Nein, es ist nicht der bedeutendste
Diplomatenposten, den die Bundesregierung zu vergeben hat. Und in der
Vergangenheit wurden bisweilen ältere Herren als Botschafter zum
Heiligen Stuhl geschickt, die man einerseits mit einem netten
Altersposten versorgen wollte, die andererseits daheim aus diesen
oder jenen Gründen ins Zwielicht geraten waren. Auf den ersten Blick
– und wenn man es maliziös sehen möchte – passt Annette Schavan in
dieses Schema. Die unselige Geschichte
Zunächst einmal liegt Alice Schwarzer richtig.
Die Bundesrepublik bietet Steuerhinterziehern die Möglichkeit, ihre
Steuerflucht mit einer Selbstanzeige in Ordnung zu bringen.
Offensichtlich hat Schwarzer dabei im Gegensatz zu Uli Hoeneß keine
Fehler begangen. Der Fiskus hat sich mit der prominenten Deutschen
geeinigt. Ihr droht keine Haft, sie musste lediglich Steuern und
Säumniszinsen nachzahlen. Dass plötzlich die Medien Wind von dem
offensichtlichen Millionen-
Mehr und mehr gewinnt die Bilanzprüfung der EZB
an Konturen und damit auch die Sichtweise der Notenbank auf Europas
Bankensektor. Dass sich laut EZB unter den 29 Banken mit den
"wichtigsten Handelsbüchern" auf ihrem Radar gleich neun deutsche
Häuser finden, darunter die HSH Nordbank, nicht aber die Nord/LB, wer
hätte das gedacht? Und dass sich die Prüfer einer Neubewertung der
sogenannten Level-3-Assets der Banken annehmen wollen, darf als
Fingerzeig dahi
Die Zahlen sind alarmierend: Mindestens 120
Milliarden Euro gehen der EU-Wirtschaft jährlich durch Korruption
verloren – vor allem im Bereich der öffentlichen Auftragsvergabe.
Doch Glaubwürdigkeit und Vertrauen kosten auch andere Formen der
Vorteilsnahme. Wenn Spitzenpolitiker ihre Kontakte und ihren Einfluss
in der Wirtschaft zu Geld machen wollen, muss es dafür Regeln geben.
Hier hat Deutschland Nachholbedarf. Das Problem des ersten
Korruptionsberichtes der EU ist abe
Mit Alice Schwarzer gesellt sich erstmals eine
Frau in die Reihe prominenter Steuerhinterzieher. Das kann man als
Zeichen von Emanzipation sehen: Frauen können ebenso Vermögen
erwerben wie Männer, unter ihnen gibt es leider ebenso schwarze
Schafe. Und wie bei Hoeneß, Zumwinkel und Co. fragt man sich: Wieso?
Wieso trickst ausgerechnet der, der genug hat? Offenbar steigen Gier
und kriminelle Energie – unabhängig vom Geschlecht – proportional mit
dem Vermögen an
Wenn Historiker einmal das Auf und Ab am
deutschen Arbeitsmarkt beschreiben, werden sie das
Tarifvertragsgesetz von 1948, die Veränderung des Streikparagrafen
116, die Lohnentwicklung der späten 90er Jahre sowie die Hartz-Reform
von 2005 als wichtige Wegmarken einer beschäftigungsfreundlichen
Politik werten. Sie könnten aber auch dereinst das neue
Mindestlohngesetz von Arbeitsministerin Nahles als Wendepunkt eines
bis dahin dauernden Beschäftigungsbooms ansehen. De
Ehemalige Aktionäre der Hypo Real Estate (HRE)
verlangen von der seit 2009 verstaatlichten Bank Schadenersatz in
Höhe von etwa 1,1 Milliarde Euro. Verlierer könnten wieder einmal die
Steuerzahler sein. Erst hatten sie das Institut, das sich verzockt
hatte, vor der Pleite bewahrt. Jetzt müssen sie unter Umständen die
klagenden Aktionäre entschädigen. Das klingt zwar bitter und viele
Bürger, die mit Wertpapieren nichts zu tun haben wollen, werden sich
Links antäuschen, rechts vorbeiziehen – junge
Väter in Nordrhein-Westfalen beherrschen den familienpolitischen
Übersteiger wie sonst niemand in Deutschland. Vereinbarkeit von
Familie und Beruf? Arbeitsteilung im Haushalt? Partnerschaft auf
Augenhöhe? Hört sich alles prima an und lässt sich vor allem nach
außen wunderbar beschwören. Doch wenn–s ernst wird, kneift der
moderne Mann in NRW. Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei den Vätern
weit aus
Jeder Mensch macht Fehler. Das ist eine
Binsenwahrheit. Doch Menschen, die ihr Auftreten in der
Öffentlichkeit mit einem rigorosen moralischen Anspruch verbinden und
in ihrer Selbstbeweihräucherung nicht einmal davor zurückschrecken,
sich ungefragt selbst in eine Reihe mit Mutter Teresa, Sophie Scholl
und Rosa Luxemburg zu stellen, wie es Alice Schwarzer kürzlich tat,
die dürfen keinen besonderen Bonus verlangen, wenn auch ihre
Fehltritte Gegenstand öffentlich
Betrachtet man nur die nackten Zahlen der
Weltgesundheitsorganisation, könnte einem angst und bange werden. Die
Prognose erwartet 2025 rund 50 Prozent mehr neue Krebspatienten pro
Jahr als 2012. Doch Vorsicht vor Panikmache! Ganz so simpel ist die
Lage nicht. So paradox es erscheint: Es ist indirekt der medizinische
Fortschritt, der die Zahl der Krebsfälle in die Höhe treibt. Zum
einen, weil die Weltbevölkerung rasant wächst und damit die Zahl der
potenziellen Patie