Badische Zeitung: US-Spionage / Fatale Folgen Kommentar von Thomas Fricker

Ihre Geheimdienste gehen mit einer Mischung aus
technikgläubigem Überwachungsfetischismus, Überheblichkeit und
Ignoranz zu Werke, und die dafür politisch Verantwortlichen üben sich
in lässigem Pragmatismus: Habt euch nicht so, das macht doch jeder!
Das mag sein, aber nicht mit jedem teilen wir angeblich so viele
Werte und Interessen, und nicht mit jedem arbeitet die Bundesrepublik
auf Feldern von existenzieller Bedeutung eng zusammen. Jeder neue
Fall von Spit

Lausitzer Rundschau: Obamas böse Geister Zum neuen Spionageverdacht gegen die USA

Man kann, ja muss Amerikas Angst verstehen, nach
dem 11. September 2001 ein zweites Mal nicht zu wissen, was sich
irgendwo in der Welt gegen das Land zusammenbraut. Das erklärt die
umfassende Informationsbeschaffung im Ausland auf allen denkbaren
Wegen, mithilfe moderner Abhörtechnik oder mit Spionen. Aus US-Sicht
sind die damit verbundenen Rechtsverletzungen kein Problem im Sinne
einer verwerflichen Handlung. Problematisch ist nur, wenn man
erwischt wird, weshalb Edward Snowden

Stuttgarter Nachrichten: Baubeginn des Stuttgart-21-Tunnels

Ivo Gönner strahlte. Der Anstich des
Albabstiegstunnels am 23. Juni war ein Feiertag für den Ulmer OB
(SPD). Bald können die Ulmer in 24 Minuten den Stuttgarter Flughafen
erreichen, in 32 Minuten die Innenstadt. Wenigstens ein bisschen
dieser Begeisterung für das Projekt sollte nun auch sein
Stuttgarter Amtskollege Fritz Kuhn (Grüne) entfachen. Als
Stuttgart-21-Gegner der ersten Stunde war er vergleichbaren Anlässen
bisher ferngeblieben – offiziell aus Term

Börsen-Zeitung: Im siebten Himmel, Kommentar zu Fußball-WM& Wirtschaft von Michael Flämig

7. Sieben. SIEBEN!Unglaublichepochaleinzigartigs
ensationellhistorischachwasweißich. Die halbe Welt spricht über die
Tore, die Deutschland im Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft
gegen Brasilien geschossen hat. Da kann Ihre Finanzzeitung nicht
schweigen – und sie will es auch gar nicht. Wir bekennen gerne: Die
Begeisterung ist immer noch groß. Welch Emotionen selbst vor dem
eigenen Fernseher, welch angenehme Zweifel am Sehvermögen, welch
Freude über das

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Nahost-Konflikt

Wer sich in Israel als Deutscher an politischen
Diskussionen beteiligt, der bekommt meistens einen scheinbar
plausiblen Vergleich vorgesetzt. Man stelle sich bitte vor, es würden
täglich Dutzende Raketen aus Dänemark in Richtung Flensburg
geschossen. Hätte der Staat dann nicht die Pflicht, seine Bürger vor
den Angriffen zu schützen und sich gegen den Beschuss zu wehren? Wenn
man dann entgegnet, dass Dänemark aber nicht von Deutschland
abgeriegelt werde, be

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-Blatt (Bielefeld) zum Nordbank-Urteil

Mit der HSH Nordbank ganz groß herauskommen –
das war es, was die Manager um Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher
vorhatten. Herausgekommen ist ein dreistelliger Millionenverlust. Mag
sein, dass der »Omega 55«-Deal sträflich leichtsinnig war, doch
strafbar war er nicht. Das jedenfalls hat das Hamburger Landgericht
im ersten Großprozess gegen einen kompletten Bankvorstand wegen
missratener Finanzgeschäfte entschieden. Gewiss: Es ist ein
Freispruch zweiter K

Schwäbische Zeitung: Zum zweiten mutmaßlichen Spionagefall: Falsche Reaktion

Ein Spion und noch ein Spion und vielleicht
noch mehr Spione: Es ist ein Skandal, wie die USA mit ihrem Freund
und Verbündeten Deutschland umgehen! Ist es wirklich ein Skandal?

Die derzeitige Diskussion läuft etwas aus dem Ruder. Da findet
sich die Datensammelwut der NSA samt abgehörtem Handy der Kanzlerin
im selben Rührwerk wie die Aktivitäten der Geheimdienste diesseits
und jenseits des Atlantiks. Und die deutsche Politik reagiert
beleidigt – also emotional,

Schwäbische Zeitung: Zum neuen Schulgesetz in Baden-Württemberg: Auftrag an die Menschen vor Ort

Zwar ist es immer gut, wenn in einem Dorf oder
einer Stadt alle an einem Strang ziehen. Doch mit dem neuen
Schulgesetz wird aus dieser Binsenweisheit eine Überlebensfrage für
die Schule vor Ort.

Das Land verspricht den Kommunen weitgehend freie Hand. An wie
vielen Tagen die Kinder wie viele Stunden in der Schule sein sollen,
ob sie zusätzlich Handball spielen, Posaune blasen oder Fasnetsmasken
schnitzen – all das soll vor Ort entschieden werden. Doch die
Freiheit birgt a