Lausitzer Rundschau: Der Druck wächst Der Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt und die Koalition

Nach dem wechselseitigen Gemotze und dem Gerede
vom Koalitionsbruch sind die Gesprächsrunden der drei
Parteivorsitzenden von CDU, SPD und CSU am Donnerstag im Kanzleramt
auch eine Art Klimagipfel gewesen. Derlei Termine gab es seit Beginn
der Flüchtlingskrise schon öfter. Ohne nachhaltig befriedigende
Wirkung. Die schwarz-rote Koalition krankt eben auch daran, dass das
Vertrauen an Schwindsucht leidet. Nicht nur bei den Führungskräften.
In der zweiten Reihe ist da

Lausitzer Rundschau: Gift in Adern der GesellschaftÜber Gerüchte und das Internet

Gerüchte sind neben der Korruption das schlimmste
Gift in den Adern einer Gesellschaft. Sie können sie zersetzen. Von
Mund zu Mund geht die falsche Nachricht, erregt und erzeugt Wut. In
den modernen Zeiten wird sie im Netz mit der "Teilen"-Funktion in
einer Sekunde hundertfach an Gleichgesinnte verbreitet. Und von dort
weiter. So bestärkt man sich gegenseitig, so wachsen
Verschwörungstheorien. Eine in Berlin von einem einzigen Menschen auf
Facebook gestreute F

Lausitzer Rundschau: Gefährlicher Rücktritt Frankreichs Justizministerin geht im Streit um Verfassungsänderungen

Der Rücktritt von Christiane Taubira scheint auf
den ersten Blick eine gute Nachricht zu sein: verlässt mit der
Justizministerin doch eine erbitterte Kritikerin die Regierung
Hollande. Stattdessen kommt mit Jean-Jacques Urvoas ein treuer
Gefolgsmann. Doch der Rücktritt der beliebten Taubira kann für den
sozialistischen Präsidenten François Hollande noch brandgefährlich
werden. Denn er stärkt die Parteilinke – jene Rebellen, die schon bei
mehreren A

Lausitzer Rundschau: Ausnahme und Regel Jeder siebte Schüler erhält Nachhilfeunterricht

Der Schulalltag ist kein Zuckerschlecken.
Vollgepackte Stundenpläne, anschließend Hausaufgaben und danach
vielleicht noch Klavierunterricht oder der Sportverein. Für viele
Schüler gehört allerdings auch der Nachhilfeunterricht zum ganz
normalen Tagespensum. Immerhin jeder Siebte muss sich nach dem
regulären Unterricht noch mal auf den Hosenboden setzen, um die
Mathe-Zensur zu verbessern, Englisch zu büffeln oder überhaupt die
Klasse zu schaffen. Ge

Lausitzer Rundschau: Vorsicht bedeutet keine Niederlage Terrorangst in Köln nach Chemikalienkauf

Das freie Deutschland ist verletzlich. Jemanden
aufzuhalten, der heimlich plant, in einer Menschenmenge mit
Sprengsätzen zu morden, ist sehr schwierig. Das gilt auch für den
Rosenmontag in Köln. Die Polizei sucht nach einem Mann, der nahe der
Stadt Chemikalien gekauft hat, die sich zum Bombenbau eignen. Eine
Absage des größten deutschen Karnevalsumzugs ist deswegen nicht
geplant. Was aber, wenn sich Hinweise auf einen Terrorangriff am
Rhein erhärten? Spr&uum

Lausitzer Rundschau: Eine neue Eskalationsstufe Zum Streit der Regierungsparteienüber die Flüchtlingspolitik

Wenn SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sagt, der
Drohbrief aus Bayern gegen Angela Merkel sei die "Ankündigung des
Koalitionsbruchs" durch die CSU, dann ist das eine neue
Eskalationsstufe. Jetzt werden die Boxhandschuhe herausgeholt, ab
jetzt kämpft in der Flüchtlingspolitik bei Schwarz-Rot jeder für
sich. Nichts scheint mehr unmöglich zu sein. Weder das
Auseinanderbrechen der Koalition noch ein Kanzlerinnensturz. In der
Tat spricht vieles für die

Lausitzer Rundschau: Im Osten was Neues Bevölkerungsforscher sehen Abwanderung gestoppt

Es gibt hartnäckige Grundüberzeugungen, die mit
der Wirklichkeit nur wenig gemein haben. Eine davon lautet: Die neuen
Bundesländer sind ein Fass ohne Boden. Tatsächlich wurden mit den
vielen Fördermilliarden aber keine "Klodeckel vergoldet", wie es die
Ost-Beauftragte der Bundesregierung Iris Gleicke jetzt plastisch auf
den Punkt brachte. Vielmehr ist die Saat der teuren Hilfsprogramme
vielerorts aufgegangen. Dafür gibt es mehrere Beweise: Immerhin is

Lausitzer Rundschau: Gespür fürs Timing Zu Julia Klöckners Vorstoß in der Flüchtlingsfrage

Der Vorschlag der rheinland-pfälzischen
CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner wirkt wie die Quadratur des
Kreises: Transitzonen eingeführt, aber anders genannt. Das Wort
Obergrenze vermieden. Merkel nicht in den Rücken gefallen, aber Jubel
von den Merkel-Kritikern. Nicht vom "Plan B" gesprochen, sondern von
"A2". Vor allem eins muss man der 43-jährigen bescheinigen: Gespür
fürs Timing. Keiner aus der Union, auch die Kanzlerin nicht, wird

Lausitzer Rundschau: Jetzt, wo wir sie brauchen Zu den deutsch-türkischen Konsultationen

Man kann nicht sagen, dass Angela Merkel die
Türkei bisher gut behandelt hat. Sie hat wie alle Konservativen in
Europa das Begehren Ankaras, EU-Mitglied zu werden, über Jahre hinweg
am langen Arm verhungern lassen. Freundlich im Ton, kalt in der
Sache. Nicht nur der Staat, auch seine Bürger wurden zurückgestoßen,
etwa bei der jahrelangen Ablehnung der Visafreiheit für türkische
Reisende. Das war falsch, denn die Türkei war auf dem Weg, sich
politisc