpolitisches Engagement muss nicht
zwangsläufig mehr Auslandseinsätze deutscher Soldaten heißen. Doch
gehört zur neuen Aufrichtigkeit, dass den Bürgern die Wahrheit ü

Westfalen-Blatt: zur Krebs-Früherkennung

Diese Umfrage gibt zu denken: Wenn 30 Prozent
der Frauen glauben, dass ein Mammografie-Screening eine
Brustkrebserkrankung verhindert, dann stimmt etwas mit der Aufklärung
nicht. Und das gilt nicht nur für diese Art der Früherkennung. Da
diese Unwissenheit – oder sollte man besser sagen Blauäugigkeit? –
nach Auskunft von Experten auch bei anderen Vorsorgeuntersuchungen
nicht ungewöhnlich ist, muss die Beratung verbessert werden, muss
einmal mehr erklärt werde

Westfalen-Blatt: zur Rede von Martin Schulz

Wer als Präsident des Europaparlaments und
deutscher Politiker in der Knesset mit konkreten Zahlen über
Wasserverbräuche von Israelis und Palästinensern hantiert, der ist
schlecht oder gar nicht beraten. Martin Schulz (SPD) hat
statistisches Material verglichen, dessen Quelle mit einiger
Wahrscheinlichkeit pro-palästinensisch ist. Das kann der israelischen
Regierung nicht gefallen. Allerdings sind die Reaktionen der
Siedlerpartei ebenso übertrieben wie kalkuli

Westfalen-Blatt: zur Sterbehilfe

Kinder dürfen kein Auto lenken, keinen Alkohol
trinken und nicht zur Wahl gehen. In Belgien sollen sie aber darüber
bestimmen dürfen, ob sie bei einer lebensbedrohlichen Krankheit
weiterleben wollen. Damit wird das kleine Königreich weltweit
Vorreiter bei einem ganz heiklen Thema: Sterbehilfe. Es ist zwar
nicht so, dass künftig Minderjährige zu tausenden ihrem Leiden ein
Ende setzen wollen. Es soll in Belgien um ein Dutzend Fälle im Jahr
gehen. Aber imme

Allg. Zeitung Mainz: Unfassbar – Kommentar von Lars Hennemann zu Sterbehilfe

Es gibt Themen, die sind im wahrsten Sinne dieses
viel zu oft gebrauchten Wortes derart unfassbar, dass man sich nur
wünschen kann, von ihnen verschont zu bleiben: Was, wenn ein Kind
derart unter Krankheit und Schmerz leidet, dass sein Leben eine
einzige Qual ist? Was tun, wenn die Medizin an ihre Grenzen stößt?
Nicht jeder findet dann Trost in der Religion, die jungen Kranken
schon gar nicht. Transzendenz ist ein Konzept, das sich ihnen
schlicht nicht erschließt. Ab

Rheinische Post: Fauxpas in der Knesset

Martin Schulz ist kein politischer Anfänger. Er
hat gewusst, dass eine Rede vor der Knesset, dem israelischen
Parlament, für ihn eine hohe Ehre, aber auch eine besondere
Herausforderung ist. Nicht zuletzt, weil er Deutscher ist. Schulz
sprach als Präsident des Europa-Parlaments zu den Abgeordneten, und
er hat viel Richtiges gesagt, darunter auch Kritisches. Das ist gut
so – ein offenes Wort muss unter Freunden erlaubt sein. Allerdings
sollte die Kritik auch fundiert sein. Es