WAZ: Klug und umsichtig. Kommentar von Angelika Wölk

Es gehört zu den – vermeintlichen – Widersprüchen
unserer Zeit: Einerseits nimmt der Einfluss der Kirchen ab, gehen
immer weniger Christen noch in die Gottesdienste. Doch wenn
andererseits Kirchengebäude geschlossen werden, ist der Protest
lautstark. Aber Kirchengebäude sind mehr als "nur" Orte für
Gottesdienste. Das lehrt nicht zuletzt der Konflikt um die
Schließungs-Pläne in Duisburg-Nord. Kirchen sind Orte, die Identität
stiften, Orte

WAZ: Gesund fürs Geschäft. Kommentar von Jürgen Polzin

Kein Mensch braucht Kinderlebensmittel, die
Lebensmittelbranche schon. Weil die großen Konzerne zum Wachstum
verdammt sind, suchen die Marketing-Strategen auf dem Milliardenmarkt
unermüdlich nach neuen Kundengruppen. Kinder sind eine dankbare
Klientel – nicht nur, weil sie im Supermarkt notorische Nervensägen
sind (deswegen stehen Süßigkeiten im Kassenbereich). Eltern wollen
nur das Beste für ihre Kleinen. Und wenn die Werbestrategen
verklickern können,

WAZ: Oft zu jung fürs Gymnasium. Kommentar von Birgitta Stauber-Klein

Zu still, zu langsam, zu wenig Unterstützung von den
Eltern: Wenn Grundschullehrer der Meinung sind, das Kind sollte nach
der vierten Klasse besser auf die Realschule statt auf das Gymnasium,
dann liegt das nicht unbedingt an den Noten. Sondern eher an der
Sorge, das Gymnasium sei zu leistungsorientiert für den verspielten
Jungen, das verträumte Mädchen.

Wahrscheinlich liegen Grundschullehrer nur selten mit ihrem
Gutachen daneben. Doch die Kinder sind erst neun oder z

Südwest Presse: Komentar zu Nigeria

Wieder Gewalt, wieder Tote und wieder trifft es auch
christliche Kirchen. Doch was derzeit in Nigeria geschieht, ist kein
Krieg der Religionen. Es ist ein grausamer Feldzug einer
extremistischen Terrorgruppe, die Nigeria in einen Bürgerkrieg bomben
will: Muslime sollen sich gegen Christen erheben – und umgekehrt. Von
der so entstehenden politischen und wirtschaftlichen Destabilisierung
würde Boko Haram profitieren, eine Terrorgruppe, die Al-Kaida
nahesteht und mit Geld aus Saudi-Ar

Mitteldeutsche Zeitung: zu Lehrerausbildung in Sachsen-Anhalt

Mehr junge Lehrer sollen in Sachsen-Anhalt ihr
Referendariat absolvieren können. Deshalb wurde die Ausbildungszeit
so verkürzt. Offensichtlich ist die Reform aber noch nicht so
durchdacht, dass Inhalte und Organisation ausreichend an die Kürzung
des Referendariats von 24 auf 16 Monate angepasst wurden. Das
Kultusministerium muss nun rasch gemeinsam mit Lehrern und
Lehramtsanwärtern diskutieren, wie die Ausbildungssituation für junge
Lehrer wieder verbessert werden

Mitteldeutsche Zeitung: zu Verfassungsschutz und Linkspartei

Die Tatsache, dass allein das Bundesamt für
Verfassungsschutz 27 Bundestagsabgeordnete und 11 Landtagsabgeordnete
der Linkspartei beobachtet, ist ein Skandal. Denn darunter sind
zahlreiche Pragmatiker der Partei – Menschen also, die nicht radikal
sind, sondern an den Radikalinskis in den eigenen Reihen verzweifeln:
Gregor Gysi, Dagmar Enkelmann, Dietmar Bartsch, Jan Korte oder Petra
Pau – um einige zu nennen. Zudem werfen die Relationen ein
Schlaglicht auf die Geisteshaltung des Bundes

Chemie-Gewerkschaft will kräftige Lohnerhöhungen fordern

Die Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) will in der Tarifrunde für die 550.000 Beschäftigten ungeachtet der abflauenden Konjunktur deutliche Lohnerhöhungen fordern. "Die Branche ist im vergangenen Jahr kräftig gewachsen, und die Unternehmen verdienen nach wie vor viel Geld", sagte das für Tarifpolitik zuständige Vorstandsmitglied der IG BCE, Peter Hausmann, dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). "Das werden gute Argumente für un

Mitteldeutsche Zeitung: zu Rechtsradikale und Dessau

Wenn es denn noch eines Beweises bedurft hätte, wie
wichtig das Kurt-Weill-Fest für das Selbstverständnis der Stadt
Dessau-Roßlau und des Landes Sachsen-Anhalt ist, dann haben die
Ereignisse dieses Wochenendes ihn geliefert. Denn während am
Samstagabend Demonstranten durch Dessaus Straßen zogen, eröffnete
die Weill-Gesellschaft im Rathaus-Center einen Raum für die Begegnung
mit dem Leben und Werk des jüdischen Kantorensohns, der im Jahr 1900

Berliner Zeitung: Kommantar zum Ende der Berliner Fashion Week

Die Fashion Week ist Fachbesuchern vorbehalten.
Und genau deswegen wird sie ungnädig aufgenommen. Denn der Berliner
hat nun einmal das Urbedürfnis, dabei zu sein. Ansonsten wendet er
sich schmollend ab. Vorschlag zur Güte: Draußen eine Leinwand
installieren und live aus dem Zelt übertragen, wie es etwa bei der
Kopenhagener Modewoche gemacht wird. Das kann jene kulturfreundliche
Volksfeststimmung befördern, wie man sie von
Open-Air-Opernübertragungen ke

Stuttgarter Nachrichten: zu den anhaltenden Protesten gegen Stuttgart 21:

"Schien die Atmosphäre bei der Absperrung des
Südflügels des Hauptbahnhofs noch entspannt, so war die Polizei
jetzt bei der Baumfällaktion mit einem wachsenden
Aggressionspotenzial konfrontiert. Daher sind nun die Sprecher der
Protestbewegung gefordert, ein Zeichen zu setzen. Denn in jeder
Auseinandersetzung gilt: Der Ton macht die Musik. Erst entgleisen die
Worte, dann die Hände."

Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Joachim Volk
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