Das eigentlich Aufregende daran, dass die
Rating-Agentur Moody–s in einem Rundumschlag die großen Banken dieser
Welt heruntergestuft hat, ist der Zeitpunkt. Moody–s hat das
nachgeholt, was die Bonitätswächter schon vor Jahren hätten tun
müssen, als sich die Verschärfung der Krise im globalen Finanzgefüge
abzeichnete. Die Börse hat dies viel früher erkannt, und deshalb hat
sich der Aktienkurs der Deutschen Bank gestern zu Recht kaum bewegt.
Mo
Nichts war in diesem Prozess so eindeutig wie
die Tat des Angeklagten, das furchtbare Morden des Anders Behring
Breivik. Zumindest das ist damit den Angehörigen der Opfer erspart
geblieben: das rechtsstaatliche Prinzip der Unschuldsvermutung. Was
es dennoch zehn Wochen zu verhandeln gab? Die Rekonstruktion einer
Tat, das Bemühen, eine Erklärung für das Unbegreifliche zu finden,
aber auch der Nachweis, dass auch einem Massenmörder ein
rechtsstaatliches Verfahren zu
Der blutige Taliban-Überfall auf ein beliebtes
Ausflugshotel bei Kabul wirkt zwar erneut spektakulär. Er sagt aber
in Wirklichkeit wenig aus über die Sicherheitslage in Afghanistan,
können doch Terroristen in einer unübersichtlichen Millionenstadt mit
einem riesigen Einzugsgebiet immer irgendwo zuschlagen – keine
Polizei der Welt könnte das verhindern. Die groß angekündigte
Frühjahrsoffensive der Taliban war bislang ein Fehlschlag, und die
Wahl
Der für den 17. März 2013 angesetzte Eröffnungstermin des Hauptstadtflughafens Berlin-Brandenburg soll erneut überprüft werden. Das wurde am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung in Schönefeld mitgeteilt. Anfang Mai war bekannt geworden, dass der ursprüngliche Eröffnungstermin am 3. Juni 2012 wegen Problemen mit der Brandschutztechnik nicht eingehalten werden kann. Schon zuvor gab es Meldungen über die mangelnde Funktionsfähigkeit der Belü
Das hat man selten, ist aber in einem derart
außergewöhnlichen Prozess wie dem in Oslo voll akzeptabel:
Verteidiger Geir Lippestad ist am Freitag beim letzten
Verhandlungstag kurzzeitig auf größtmögliche Distanz zu seinem
Mandaten, den Massenmörder Anders Behring Breivik, gegangen. Als er
zögerte, Freispruch zu fordern, und erst von Breivik dazu gedrängt
werden musste, setzte Lippestad ein kluges Signal. Das war nicht
Mandantenverrat, sondern Ausd
Die deutsche Bildungspolitik lobt sich selbst.
Der neue Bildungsbericht malt die Situation rosarot: bessere
Förderung der Unter-Dreijährigen, mehr Ganztagsschulen, jeder Zweite
studiert, mehr Lehrstellen, Migranten holen auf. Doch unter der
Oberfläche sieht es besorgniserregend aus. Jeder fünfte Bürger bleibt
funktionaler Analphabet, was heißt, dass bei sinkender
Bevölkerungszahl die absolute Zahl der Bildungsverlierer steigt.
Kleinkinder werden aush&aum
Nun ist es mit dem Segen des Bundesgerichtshofs
(BGH) amtlich: Ärzte dürfen Geld von Pharmafirmen annehmen, wenn sie
deren Arzneien verschreiben. Denn, so das Urteil, laut
Bestechungsparagrafen 299 des Strafgesetzbuches könnten nur
"Angestellte oder Beauftragte eines geschäftlichen Betriebes"
bestochen werden. Dies seien freiberufliche Ärzte aber nicht. Da kann
man aber auch zu einer anderen Wertung kommen: Stellen Ärzte ein
Rezept für ein Mitte
Ein Papier ohne Inhalt steht am Ende der
UN-Umweltkonferenz von Rio de Janeiro. Und misst man das Ergebnis des
Gipfels mit 50 000 Teilnehmern und Regierungsvertretern aus 190
Ländern an seinem Motto, dann muss den Menschen bange werden. Die
Zukunft, die wir wollen – dies war sein Titel. Ist das also die
Zukunft, auf die man sich in Rio verständigte? Eine Welt, in der
Ozeane, Wälder, Böden und das Klima weiter ohne geregelten Schutz
bleiben? Eine Welt, die bald zehn Mill
Nach der Einigung zwischen Regierung und Opposition zum Fiskalpakt hat die Linke der SPD vorgeworfen, Verrat an ihren europäischen Schwesterparteien zu begehen. So habe der neue sozialistische französische Präsident Francois Hollande Eurobonds vorgeschlagen, während die SPD gegenüber der schwarz-gelben Regierung freiwillig auf die Durchsetzung dieses Kriseninstruments verzichtet habe, kritisierte Linke-Chef Bernd Riexinger im gemeinsamen Interview der "Freien Presse
Joachim Gauck ist ein unabhängiger Kopf. Das haben
alle gewusst, die ihn zum Bundespräsidenten gewählt haben. Auch
Angela Merkel, die genau das verhindern wollte: "Eines ist klar. Der
Gauck wird–s nicht", lautete ihr Verdikt in einer internen CDU-Runde.
Sie konnte es nicht durchsetzen, und sie wird es seit seiner Wahl vor
fast genau 100 Tagen schon oft bedauert haben. Man kann seine
Entscheidung, die ihm von der Kanzlerin mit erpresserischem
Termindruck präse