Man wird sehen, wie lange die Freude der Syrerinnen und Syrer über das Ende des Assad-Regimes und des blutigen Bürgerkriegs trägt (…) Die Menschen haben sich aus eigener Kraft vom Joch der jahrzehntelangen Diktatur der Herrscherfamilie Assad befreit. Das steht jetzt natürlich genauso im Vordergrund wie die nachvollziehbare Glückseligkeit der Folteropfer und der politischen Gefangenen über ihre wiedergewonnene Freiheit sowie die Begeisterung der Millionen Flüc
Noch ist völlig offen, ob Syrien in eine helle Zukunft aufbricht oder sich die Menschen in einem Gottesstaat wiederfinden. Klar aber ist schon jetzt, dass Assads Ende die politische Landkarte in der Region verändert. Russland, der Iran und seine Hisbollah-Miliz verlieren an Einfluss. Mit anderen Kriegen beschäftigt, fehlte ihnen offensichtlich die Kraft, Assad an der Macht zu halten. (…) Israel indes tut gut daran, den Befreiern zu misstrauen und mit Luftschlägen zu verhind
Eine gescheiterte Koalition sauber und verantwortungsvoll abzuwickeln ist eine Kunst – allerdings eine, die Sozialdemokraten und Grüne nicht beherrschen. Auch die immer neuen Aufforderungen an die Union, doch diesem oder jenem Gesetz noch schnell zuzustimmen, sind in den meisten Fällen nur notdürftig getarnte Wahlkampfmanöver: Sie sollen CDU-Chef Friedrich Merz und die Union als Verweigerer und notorische Neinsager dastehen lassen und den Kanzler und seine Restkoalition als s
Geschichte im Zeitraffer: Jahrzehntelang galt die Herrschaft der Familie Assad in Syrien als unumstößliche Tatsache, auch wenn Teile des Landes ihrer Kontrolle entglitten waren. Jetzt, nur eine Woche nach dem Fall von Aleppo, ist Diktator Baschar al-Assad auf der Flucht. Aus dem Zusammenbruch seines Regimes lassen sich drei Lehren ziehen.
Erstens: Russland und der Iran, Assads Schutzmächte, sind nicht unbesiegbar. Sie haben keine sakrosankten Einflusszonen, in denen jede Gegenwe
Der Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad hat nach Auffassung des Kölner Politologen Thomas Jäger erhebliche Auswirkungen für den Libanon und den israelisch-palästinensischen Konflikt. "Die sogenannte Achse des Widerstandes, wie der Iran sie immer nannte, mit Hamas, Hisbollah und Huthis ist gescheitert", sagte Jäger der Kölnischen Rundschau (online und Montagausgabe): "Ohne den direkten Zugriff auf Syrien ist der Einfluss des Iran im Libanon
In der Aufarbeitung schwerer Missbrauchsvorwürfe gegen Gefängnispersonal der JVA Augsburg-Gablingen in Bayern prüft die Staatsanwaltschaft Augsburg auch eine Strafanzeige des Halle-Attentäters Stephan B. aus dem Jahr 2023. Nach Recherchen der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montagsausgabe) erhob der zu lebenslanger Haft verurteilte Rechtsterrorist im vergangenen Jahr den Vorwurf der Folter und des Verstoßes gegen Menschenrechtskonventionen gegen Justizpe
Die Vorweihnachtszeit ist hektisch. Geschenke fehlen, das Menü fürs Weihnachtsessen steht nicht und der Kalender ist viel zu voll. Doch hier lohnt es sich, die Perspektive zu wechseln: Dieser vorweihnachtliche Stress ist Luxus pur. Während wir uns über Kleinigkeiten beschweren, kämpfen andere mit existenziellen Sorgen. Für viele Menschen bedeutet der Winter nicht Gemütlichkeit und Glühwein, sondern die ständige Angst vor der Kälte. Während w
In Thüringen versuchen sie gerade, zusammenzufügen, was eigentlich nicht so recht zusammenpasst: Im Freistaat, politisch immer experimentierfreudig, sieht es ganz danach aus, als würden demnächst CDU, SPD und das Bündnis Sahra Wagenknecht gemeinsam regieren.
Sie haben auch gar keine große Wahl: Die sogenannte Brombeer-Koalition ist das einzige Bündnis, das ohne die AfD in Thüringen auch nur in die Nähe einer Mehrheit kommt – auch wenn den drei Parte
Präsident Emmanuel Macron hat erkannt, welche hochemotionale Wirkung von den Flammenbildern einst und nun von der symbolischen Wiederauferstehung ausgeht: Er, der im Unterschied zu früheren Staatspräsidenten wie Valéry Giscard d Estaing, François Mitterrand oder Jacques Chirac der Stadt Paris keine architektonische Großtat hinterlassen wird, inszeniert sich wenigstens als Retter der Kathedrale. Zwei Botschaften will er senden: Erstens, dass er es gewesen ist, d
Für den Abschluss einer Freihandelszone zwischen der EU und den Mercosur-Staaten zahlt Brüssel einen hohen Preis. Es entsteht zwar zwischen dem alten Kontinent und den Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay einer der weltweit größten Wirtschaftsräume, von dem die EU-Staaten profitieren werden und damit Arbeitsplätze und Wohlstand sichern können. Zudem hilft es den EU-Staaten, weniger abhängig vom Handel mit China zu werden und sich in dem si