Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Griechenland

Europa kann nicht zufrieden sein. Diese Einigung
hat zwar den Grexit verhindert. Aber schon die unwillkürliche
Versuchung, in diesen Satz ein »zunächst« einzufügen, zeigt, wohin
diese Union gekommen ist: Das in Jahren aufgebaute Vertrauen ging
verloren, wurde zerstört, ist zerbrochen. Dieses Ergebnis ist eine
Übereinkunft, die niemand als Durchbruch zu feiern wagt, weil jeder
hofft, dass der andere auch morgen noch zu seinem Wort steht. Die
Mitgliedsc

Schwäbische Zeitung: „Versäumnisse und Defizite“ – Kommentar zum Scala-Verfahren der Sparkasse Ulm

Die Sparkasse Ulm hat sich entschieden, das
Scala-Verfahren entschlossen durchzuziehen. Die Direktoren wissen um
den Preis ihrer harten Linie: Sie müssen Spott, Hohn und
Geringschätzung über sich ergehen lassen. Seit bald zwei Jahren
beschert Scala der Sparkassengruppe beständig negative Schlagzeilen.

Die schlechte Presse ließ sich demütig ertragen, solange die
Sparkassen glaubhaft machen konnten, dass Ulm ein bedauerlicher
Einzelfall sei. Inzwischen aber

Aachener Nachrichten: Teutonischer Hammer – Auf dem Gipfel in Brüssel wurde viel Porzellan zerschlagen; Ein Kommentar von Joachim Zinsen

Doch, eine gute Nachricht gibt es tatsächlich aus
Brüssel zu vermelden. Auf dem chaotischen Gipfel vom Wochenende ist
verhindert worden, dass die Eurozone implodiert. Zumindest vorerst.
Glück gehabt! Das ist aber auch schon alles an froher Kunde. Auch
wenn Kanzlerin Angela Merkel jubelt und sich von "Bild" & Co.
bejubeln lässt, Finanzminister Wolfgang Schäuble seinen Triumph eher
still genießt, SPD-Chef Sigmar Gabriel dem Duo mal wieder artig zu

Börsen-Zeitung: Kein Ruhmesblatt für Europa, Kommentar zu Griechenland von Detlef Fechtner

Gewiss, Euroland hat es irgendwie doch wieder
geschafft, den Streit zu beenden. Das ist zugegebenermaßen für sich
genommen schon etwas wert, denn die Fähigkeit zum Kompromiss ist eine
der Kernkompetenzen, auf die sich die EU etwas einbilden kann.

Auch dass mit der gestrigen Verabredung über die Bedingungen eines
neuen Hilfsprogramms ein Grexit (zumindest vorerst) abgewendet zu
sein scheint, ist keine Nickligkeit. Ein Ausscheiden von Hellas aus
dem Euro-Club wäre

Rheinische Post: Arme Flüchtlinge Kommentar Von Christian Schwerdtfeger

Kaputte Heizungen, mangelhafte Strom- und
Warmwasserversorgung, Feuchtigkeit und Schimmel, Brandschäden und
Ungezieferbefall, undichte Fenster, defekte Balkongeländer und viel
zu wenige Betten: Die Zustände in den Flüchtlingseinrichtungen sind
zum Teil erschreckend. Es ist beschämend und ein Armutszeugnis, dass
es eines der reichsten Länder der Welt nun schon seit Jahren nicht
schafft, die Flüchtlinge flächendeckend menschengerecht
unterzubringen. E

Rheinische Post: Ein vorläufig gutes Ende des Euro-Pokers Kommentar Von Antje Höning

Zehn Tage lang stand die Währungsunion vor dem
Scheitern. Griechenland rutschte in die Pleite, der Rest Europas
versank im Streit. Dann rauften sich die Staatschefs zusammen und
wendeten das Ende einer großen Idee ab. Das ist die gute Nachricht
der langen Nacht von Brüssel. Mögen Stammtische und
Ökonomie-Professoren seit langem "Grexit!" rufen und wäre ein solcher
für Europa auch verkraftbar – für Griechenland hätte das Aus ein
ö

Stuttgarter Nachrichten: zu Griechenland

Das größte Risiko sind die Staats- und
Regierungschefs der Euro-Länder bereits eingegangen, als sie sich
nach dem griechischen Referendum noch einmal auf Verhandlungen
eingelassen haben. Da setzten sie das Signal: Verträge, Regeln,
Volksentscheide schön und gut, aber wirklich ernst muss sie keiner
nehmen. Was manche gerade als "Rettung Europas" feiern – das Angebot
eines dritten Pakets an Griechenland – könnte sich als Sprengsatz
entpuppen, der die

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Griechenland soll im Euro bleiben Schwieriger Kompromiss THOMAS SEIM

Griechenland bleibt im Euro. Das ist gut. Für
alles andere – die Verhandlungen zum Hilfspaket und die öffentliche
Debatte darüber – gilt dieses Urteil eher nicht. Auf der Habenseite
der 17-stündigen Verhandlungen von 19 Staats- und Regierungchefs der
Euro-Staaten steht die Stabilisierung der Währung. Darauf deutete der
Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung jedenfalls gestern hin.
Außerdem konnte ein Zerfall der Euro-Zone, dem eine Spaltung der