WAZ: Eine Regierung ohne Mandat
– Kommentar von Stefan Schulte

Auf die leidliche Erfahrung der letzten Monate, dass
jedes kleine Euroland die Gemeinschaftswährung in den Abgrund führen
kann, muss Deutschland reagieren. Merkels von Sarkozy adaptierte Idee
einer Euro-Wirtschaftsregierung ist insofern nur konsequent. Doch
entblößt sie eine unangenehme Wahrheit, die man den Bürgern einfach
so übergestülpt hat: Die EU ist längst zu einer Transferunion
geworden. Das wollte und sollte sie angeblich aber nie sein. Da der

WAZ: Zeit ist abgelaufen
– Kommentar von Martin Gehlen

Ägypten bricht zusammen. Sechs Tage ringt das Volk
nun schon mit seinem verhassten Pharao, der sich an seinen Thron
klammert. Der greise Diktator begreift offenbar nicht, dass seine
Zeit abgelaufen ist. Stattdessen agiert Mubarak als Todesengel am
Nil, der lieber alles mit sich in den Ab-grund reißt, als sein Volk
freizugeben. Seine Polizei schießt auf die Demonstranten, seine
Berufsschläger aus der Staatssicherheit ziehen plündernd durch
Geschäfte. Die Pol

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zuÄgypten

Guten Morgen, Europa! Nach dreißig Jahren
endlich gemerkt, dass Mubarak ein Diktator ist? Und Du, Europa,
willst Dich mitfreuen. Juble aber lieber nicht, Europa! Für die
Freiheit in Ägypten wirst auch Du zahlen. Mubarak hat für Dich die
Drecksarbeit gemacht. Er sperrte die Attentäter ein, die sonst in
Europa in die Luft geflogen wären. Jetzt musst Du Dich allein
schützen. Das böse Erwachen steht noch bevor.

Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten

WAZ: Die Bahn muss sich erklären
– Kommentar von Dietmar Seher

Wer mit der Bahn verreist, kommt zu 99,9 Prozent
sicher an. Die Feststellung muss erlaubt sein, auch wenn sie nicht
das Leid der Angehörigen der Toten von Oschersleben mildert.
Autofahrer haben ein 63 Mal höheres Risiko getötet zu werden als
Fahrgäste in einem Zug. Dieses Sicherheitsniveau muss bleiben. Gerade
deshalb wird die Bahn, die das Schienennetz betreibt, nach der
Katastrophe in Sachsen-Anhalt erklären müssen, wieso die Züge
ungebremst und ungewar

Südwest Presse: Kommentar zu Ägypten

Ägypten bricht zusammen. In knapp einer Woche
verwandelte sich der arabische Musterschüler in puncto Stabilität in
ein brodelndes Chaos. Sechs Tage ringt das Volk nun schon mit seinem
verhassten Pharao, der sich stur und starr an seinen Thron klammert.
30 Jahre umnebelt vom Weihrauchdunst seiner Höflinge, vermag der
greise Diktator nicht mehr zu begreifen, dass seine Zeit abgelaufen
ist. Stattdessen agiert Hosni Mubarak als Todesengel am Nil, der
lieber alles mit sich

Westdeutsche Zeitung: Mubarak kann den Umsturz inÄgypten nicht mehr aufhalten =
von Lothar Leuschen

Die Bilder von Polizisten, die auf
Demonstranten losgehen, und von Demonstranten, die Polizisten
angreifen, sowie von Panzern in Scharm el Scheich lassen darauf
schließen, dass Ägypten den Weg gehen wird, den Tunesien bereits
eingeschlagen hat. Die Vorgeschichte beider Umstürze ist ähnlich.
Doch das nahende Ende der Herrschaft von Husni Mubarak könnte
weitreichendere Folgen haben. Wenn der starke Mann Ägyptens fällt,
dann ist die Nahost-Politik der Vere

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Kraft stellt sich hinter Finanzminister Walter-Borjans
Sorgenkind
PETER JANSEN, DÜSSELDORF

Über dem Kopf von NRW-Finanzminister Norbert
Walter-Borjans brauen sich dunkle Wolken zusammen. Er muss anfangen,
sich über seine politische Zukunft Sorgen zu machen, wenn sich
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (beide SPD) genötigt sieht, in
einer Serie von Interviews zum Wochenende ihrem angeschlagenen
Kassenwart den Rücken zu stärken und Rücktrittsforderungen für absurd
zu erklären. Kraft hat zwar recht, wenn sie sagt, es sei eine gute
Nachr

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Verteidigungsminister unter Druck
Zu Guttenbergs Risiko
THOMAS SEIM

Gut läuft es für Bundesverteidigungsminister zu
Guttenberg gerade nicht: Der fragwürdige Tod eines Soldaten in
Afghanistan, die Vorgänge auf der Gorch Fock, die geöffnete Feldpost
– alles für sich genommen, dürfte keiner dieser Vorfälle einen
Minister in Schwierigkeiten bringen. Und selbst alle drei zusammen
wären mit klugem Management zu beherrschen. Das aber ist exakt das
Problem des Ministers. Seine Reaktionen auf die Affären gleichen eh

Neues Deutschland: Massenproteste inÄgypten

Nichts werde in Ägypten mehr so sein wie bisher, so
Westerwelle am Sonntag. Spiegelt sich in solch sibyllinischer
Äußerung mehr Hoffnung oder mehr Befürchtung? Er und Angela Merkel
suggerieren zwar Sympathie für die Demonstranten in Kairo – je mehr
es werden und je ähnlicher die Vorgänge dort denen in Tunis zu werden
drohen. Doch die Gretchenfrage »Wie hältst du es mit Mubarak?« zieht
man weiterhin vor, nicht zu beantworten. Heute sind Kan