Das G7-Treffen in Elmau sollte aus dem
Tourismus-Etat bezahlt werden. Die Bilder zum Auftakt sind beste
Werbung für Bayern. Die Welt hingegen wartet noch auf den politischen
Nutzwert.
Ein unsicherer Punkt bleibt der Klimaschutz. Es ist unklar, ob das
Zwei-Grad-Begrenzungsziel für die Erwärmung der Erdatmosphäre von den
führenden Industriestaaten bestätigt wird; wenn ja, dann ohne
konkrete Verpflichtungen.
Das Bild, das Europa abgibt, ist wenig schmeichelh
Als ein "Festival des Ehrenamtes" hatte
Bundespräsident Joachim Gauck den Stuttgarter Kirchentag zum Auftakt
motivierend gelobt. Von einer Kultur "neuer Nachdenklichkeit" wusste
am Ende des fünftägigen Treffens die Generalsekretärin des
Kirchentags, Ellen Ueberschär, sichtlich beeindruckt zu berichten.
Und in genau dieser inhaltlichen Klammerung wird der
Veranstaltungsmarathon seinen 120 000 Teilnehmern mutmaßlich in
sehr guter E
Vielmehr sorgte die Debatte um eine Abspaltung
des Privatkundengeschäfts für zusätzliche Unruhe auf dem Boot, das
ohnehin durch stürmisches Gewässer schaukelt: Prozesse, Strafen,
Skandale und umstrittene Geschäfte waren die steten Wegbegleiter von
Fitschen und Jain, die das zwar nicht alles zu verantworten hatten,
aber eben auch nicht den Eindruck erweckten, als könnten sie den
Kulturwandel in der Bank glaubhaft durchsetzen. Den soll nun der
Brite John C
Die harmonischen Bilder vom Fuße des
Karwendel-Gebirges ließen für einen Moment vergessen, vor welcher
Steilwand Gipfelstürmer der G7 standen. Es lag an den Demonstranten
hinter dem Sicherheitszaun, daran zu erinnern, dass im bayerischen
Elmau tatsächlich nicht alles eitel Sonnenschein war. Selten zuvor
standen die Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten
Industrienationen vor so vielen Herausforderungen gleichzeitig. Mit
dem wieder auflodernden Konfli
Ohne Vertrauen läuft in der Finanzwelt nicht
viel, und die Deutsche Bank hat in den vergangenen Jahren reichlich
davon verspielt. Beispielhaft erwähnt sei der Libor-Skandal – das
absichtliche Fälschen von Referenzzinswerten, etwa um höhere Zinsen
für Kredite durchsetzen zu können, die der Markt nicht
rechtfertigte. Mehr als drei Milliarden Euro Strafe hat die Deutschen
Bank dafür in Europa und den USA zahlen müssen. Manipulationen und
entfessel
Man soll ja gehen, wenn es am schönsten ist. Das
hat sich wohl auch Gregor Gysi gedacht. Er befindet sich als
Fraktionschef der Linken im Zenit seiner politischen Karriere.
Seine Partei steht gut da. Sie ist größte Oppositionspartei im
Bundestag und stellt sogar einen Ministerpräsidenten. Ob der
Positivtrend mit dem Abgang des 67-Jährigen anhalten wird, ist
fraglich. Gysi ist ein brillanter Rhetoriker, der den Dialog mit
Menschen unterschiedlichst
Die Welt ist komplizierter geworden – das
spiegelt sich auf den Kirchentagen wider. Stuttgart reihte sich da
ein. Der "Friedenskirchentag", von dem anfangs die Rede war, gewann
insofern kein scharfes Profil. Es blieb bei Deutungsversuchen,
ergänzt um einige Resolutionen. Und war dieser Kirchentag nicht
einfach nur lammfromm? Die Antwort ist: Nein. Aufwühlende Themen –
von der Frage der sozialen Gerechtigkeit über die Homo-Ehe bis zur
Migrations- und Flüchtli
Gregor Gysi verzichtet schweren Herzens auf eine
erneute Kandidatur für den Vorsitz der Linksfraktion. Es ist das Ende
einer Ära. Jeder vernünftige Hausarzt hätte dem 67-Jährigen zu dem
Schritt geraten. Selten haben ihn die Genossen so ergriffen erlebt,
wie auf dem Parteitag in Bielefeld. Es war ein souveräner Abschied,
der eines demokratischen Linken, der einigen Genossen aufzeigte,
welches Ziel politische Prozesse eigentliche haben sollte: nach
Mehrheiten zu
Ja, es stimmt. In Elmau werden Millionen Euro
dafür ausgegeben, die Mächtigen dieser Welt in luxuriöser Idylle 24
Stunden lang zu beherbergen und zu beschützen, und die
Protestierenden hinter Maschendrahtzäunen fernzuhalten. Eine
Mega-Show, bei der das Volk draußen bleibt. Trotzdem springt die
Kritik zu kurz. Schließlich geht es bei dem Gipfel genau um dieses
Volk, um seinen Wohlstand, um sein Klima, um seinen Handel, die
Zukunft seiner Kinder.
Bayern, wie man es von Postkarten kennt:
Blasmusik, Gebirgsschützen in schmucker Uniform, überqellender
Blumenschmuck auf den Balkonen, Weisswurst und Weissbier. Die Bilder,
die Angela Merkel und ihr G7-Gast Barack Obama gestern in Krün
produzierten, taugen für die Abteilung: Wie schön ist unsere Welt.
Doch die Welt ist nicht nur weiß-blaue Bergidylle. Unser Globus mit
mehr als sieben Milliarden Menschen, zig Problemen, blutigen
Konflikten, dem ungelöste