von Joerg Helge Wagner Hört, hört! In Afghanistan herrscht ein
schmutziger Guerillakrieg: viele zivile Opfer, militärische
Fehlschläge der Alliierten, zum Teil versagende Präzisionswaffen. Der
pakistanische Geheimdienst ISI spielt eine höchst dubiose Rolle; und
die Deutschen haben sich zunächst mit etwas naiven Vorstellungen an
diesem Konflikt beteiligt. Die Amis hingegen haben Spezialeinheiten,
die gezielt Taliban-Kommandeure ausschalten
Der Hinweis, die Rentner erwirtschafteten
langfristig die Garantie selbst, weil künftige Steigerungen geringer
ausfielen, ist fragwürdig. Der Riesterfaktor, der dem Ausgleich
zwischen Alt und Jung dienen sollte, wurde bereits zweimal
ausgesetzt, damit die Rentner nicht noch schlechter dastanden.
Ausgerechnet vor der Bundestagswahl 2013 ist kaum damit zu rechnen,
dass die Bundesregierung geringere Rentensteigerungen als eigentlich
möglich durchsetzt. Schließlich sind d
Gestern erst, also rund 40 Stunden nach der
Katastrophe in seiner Stadt, kommt Adolf Sauerland, dem amtierenden
Oberbürgermeister von Duisburg, die Idee, über einen Rücktritt
nachzudenken. Die er aber kurz danach wieder verwirft. Dabei gibt es
für den Mann nichts mehr zu überlegen, er muss gehen. Nach dieser
Katastrophe in seiner Stadt mit 19 Toten ist dies die einzig mögliche
Konsequenz. Das gebietet der Anstand: Bevor die Staatsanwälte geklärt
haben
Der Krieg in Afghanistan fordert viele Opfer. Auf dem
fernen Schlachtfeld sterben Aufständische, Zivilisten und Soldaten,
in der Heimat bleiben Wahrheit, Transparenz und Glaubwürdigkeit auf
der Strecke. Ein faires Urteil über die reale Lage am Hindukusch und
den Sinn der Militärmission fällt daher schwer – es wird vereitelt
durch die regierungsamtliche Geheimhaltung, Verharmlosung und
Vertuschung. Die Veröffentlichung vertraulicher US-Dokumente über den
A
19 Menschen totgetrampelt – und keiner war’s. Kein
Oberbürgermeister, der sich der Verantwortung stellen würde. Kein
Polizeipräsident, der Planungsfehler einräumte. Und der Vorwurf, dass
die Stadt Duisburg unbedingt eine Massenveranstaltung durchziehen
wollte, für die sie gar nicht gewappnet war, dass Kritiker
strafversetzt wurden – der steht im Raum. Nicht, dass der eine oder
andere Rücktritt etwas wieder gut machen würde. Es geht vi
Zu fragen ist allerdings, ob man die Love Parade
für immer absagen muss. Die Entscheidung ist unter dem Eindruck des
Grauens und der Trauer verständlich, sicher auch unter dem Druck, der
sich vor dem Veranstalter immer mächtiger aufgebaut hat. Aber sie ist
nicht zwingend. 1985 wurden im Brüsseler Heysel-Stadion beim
Europacup-Finale 39 Menschen zu Tode gequetscht und 400 verletzt, vor
zehn Jahren starben beim Festival in Roskilde neun Menschen vor der
Bühne, aber es
Die Katastrophe von Duisburg hat die
landespolitischen Auseinandersetzungen weit in den Hintergrund
gedrängt. Erschüttert, betroffen und weitgehend ohnmächtig-hilflos
wie wir alle haben sich Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und ihr
Innenminister Ralf Jäger (beide SPD) mit öffentlichen Erklärungen,
schnellen Schuldzuweisungen und voreiligen Rechtfertigungsversuchen
zurückgehalten – eine angemessene Form, seine Trauer auszudrücken.
Die Toten u
92 000 geheime US-Dokumente haben die
Wikileaks-Macher ins Internet gestellt und damit die traurige
Realität auf den Schlachtfeldern am Hindukusch offengelegt, die
verräterischen Machenschaften des pakistanischen Geheimdienstes
aufgedeckt, die Naivität der Bundeswehr bloßgestellt, den zur Schau
getragenen Optimismus westlicher Politiker widerlegt. Dabei haben
diese der internationalen Öffentlichkeit gerade erst ihre Zuversicht
bekundet, dass Afghanistan bis 2014
Prüfen, herunterspielen, abwiegeln- die
Reaktion des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin auf den
Daten-Coup von Wikileaks ist verständlich, doch durchschaubar.
Natürlich mag keine Armee der Welt zugeben, an einer empfindlichen
Stelle getroffen worden zu sein. Die einzelnen kurzen
Lage-Nachrichten haben es in der Gesamtschau durchaus in sich. Die
vielen, im knappen Nachrichtenstil verfassten Meldungen geben ein
ungeschminktes Bild des Krieges wieder.