Das sind gute Nachrichten, auf die vor einem halben
Jahr kaum jemand zu hoffen gewagt hätte. Die Bilder der Ägypter, die
über Wochen den zentralen Tahrir-Platz in Kairo nicht geräumt haben,
sind um die Welt gegangen. Doch die größte Wirkung werden sie in den
Nachbarstaaten entwickeln, die fast alle von autoritären Regimen
beherrscht werden. Ob in Algerien, Libyen, Jordanien oder dem
geschundenen Gaza-Streifen – überall sehnen sich die Völker na
Es ist eine bemerkenswerte Revolution. Friedlich
und doch beharrlich haben die Ägypter gegen alte Machtstrukturen
aufbegehrt und eine Demokratisierung des Landes eingefordert. Und
ausgerechnet das Militär hat ihnen zum Sieg verholfen. Mubaraks Ende
sieht aus wie ein sanfter Militärputsch – im Interesse des Volkes.
Wann hat es das schon einmal gegeben? Ungewöhnlich genug war es,
dass sich die Generäle schon mit Beginn der Massendemonstrationen
neutral verhielten
Das ägyptische Volk hat Geschichte geschrieben. Wie
der Berliner Mauerfall markiert der Sturz des ägyptischen Despoten
Mubarak einen historischen Wendepunkt. Der Präsident ist weg; verjagt
vom eigenen Volk. Dem hat er nicht "einen letzten Dienst erwiesen",
wie Kanzlerin Merkel kommentierte, sondern er hat sich widerwillig
einer beeindruckenden, friedlichen Revolution gebeugt. Hinter den
Kulissen gab es politische Machtkämpfe und internationale
Interventionen,
Die Kanzlerin konnte nach diesem
Kommunikationsdesaster gar nicht anders, als den
Bundesbankpräsidenten via Statement des Regierungssprechers von der
Zinne zu ziehen. Gleichwohl sagt die Art und Weise der Verkündung
auch einiges aus über den Zustand der altehrwürdigen Institution
Bundesbank. Jedenfalls scheint sie nicht mehr der Hort der
Unabhängigkeit von der Politik zu sein, wie sie es einst war.
Allerdings hat Weber durch seine Chaos-Kommunikation die Kanzlerin
Die Posse um den Bundesbank-Präsidenten kennt nur Verlierer. Axel
Weber und Kanzlerin Merkel schafften es auch nach zwei Tagen
öffentlichem Verwirrspiel nicht, etwas zu den Gründen für Webers
Rücktritt, zu seiner Zukunft und vor allem zur Zukunft der Bundesbank
zu sagen. Nun sind beide beschädigt. Weber erscheint als ein eitler
Präsident, der lieber selbst viel Geld verdienen als das Geld der
Deutschen beschütz
Hosni Mubarak ist endlich zurückgetreten. Er hat damit seinem Land
einen großen Dienst erwiesen und den Ägyptern das Tor zu einer
besseren Zukunft geöffnet. Der Präsident beugte sich am Ende dem
Druck der Menschen, die seine 30-jährige autoritäre Herrschaft ohne
Ansätze einer wirklichen Opposition satt waren. Die Ära Mubarak war
innenpolitisch geprägt von politischer Verfolgung, Folter, schlechten
wir
Freuen wir uns mit dem ägyptischen Volk. Ein übler
Diktator weniger ist erst einmal die beste aller Nachrichten. Aber,
anders als in Deutschland im Herbst 1989, steht das Ergebnis dieser
Revolution leider noch nicht fest. Jenseits der Euphorie beginnen
bohrende Fragen. Hat wirklich das Volk Mubarak gestürzt? Oder hat das
Militär, das seit 60 Jahren regiert (Mubarak war einmal
Luftwaffen-Chef) seinen alten, unhaltbar gewordenen Repräsentanten
beseitigt, um ihn k&uum