Lange hat sich Island in Sachen EU vornehm zurückgehalten – erst
die Finanzkrise und der Beinahe-Bankrott des Inselstaates machten
Europa und seine stabile Währung attraktiv genug für einen Beitritt.
Vor diesem Hintergrund erscheint das Aufnahmegesuch Islands nicht wie
der Wunsch nach einer Liebesheirat, sondern wie der Antrag für eine
Zweckehe.
Das zeigen auch die ersten Gespräche, in denen sich gleich die
unterschiedlichen Vorst
Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hat neuen Koalitionsstreit im
Sommerloch entfacht – und die CSU versucht aus gutem Grund, sofort
das Feuer zu löschen. Mit seiner Forderung nach Abschaffung der
Rentengarantie hat Brüderle sich vor allem als Ordnungspolitiker
profiliert. Doch ihm muss klar sein, dass er für seinen Vorstoß keine
Mehrheit bekommt.
Auch wäre die schwarz-gelbe Bundesregierung schlecht beraten, wenn
sie aus
In Duisburg ist kein schicksalhaftes Unglück passiert, kein
Erdbeben, kein Tsunami, sondern eine vorhersehbare Katastrophe. Alle
Warnungen von Polizei, Feuerwehr und Sicherheitsexperten im Vorfeld
der Loveparade hat Oberbürgermeister Sauerland ignoriert.
Noch schlimmer: Es wurde enormer Druck auf Verwaltungsmitarbeiter
und den aus dem Amt gedrängten Polizeipräsidenten ausgeübt, die die
Gefahren sahen und deshalb nicht
Unser Bares ist uns lieb und teuer. Wenn das
Erwirtschaften des selbigen schon harter Arbeit bedarf, muss es
zumindest bequem sein, die Euros auszugeben: Die Lösung sind
Geldautomaten, die rund um die Uhr erreichbar sind. Der oft von
Banken beworbene Service hat aber einen Haken: Durch die schiere
Menge der Automaten gerät eine flächendeckende Überwachung vor
Manipulationen zur Herausforderung. Aber zumindest in den Filialen
sollten Kunden dem Automaten vertrauen d&uum
In Berlin üben die Kirchen nicht gerade großen
Einfluss auf Leben und Denken der meisten Bewohner aus. Das gilt
besonders für die im Nordosten Deutschlands von jeher in der Diaspora
lebenden Katholiken. Von der Machtfülle und dem Prunk, wie sie
Fürstbischöfe wie in Köln oder Augsburg entfalten, kann die annähernd
bankrotte Erzdiözöse Berlin nur träumen. Der tägliche Überlebenskampf
der Kirche und ihrer Orden in einer religionsf
Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland denkt
trotz des zunehmenden Drucks nicht an Rücktritt. Wenn er für die
Tragödie die Verantwortung übernähme, würde er für den Rest seines
Lebens für 20 Todesopfer verantwortlich gemacht, sagte Sauerland im
Gespräch mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Mittwochausgabe).
Wenn er sich so verhalten würde, wäre das quasi wie ein
Eingeständnis, den Tod der 20 Menschen verursacht zu h
Tag drei nach der Katastrophe schafft ein etwas klareres Bild.
Demnach hat ein Provinzfürst die Sicherheit von Hunderttausenden dem
eigenen Größenwahn geopfert. Ratschläge von Experten wurde
weggewischt, Kritiker pensioniert – Hauptsache, die Love-Parade kommt
nach Duisburg. Dass die Stadt zu klein ist, um das Meer der
Techno-Jünger aufzunehmen, wurde ignoriert. Was gibt es da noch zu
überlegen? OB Sauerland muss gehen. Alle politischen
E
Auch Erfolgsmeldungen haben ihren Preis: Die
Deutschen liegen im Durchschnitt fünf Tage weniger im Krankenhaus als
noch vor 20 Jahren. Untersuchungen sind genauer, Operationsmethoden
verfeinert und Nachbehandlungen effizienter geworden. Dafür haben
alle Beteiligten ein dickes Lob verdient. Was damit alles verbunden
ist, steht nicht im neuen Krankenhausreport der Barmer GEK. Pfleger
und Ärzte können ein Lied davon singen, wie sehr die Arbeitsdichte in
den vergangenen Jahr
Ein Spitzenmanager, der seinen Stuhl räumt und
mit Millionenzahlungen abgefunden wird, befördert die Neiddebatte wie
kaum ein anderer. BP-Chef Tony Hayward ist das neueste Beispiel
dafür. Natürlich müssen Haywards Ansprüche aus Aktienoptionen erfüllt
werden, und natürlich hat er auch ein Recht auf Pensionszahlungen,
die ihm vertraglich garantiert worden sind. Das ist die juristische
Seite. Die moralische: Hayward hat keinen Cent wirklich verdient von
Es gibt führende, realistische
Unions-Politiker, die hinter vorgehaltener Hand sagen, dass
Schwarz-Gelb im Bund nur noch die wenigen Monate bis zum Jahresende
blieben, um sich endlich als gute Regierung zu beweisen und
verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Man muss nach neun Monaten
Merkel / Westerwelle feststellen, dass die Enttäuschung vieler ihrer
Wähler vom September 2009 so groß ist wie die Freude bei SPD und
Grünen über das unverdiente Opposition