Die griechischen Behörden haben nach Monaten
mit der Räumung des provisorischen Flüchtlingslagers Idomeni an der
mazedonischen Grenze begonnen. Und das ist auch gut so. Aus dem
Rückstau nach dem Dichtmachen der Grenze war ein politisches Manifest
geworden. Wiederholt hatten die Lagernden Angebote ausgeschlagen, in
feste Unterkünfte in der Umgebung zu wechseln. Sie begründeten das
mit der Hoffnung darauf, dass die Grenze doch wieder geöffnet würde
und
Zwischen Europäern und dem Internationalen
Währungsfonds (IWF) tobt ein Glaubenskrieg über den möglichen
Schuldenschnitt für Griechenland. Der IWF geht davon aus, dass
Wachstum nur bei einer Verringerung der gigantischen Staatsschuld
möglich ist, die Euro-Finanzminister wollen mit aller Macht
verhindern, dass Geld ihrer Steuerzahler durch einen Schnitt verloren
geht. So wichtig der IWF für die Lösung der Schuldenkrise ist, hier
unterliegt er einem Tr
Wie groß muss das Elend sein, dem man als Flüchtling
entkommen ist, wenn man sich mit Macht im heruntergekommenen Lager
Idomeni festkrallt? Wie groß muss die Hoffnung sein, wenn man
monatelang in dieser Trostlosigkeit verharrt, weil man auf die
winzige Möglichkeit hofft, dass hinter dem Grenzzaun zwischen
Griechenland und Mazedonien doch noch die Chance auf ein neues Leben
wartet? Irgendwann, irgendwo.
So sehr viele Menschen angesichts der Bilder vom Balkan entsetz
Österreich ist gespalten, darin sind sich alle Analysten der
Bundespräsidentenwahl einig. Der Standard, Die Presse, Spiegel
Online, Süddeutsche Zeitung, die taz – kaum ein Medium kommt nach dem
ultraknappen Wahlausgang ohne dieses Urteil aus. Manche legen sogar
noch eins drauf und schreiben: Das Land ist tief gespalten.
Ja, zum Glück!
Was wäre denn passiert, wenn sich die Österreicher am Sonntag
einig gewesen wären? Sie hät
Eigentlich wollte der linke griechische Ministerpräsident Alexis
Tsipras alles anders machen als seine Vorgänger: Die untere
Mittelschicht und die Ärmsten im Lande stärken, Flüchtlingen und
Migranten zur Seite stehen, Transparenz schaffen und
Vetternwirtschaft eindämmen. All das versprach der Hoffnungsträger
der Linken schon als Opposition und dann auch als Staatsoberhaupt –
stets mit der "Sprache der Wahrheit", wie er immer
Merkel hat in Istanbul die schwierige Balance
von Kritik und Kooperation gehalten. Sie hat ihr starkes Interesse am
Erhalt des europäisch-türkischen Flüchtlingsabkommens deutlich
gemacht, ohne Erdogan in Sachen Visumfreiheit einen Rabatt zu geben.
Sie hat sich für die Demokratie, für die Freiheitsrechte und für
einen versöhnlichen Umgang mit den Kurden eingesetzt, ohne Erdogan
mit harschen öffentlichen Äußerungen zu provozieren. Sie war zwa
Puh, das war knapp – aber am Ende hat ja nun doch
das Gute gesiegt. Die urbane, weltoffene, pro-europäische Hälfte der
Alpenländler stellt den Präsidenten in der Hofburg. Hallelujah,
links-liberales Establishment, Wirtschaftsvertreter und Klerus tanzen
eng umschlungen! Doch, ein wenig Schmäh muss schon sein, denn um was
ging es denn wirklich? Genau, um das Staastsoberhaupt von Österreich
– und nicht etwa um das von Frankreich. Wenn Marine le Pen abgewehrt
ist
Die deutsche Kanzlerin stand bei ihrem Besuch
in Istanbul gleich unter dreifachem Druck. Erstens darf das
Flüchtlingsabkommen mit Ankara nicht scheitern, weil dann
wahrscheinlich sofort wieder Ströme von Flüchtlingen über die Ägäis
versuchen würden, ins EU-Land Griechenland zu gelangen. Gleichzeitig
darf sich die Kanzlerin jedoch nicht von Recep Tayyip Erdogan
gleichsam wie am Nasenring durch die Arena ziehen lassen. Dass Merkel
gestern in der Türkei
Sage einer, die parlamentarische Demokratie sei
langweilig und altmodisch: In einer emotionalen Achterbahnfahrt von
wenigen Wochen und nach rasantem Finish ist die Nation schon in den
Tiefen des Rechtspopulismus angelangt und hat sogar eine kleine
Etappe Geisterbahn durch die Vergangenheit zurückgelegt. Und
plötzlich ist alles anders. Ein roter Kanzler, ein grüner Präsident:
Für Österreich, wo die Grünen noch nie mitregieren durften, ist das
die eigentlic
Welcome – willkommen." Die beiden
Begrüßungsworte des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für
Kanzlerin Angela Merkel hatten Symbolgehalt. Sie erinnern an die
deutsche Willkommenskultur vom Herbst, als die Türkei die Flüchtlinge
zu Hunderttausenden nach Europa ließ. Inzwischen funktioniert das
EU-Türkei-Abkommen – zumindest oberflächlich: Der Weg per Boot nach
Griechenland ist weitgehend blockiert. Viele Erwartungen in
Deutsc