Stuttgarter Nachrichten: Sexismus-Debatte

Es gibt zwei Möglichkeiten zu reagieren.
Man kann, ähnlich wie vor Jahren bei der Causa Brüderle, viel Zeit
damit zubringen, die Angaben der Frau anzuzweifeln, vielleicht auch
gleich die Glaubwürdigkeit der Person. Tatsächlich gibt es Gründe
für diese Reaktion. Denn es bleiben Fragen offen. Es liegt in der
Natur der Sache, dass sich mancher Vorwurf nicht beweisen und nicht
widerlegen lässt – übrigens genauso wenig wie die Diskreditieru

Stuttgarter Zeitung: zur Situation in Aleppo/Syrien

Es gibt keine westliche Strategie, die
Zivilisten in Syrien vor der Waffengewalt von Damaskus zu schützen.
Die Weichen dafür wurden vor drei Jahren gestellt, als sich Präsident
Barack Obama nach den Giftgasattacken nicht entschließen konnte,
Angriffe gegen das Assad-Regime zu fliegen. Wer aber nicht bereit
ist, syrische Kampfflugzeuge vom Himmel zu holen, kann auch die
Zivilbevölkerung nicht gegen einen Luftterror schützen, wie ihn Assad
und Wladimir Putin jet

Stuttgarter Zeitung: Die EU-Flüchtlingspolitik ist hilflos

In der Flüchtlingspolitik setzt die EU immer
stärker auf Abschreckung. (…) Auch der Wunsch, weitere
Rückführungsabkommen nach dem Vorbild der Türkei abzuschließen,
besteht seit Langem. Kanzlerin Angela Merkel und die gesamte
CDU-Führung setzen auf diese Karte. Deren Kalkül: Deutschland zahlt
an Länder wie Ägypten, Afghanistan oder Pakistan. Im Gegenzug
verpflichten sich die Länder, aufgegriffene Flüchtlinge
zurückzunehmen

Stuttgarter Nachrichten: zur SPD Baden-Württemberg

Weiblicher, jünger, bunter – auf diese drei
Schlagworte lässt sich die Agenda der designierten SPD-Landeschefin
reduzieren. Leni Breymaier bietet einen Gegenentwurf zur alten SPD
in Baden-Württemberg, die die Masse der Wähler nicht mehr hinter dem
Ofen hervorlockt. Dass aber schon ihre Favoritin für den
Generalsekretärsposten bei etlichen Genossen so schlecht ankommt, ist
ein Alarmsignal. Wer ihre Favoritin Luisa Boos weiter schlechtredet
und deren Wahlergebn

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu den höheren Strafen für Raser

Die Initiative schießt übers Ziel hinaus –
Höchststrafen von bis zu zehn Jahren, welche die Länder fordern,
sind sicherlich kaum umsetzbar. Schärfere Strafen sind kein
Allheilmittel. Sie können auch nur dann durchgesetzt werden, wenn
die Polizei genügend Personal für Kontrollen hat. Genau daran mangelt
es. Dass wilde Autorennen sogar tagsüber stattfinden, macht
deutlich, dass Raser dies einkalkulieren. Hier muss angesetzt
werden. Das R

Stuttgarter Zeitung: zu Ceta

Wer sich die Mühe macht und genau hinschaut,
kann schnell erkennen: Die Gegner des TTIP-Freihandelsabkommens mit
den USA liegen völlig falsch, wenn sie Ceta und TTIP in eine
Schublade packen. Kanada ist bereit, eigens eine hormonfreie
Rindfleischproduktion aufzubauen, um europäischen Interessen
entgegenzukommen. Kanada verzichtet auf private Schiedsgerichte zum
Beilegen von Streitigkeiten zwischen Investoren und Staaten. In
beiden Punkten wäre es völlig chancenlos

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Erbschaftssteuer

Die Reform der Erbschaftsteuer ist symptomatisch
für fast alle Steuerreformen, die das System gerechter machen
sollten: Staat und Steuerzahler jagen einander durch einen
Teufelskreis, und die Verlierer sind all die Bürger, die von
Vergünstigungen jenseits der Pendlerpauschale nur träumen können.
Sehr viel besser wäre ein echter Befreiungsschlag, wie er von immer
mehr Ökonomen gefordert wird: Weg von dem durchlöcherten Steuerrecht
hin zu einer Regelun

Stuttgarter Zeitung: zu Kontrollen an der Grenze zur Schweiz

Kontrollen an der Grenze zur Schweiz wären ein
hochriskanter Drahtseilakt. Irgendwann wird es immer schwerer werden,
zum alten Zustand zurückzukehren. Selbst wenn keine Flüchtlinge mehr
kämen, könnte mancher mit Verweis etwa auf die organisierte
Kriminalität die Beibehaltung der Grenzkontrollen fordern. Es ist
daher höchste Zeit, bessere europäische Strukturen zu schaffen, die
die Freiheit im Innern dauerhaft wahren.

Pressekontakt:
Stuttgarter Zeit

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Syrien/USA/Russland/Konflikte

Entlarvt das Amerika als überschätzten
Papiertiger, Russland als zahnlosen Tanzbären? Ja und nein. Ja, weil
es selbst diese beiden starken Mächte offensichtlich nicht vermögen,
die syrische Knochenmühle zum Halten zu bringen. Nein in dem Sinn: Es
fehlt ja weder Amerikanern noch Russen an Feuerkraft. Vielmehr
gebricht es ihrem Handeln an Gemeinsamkeit, Vertrauen, Abstimmung im
Detail. Was umso verrückter erscheint, als beide größtes Interesse
da