WAZ: Die Angst vor dem Sterben – Kommentar von Petra Koruhn

Das Vertrauen, die Welt am Endes des Lebens in Würde
und ohne Schmerzen verlassen zu können, ist bei vielen nicht mehr
gegeben. Im Gegenteil: Sie haben Sorge, dass sie auf dem OP-Tisch
landen, weil das Geld in die Kassen spült. Dass sie an
Beatmungsapparate angeschlossen werden – als gute Einnahmequelle,
obwohl es Zeit zu sterben ist. Am Leben erhalten, gegen den eigenen
Willen, das ist verboten. Aber es ist Alltag.

Angehörige von Todkranken erleben es Tag für T

Weser-Kurier: Kommentar von Mirjam Moll zu Griechenland

Was sich gestern in Brüssel abspielte, erinnert an
die Endlosschleife eines telefonischen Kundenservices. "Ihr Anruf ist
uns wichtig. Bitte warten Sie" – gleiches trifft auch auf den ewigen
Streit mit Griechenland zu. Wieder einmal hat die Athener Regierung
am Dienstag eine neue Reformliste an die EU-Kommission übermittelt.
Die hält noch immer daran fest, die Griechen in der Eurozone und
damit auch in der Union zu halten. Eine Gewissheit, mit der die Union
Athen imm

Börsen-Zeitung: Pie in the Sky, Kommentar zur Großbank HSBC von Andreas Hippin

Was hat es für einen Sinn, das Geld seiner
Kunden so anzulegen, dass sie sich am Ende nur in einer Stadt wie
Gotham City zur Ruhe setzen können? Saker Nusseibeh, der Chef des
Londoner Vermögensverwalters Hermes, hat ganz offenbar eine andere
Vorstellung vom Investieren als die Großaktionäre der HSBC, die dem
britischen Institut den Umzug nach Hongkong nahelegten – in eine
chinesische Sonderverwaltungszone, die Batmans Wohnort gut aussehen
lässt. Nachhaltigke

Weser-Kurier: Kommentar von Kristina Läsker zur Deutschen Bank

Eine Razzia kommt nie passend, für die Deutsche
Bank kam sie am Dienstag zur Unzeit. Mit Rollkoffern zogen Fahnder
durch die Zwillingstürme in Frankfurt und sammelten mal wieder
Unterlagen ein. Es sind rufschädigende Bilder, dabei möchte der
Aufsichtsrat nichts mehr als endlich Ruhe. Deshalb hat die Bank am
Sonntag die Doppelspitze Anshu Jain und Jürgen Fitschen abgesetzt.
Mit dem Investmentbanker John Cryan sollte gleichsam ein neuer Typ
Chef gezeigt werden. Ein

Schwäbische Zeitung: Auf ins Ungewisse – Kommentar zu Ursula von der Leyens Entscheidung für „MEADS“

Augen zu und durch": Das wird jetzt die Devise
der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sein. Sie hat
sich für den Kauf des neuen, milliardenschweren Flugabwehrsystems
Meads festgelegt. Es ist ein großes Wagnis.

Niemand kann heute sicher sein, dass die Wunderwaffe, die noch
entwickelt werden muss, den Schutz liefern wird, den die Hersteller
versprechen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass das komplexe Projekt
den Zeitrahmen sprengt und zum Milliardengr

Mitteldeutsche Zeitung: zu Hochschulen/ausländische Studierende

Der demografische Wandel bestimmt die Nachfrage.
Deutsche Unis machen es sich aber nicht zur Aufgabe, sie zu
bedienen. Die chronisch unterfinanzierten Hochschulen sparen an dem,
was im akademischen Ausland oft besser funktioniert: am Service. Zu
selten werden qualifizierte Bewerber an Unternehmen weiter
vermittelt. Das muss sich ändern. Deutschland ist auf Fachkräfte
angewiesen. Was liegt also näher, als sie dort anzuwerben, wo sie
ausgebildet wurden?

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung: zu Bundeswehr/Rüstung

Die deutsche Verteidigungsministerin zeigt ihren
Willen, auf die eigenen Kräfte zu setzen. Aus der Erfahrung mit dem
zunächst gescheiterten Drohnen-Projekt Eurohawk zieht sie den
Schluss, sich nicht bedingungslos auf den Bündnispartner USA zu
verlassen. Auch in Meads steckt US-Technologie. Aber Deutschland ist
an der Entwicklung direkt beteiligt. Die Ministerin macht so auch
Industriepolitik. Der Auftrag für das neue Star-Schiff der Marine
wird europaweit ausgeschrieb

Mitteldeutsche Zeitung: zu Gartenreich Dessau-Wörlitz

Die Verwaltungsleiterin geht aus eigenem Entschluss.
Der Schritt ist weder ein Verdienst des Kultusministers, der dem
Kuratorium vorsteht, noch des Stiftungsdirektors – im Gegenteil.
Beide versuchten zuletzt, die Krise mit einem Mediator zu
beschwichtigen und mit Macht nach innen zu administrieren. Aber dass
84 Prozent einer Belegschaft sich aufraffen, um zu protestieren, ist
ein Alarmzeichen. Es deutet auf schwere Defizite hin, die bei einer
Welterbe-Stiftung keinesfalls "interne&qu

RNZ: Merkel und die Familie Bush mögen sich

Es gibt im Englischen eine nette Redewendung,
die sich in etwa so übersetzen lässt: Du kannst niemals den ersten
Eindruck korrigieren. Und der erste Eindruck, den Angela Merkel in
der US-Politik hinterließ, war der, dass sie Republikaner mag und
Demokraten etwas weniger. In Bildern ausgedrückt veranstaltete Merkel
im Juli 2006 mit George W. Bush, dem in Deutschland unbeliebten
US-Präsidenten auf Stralsund die teuerste Grillparty der Welt. Und im
Juli 2008 verweiger

WAZ: Ein fatales Signal an die Jugend – Kommentar von Michael Kohlstadt zu Siemens

Siemens-Chef Joe Kaeser ist ein Mann der Zahlen.
Sieben Jahre lang war der bodenständige Bayer Finanzvorstand des
Münchner Weltkonzerns. Der schreibt gerade keine Erfolgsstory, liegt
im Ergebnis hinter den Erwartungen der Kapitalmärkte, verdient
allerdings dennoch ordentlich Geld. Kaeser folgt also der kühlen
Logik von Finanzinvestoren, wenn er, wie neulich geschehen, den
geplanten Personalabbau im angeschlagenen Großturbinengeschäft für
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