Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Papstbesuch in Israel

Papst Franziskus hat im Heiligen Land sein
Bestes gegeben. Wenn es nur nach seinem Willen ginge, würde er
trennende Mauern niederreißen und Gräben zuschütten. Das
Kirchenoberhaupt besucht die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und
betet an der von Israel erbauten Trennmauer, die vielen
Palästinensern das Alltagsleben erschwert. Franziskus solidarisiert
sich sowohl mit dem jüdischen als auch dem palästinenischen Volk. Er
lädt die Präsidente

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur EU

Der Wahlmarathon ist zu Ende, langsam macht sich
Ernüchterung breit: Denn nun ist eingetreten, wovor Demoskopen schon
lange gewarnt haben. Im künftigen Europaparlament gehen rund ein
Fünftel der Sitze an Euro-Kritiker und Rechtspopulisten. Die
Extremisten werden um die 140 der 751 Mandate einnehmen. Die
Gesetzgebungsprozesse werden künftig schwieriger werden. Der Wind in
Europa hat sich gedreht: Künftig kommt er vermehrt vom ganz rechten
und extrem linken Rand. Zwa

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Papst/Nahostreise

Das Bild, wie der Papst gebeugt und mit
angelehnter Stirn vor dem Sperrwall aus Beton in Bethlehem steht,
wirkt über diesen Besuch hinaus. Franziskus war parteiisch, aber
nicht einseitig, sondern im Sinne jener Israelis und Palästinenser,
die eine zweistaatliche Koexistenz wollen. Man mag zwar seinen
Einfall belächeln, den palästinensischen Präsidenten und das
israelische Staatsoberhaupt zum Friedensgebet in den Vatikan
einzuladen. Dem Allmächtigen wird man e

Weser-Kurier: Kommentar von Daniel Killy zum Rechtsruck in Europa

Wer rechts außen wählt, ist entweder ein
Brandstifter oder ein Staatsfeind, darüber herrscht gewiss Konsens.
Dennoch sollte man die teilweise erschreckenden Wahlerfolge
rechtsextremer bis neonazistischer Parteien bei der Europawahl
richtig einordnen. Zwar hat jeder, der bei Gruppierungen wie dem
"Front National" in Frankreich, "Jobbik" in Ungarn, UKIP in
Großbritannien oder den"Schwedendemokraten" sein Kreuzchen gemacht
hat, am Gemeinwes

Rheinische Post: Kommentar / EU braucht Versöhner = Von Anja Ingenrieth

Die Fliehkräfte in der EU nehmen zu. Wenn in so
bedeutenden Mitgliedsstaaten wie Frankreich und Großbritannien
Parteien triumphieren, die ihre Länder dezidiert aus der Gemeinschaft
führen wollen, wird "Sparkanzlerin" Angela Merkel es künftig noch
schwerer haben, die EU auf dem Konsolidierungspfad zu halten und jene
gemeinsame Politik durchzusetzen, die für die Stabilisierung der
Gemeinschaftswährung unverzichtbar ist. Damit aber droht die näc

Mittelbayerische Zeitung: Grenze der Verdummung – Seehofer muss einsehen, dass er seinen Kurs des gnadenlosen Populismus nicht beliebig fortsetzen kann. Von Fritz Winter

Horst Seehofer, nach den Europawahlen
Vorsitzender einer 40-Prozent-Schrumpfpartei mit gerade noch fünf
Europaabgeordneten, hat nach den gnadenlosen Verlusten am Sonntag
nach einem Sündenbock gesucht und – oh Wunder – auch einen gefunden.
Er selber hat mit seinem betont europakritischen Kurs das
Europa-Wahlergebnis für die CSU verbockt. Und er kündigte auch gleich
Konsequenzen an: Natürlich werde er bis 2018 Ministerpräsident
bleiben und selbstverständlic

Westfalenpost: Der Brückenbauer / Kommentar von Stefan Hans Kläsener zur Nahostreise von Papst Franziskus

Am Jerusalemer Tempelberg umarmen sich drei ältere
Männer: ein muslimischer Geistlicher, ein Rabbi und ein katholischer
Bischof. Eine ungewöhnliche Geste, weil schon der Anblick einer
jüdischen Kippa die Moslems bis aufs Blut reizen kann. Gänzlich
ungewöhnlich, sogar sensationell wird die Szene dadurch, dass der
katholische Bischof der Bischof von Rom ist: Papst Franziskus. Man
kommt aus dem Staunen nicht heraus, mit welch traumwandlerischer
Sicherheit dieser

WAZ: Europa und „Brüssel“. Kommentar von Ulrich Reitz

Europa mögen die Menschen. Das oft gebrauchte
Ersatzwort dafür steht dagegen für alles, was an Europa unsympathisch
ist: "Brüssel" mag niemand. Weshalb eigentlich konnten Europa und
"Brüssel" zum Gegensatzpaar werden? Ganz einfach – die Vision ist
voller Licht, deren Realisierung voller Dunkelheit. Vieles, was als
"Brüssel" in die europäischen Mitgliedsländer herüber weht, riecht
streng: nach Bürgerferne, Vetter

Allg. Zeitung Mainz: Byzanz in Brüssel / Kommentar zur Europawahl

Wie kann man eigentlich mit einem Denkzettel
umgehen? Erste Option: Man denkt nach. Zweite Option: Man tut so, als
sei nichts passiert, und geht zur Tagesordnung über. Europas
etablierte Parteien scheinen sich eindeutig für die zweite
Möglichkeit entschieden zu haben. Und das, obwohl sie mit dem
Rechtsruck in nicht wenigen Kernstaaten der EU von den Wählern eine
Rechnung aufgetischt bekommen haben, für die die Bezeichnung
"Denkzettel" eigentlich untertrie

neues deutschland: Präsidentenwahl in der Ukraine: Eine Chance¶

Neue Leute können alte Erstarrungen aufbrechen. Wie
auch immer sein Wahlsieg zustande gekommen sein mag und was alles an
ihm auszusetzen wäre, kann der Oligarch Petro Poroschenko doch eine
Chance für die Ukraine sein. Das höchst zweifelhafte Konstrukt
Interimspräsident hat ausgedient. Der Machtblock aus Julia
Timoschenkos Vaterlandspartei und der rechtsextremen Swoboda von Oleg
Tjagnibok, die die Spitzenämter nach dem Maidan-Umsturz vom Februar
unter sich aufte