Mitteldeutsche Zeitung: zu Investitionsstandort Sachsen-Anhalt

Ausländische Investoren haben vergangenes Jahr hier
mehr als 1 500 Arbeitsplätze geschaffen – im Bundesvergleich ist das
Platz zwei für Sachsen-Anhalt. Eine gute Nachricht, mehr davon!
Leider kommt gleich im zweiten Absatz die Euphorie-Bremse: Eine gute
Platzierung in einer Studie macht Sachsen-Anhalt allerdings noch
nicht zum dynamischen ostdeutschen Tiger-Staat. Wenn Manager
attraktive Standorte nennen sollen, fällt ihnen Sachsen-Anhalt nicht
ein. Da gibt es offen-si

Mitteldeutsche Zeitung: zu antiisraelischen Demonstrationen

Man mag die Wut und den Hass verstehen können, mit
denen Palästinenser auf Israel schauen. Wenn einem das Haus zerbombt,
Familie und Freunde umgebracht werden, ist es geradezu
übermenschlich, diese Gefühle nicht zu entwickeln. Aber wir wissen
auch, dass Wut und Hass zerstörerische Gefühle sind. Sie machen zu
allererst einen selbst kaputt. Vielleicht gibt es im Nahen Osten
derzeit keine Lösung. Aber ganz sicher führt das Schüren des
Antisemitism

Mitteldeutsche Zeitung: zu Arzthonoraren

Ärzte verdienen deswegen mehr, weil sie mehr
Patienten behandeln müssen. Und mehr Patienten müssen sie behandeln,
weil es insgesamt zu wenige Ärzte gibt. Da schließt sich der Kreis.
Wer sich wundert, warum die angeblichen Top-Verdienste nicht
massenweise junge Mediziner ins Mansfelder Land oder in die Altmark
locken, hat das Problem nicht verstanden. Was Berufsanfänger oft
abschreckt, ist – unter anderem – eben die Arbeitsbelastung, die
wesentlich höher

Mitteldeutsche Zeitung: zu Bafög

Ein bisschen gedulden müssen sich die schlauen Köpfe
noch. Mehr Studienhilfe gibt es erst ab 2016. Früher sei das einfach
nicht zu finanzieren gewesen, heißt es in der Koalition. Sie hat ihre
Priorität eben anders gesetzt, auf die Mütterrente zum Beispiel. Was
sind schon zwei Jahre in einem Politikerleben? Sehr viel besser wäre
es wohl, das System gleich ganz zu ändern und die Bafög-Steigerung zu
automatisieren, statt auf sporadische Beschlussbere

Mitteldeutsche Zeitung: Kommentar zum Raucher-Urteil in den USA

Nun hat die Witwe eines Kettenrauchers vor Gericht
in Florida 23,6 Milliarden Dollar erstritten. Der Tabakkonzern
Reynolds habe Gesundheits- und Suchtgefahren des Rauchens
verschwiegen. Das hat er gewiss. Aber auch Süßwarenfirmen und
Schnapsbrenner unterlassen den Hinweis auf Risiken. Zudem sind die
abträglichen Wirkungen des Rauchens auch in den USA allgemein
bekannt. Das Urteil stärkt mithin nicht den Verbraucherschutz, es
führt zu verstärktem Kopfsch&uu

Mitteldeutsche Zeitung: Kommentar der Mitteldeutschen Zeitung zur Formel 1

Sebastian Vettel erzeugt nicht die Begeisterung wie
der frühere Dauer-Weltmeister Michael Schumacher. Vettels
Siegesserie verbreitete Eintönigkeit. Das Mercedes-Image wirkt
steril. Allerdings ist das Problem der Serie auch hausgemacht: Die
Kosten für Top-Niveau können nur Red Bull, Mercedes und Ferrari
stemmen. Der Rest fährt also hinterher. Die Spannung fehlt – ebenso
wie Charakterköpfe. Seit 2005 gab es zudem 77 Regeländerungen.
Und die Jugend

Mitteldeutsche Zeitung: NSU-Prozess Opfer-Anwalt fordert Zschäpe auf, ihr Schweigen zu brechen

Der Anwalt Mehmet Daimagüler, Vertreter der
Nebenklage im NSU-Prozess, hat die Hauptangeklagte Beate Zschäpe
aufgefordert, ihr Schweigen zu brechen. Anlass ist der Versuch der
39-Jährigen, ihre Verteidiger Anja Sturm, Wolfgang Heer und Wolfgang
Stahl loszuwerden. Eine Aussage sei in Zschäpes eigenem Interesse,
sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung"
(Samstag-Ausgabe). "Ich hoffe und rechne auch damit, dass sie
aussagt. Denn so kann

Mitteldeutsche Zeitung: zum Kinofilm „Zug in die Freiheit“

Gut, dass nun, 25 Jahre danach, die Prager
Ereignisse noch einmal – und auf hohem künstlerischen Niveau zur
Sprache kommen. Der Mitteldeutsche Rundfunk und Arte haben sich
verbündet, dieses zentrale Ereignis der jüngeren deutschen Geschichte
in dem Dokudrama "Zug in die Freiheit" zu fixieren. Mit Erfolg, wovon
sich das Fernsehpublikum im Herbst selbst ein Bild machen kann. Oft,
und oft zu Recht, wird das öffentlich-rechtliche Fernsehen
gescholten, wenn es das