Um markige Worte ist Ministerpräsident Alexis
Tsipras offenkundig nie verlegen: Man habe »einen Kampf, aber nicht
den Krieg« gewonnen, hat er nach der Vereinbarung von Brüssel wissen
lassen. Dass Tsipras sein Land – zumindest verbal – in einem Krieg
wähnt, sagt einiges über sein mangelndes Fingerspitzengefühl und
fehlende politische Erfahrung aus, aber noch viel mehr über das
Gefühlsleben der Griechen.
Karstadt-Gesamtbetriebsratschef Hellmut Patzelt
hat einen guten Job gemacht. Es ist ihm gelungen, die Zahl der
ursprünglich geplanten Entlassungen zu halbieren. Alle Achtung! Der
allseits befürchtete Kahlschlag beim Personal ist deutlich
abgemildert. Viele Beschäftigte, die seit Monaten um ihren Job
bangen, dürften aufatmen. Viele, aber eben nicht alle.
Am Ende sollen trotzdem etwa 1400 Mitarbeiter gehen. Andere müssen
mit weniger Lohn als bisher auskommen. Sie
Als Nicolas Berggruen 2010 Karstadt übernahm, da
war der Jubel groß. Der smarte Investor kam schließlich mit großen
Versprechungen. Erst nach und nach setzte sich die Erkenntnis durch,
dass Berggruens Interesse an der in die Jahre gekommenen
Kaufhauskette doch eher bescheiden war. Als René Benko, der zunächst
gegen Berggruen noch den Kürzeren gezogen hatte, dann im August 2014
für einen symbolischen Euro zum Zuge kam, waren die Befürchtungen
Arme Kirche, reiche Kirche. Erst ein paar Tage
ist es her, dass der mutmaßliche Reichtum des Kölner Erzbistums eine
Zahl bekam. Tatsächlich: Ein Vermögen von 3,35 Milliarden Euro ist
keine Kleinigkeit. Wenig später dann die im Hirtenbrief
seelsorgerisch formulierte und in den Sonntagsgottesdiensten
verlesene Hiobsbotschaft von Erzbischof Woelki: Auf absehbare Zeit
werden Großgemeinden sich zu Glaubensgemeinschaften, zu "spirituellen
Tankstellen" wa
Die Unentschlossenheit der Regierung Kraft im
Umgang mit landeseigenen Kunstwerken fordert das zweite Opfer: Nach
der Versteigerung von zwei Warhols aus der Sammlung der staatlichen
Westspiel-Gruppe musste jetzt Star-Geiger Frank Peter Zimmermann
seine Stradivari abgeben. Ob er sie wiederbekommt, ist offen: Das
Instrument gehört zur Sammlung der ebenfalls landeseigenen Bank
Portigon, die abgewickelt wird. Beide Vorgänge sind deshalb so
ärgerlich, weil die Landesregierung ke
Obwohl sich Griechenland und Europa am Freitag
im Schuldenstreit geeinigt haben, ist die Krise nicht vorbei. Das
ungebrochen selbstbewusste Auftreten des Duos Tsipras/Varoufakis
lässt Böses ahnen. Sie tönen, die Griechen würden das Drehbuch der
Reformen nun wieder selbst schreiben. Nein, werden sie nicht. Sie
wollen Milliarden von Europa, also wird Europa ihnen sagen, wofür sie
das Geld nutzen – und wofür nicht. Im günstigen Fall diente das
Triumph-Geheul
Es gibt diesen Satz, dass Menschen erst wissen,
was sie an einer Sache hatten, wenn sie diese verloren haben. Genau
so ist es mit den Impfungen. Das Gefährliche an der oft verharmlosten
Kinderkrankheit Masern sind Komplikationen und Spätfolgen wie Lungen-
und Gehirnentzündungen. Doch die sind in Vergessenheit geraten. Die
fatale Logik: Wirkt ein Impfschutz flächendeckend, kommt die
Krankheit kaum noch vor und wird nicht mehr ernst genommen. Prompt
wird der Sinn von Impfu
Einmal unachtsam zurückgesetzt, schon ist es
passiert. Wer regelmäßig Auto fährt, der wird irgendwann einmal
anecken – an der Mauer des Nachbarn, beim Einparken am Hintermann,
bei Glatteis an der Leitplanke. Das ist nicht schlimm. Schlimm ist
es, wenn sich unter Autofahrern eine Kultur des Sichwegschleichens
entwickelt und der Fluchtreflex, das Retten der eigenen Haut,
wichtiger wird als die Notwendigkeit, sich um einen Verletzten zu
kümmern. Ein Kratzer ist kein
Der große Knall ist wieder einmal verhindert
worden. Gelöst ist mit der Einigung vom Freitagabend aber nichts.
Griechenland ist überschuldet und reformbedürftig wie eh und je.
Zumindest gibt es nun eine Gesprächsbasis für die nächsten Monate
voller neuer Fristen. Diese Woche geht es los: Athens Regierung muss
mit einer Liste von Reformen die Partner überzeugen, dass sie es
ernst meint mit der Erneuerung des Landes – nur dann kann auch der
Bundestag
Wenn Eltern überlegen, ob sie ihre Kinder
tatsächlich impfen lassen sollen, dann liegt das auch daran, dass die
meisten Krankheiten, gegen die es einen Schutz gibt, ihren großen
Schrecken verloren haben. Nur ist die Realität eben eine andere, wie
die aktuelle Masern-Welle zeigt. Vermeintlich harmlose Krankheiten
können immer noch schlimme Folgen haben. Das war früher so, das ist
heute so. Zum Glück ticken die meisten Eltern vernünftig. Sie wissen,
wi