Rheinische Post: Das Metro-Dilemma

Ein Kommentar von Georg Winters:

Olaf Koch ist seit Januar Metro-Chef. Er ist um diese Aufgabe
nicht zu beneiden. Denn Koch muss in Sachen Konzernumbau all das
nachholen, was sein Vorgänger Eckhard Cordes versäumt hat. Cordes,
der Nicht-Händler, sprach gern in Endlosschleifen über die
Wachstumsregionen dieser Welt – darüber, wie man einen Handelskonzern
für schwierige Zeiten aufstellt, verlor er kaum ein Wort. Cordes
hatte keinen Sensus für den Einzelh

NRZ: Handel im Strukturwandel / Gegen Online-Shops hilft kein Stellenabbau

Karstadt streicht 2000 Stellen, mehr als zehnmal so
viele ehemalige Schlecker-Mitarbeiter verlieren ihren Job – und auch
bei Neckermann gehen durch Aufgabe des Katalog-Geschäfts 1400
Arbeitsplätze verloren. Da ist es fast eine gute Nachricht, wenn
Görtz die Belegschaft der 30 Schuhgeschäfte, die bald geschlossen
werden, zumindest "mehrheitlich" in bestehenden Filialen unterbringen
möchte. Es mag nicht so recht zusammenpassen: Mit ihrer Kauflaune
sind die

Stellenabbau bei Versicherer Axa könnte größer ausfallen als geplant

Der geplante Stellenabbau beim Versicherer Axa Deutschland könnte größer ausfallen als bisher bekannt. "Die Marke von 328 Millionen Euro Kostenersparnis ist derzeit gesetzt", sagte Jacques de Vaucleroy, Aufsichtsratschef der deutschen Axa, dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Auch die Zahl von 1.600 abzubauenden Vollzeitstellen sei im Rahmen eines Sparprogramms definiert. Der Plan basiere jedoch auf normalen Marktbedingungen. Vor allem das aktuelle Niedrigzinsumf

Südwest Presse: KOMMENTAR · FUSSBALL

Schwammiger Kodex

Von 54 Profi-Klubs in Deutschland nahmen 53 am
Fußball-Sicherheitsgipfel in Berlin teil. Lediglich Union Berlin
blieb dem Termin fern mit der Begründung, dass sei eine reine
Akklamationsveranstaltung. Damit hat der Zweitligist den Charakter
der mit viel Wind angekündigten Zusammenkunft korrekt beschrieben. Um
in Berlin ein Übermaß an Streit zu vermeiden, wurden Fan-gruppen erst
gar nicht eingeladen. Das dann Beschlossene war bereits zuvor
aus

Mitteldeutsche Zeitung: zu Länderfinanzausgleich

Seehofer wäre nicht Seehofer, wenn er die Chance
für diese populistische Aktion ungenutzt verstreichen ließe. Im
Herbst 2013 wird ein neuer Landtag gewählt, und dass die fleißigen
Bayern nicht weiter für die faulen Saupreißn in Berlin zahlen wollen,
kommt in den Bierzelten gut an. Da kann man auch unter den Stammtisch
fallen lassen, dass Bayern 40 Jahre Nutznießer dieses Solidarsystems
war. Was Seehofer tut, ist brandgefährlich. Denn alle

Mitteldeutsche Zeitung: zu U-Ausschuss in Sachsen-Anhalt

Ob der Untersuchungsausschuss wirklich das Papier
wert ist, auf dem er beschlossen wird, muss sich jedoch noch
erweisen. Gestern fing es nicht gut an: Die Linke ist empört und
attackiert die Regierung; die CDU wiegelt ab und attackiert die
Opposition. Es hilft niemandem, wenn sich Opposition und
Regierungskoalition jetzt Jahre lang ritualisiert zoffen. Aufklärung
wird es nur geben, wenn die Beteiligten konstruktiv mitarbeiten und
sich ein ungeschöntes Bild der Vorgän

Mitteldeutsche Zeitung: zu Fußball

Erreicht das Zeichen der Entschlossenheit aber auch
alle Fans? Das darf bezweifelt werden. Ultras, die vehement für die
Legalisierung von Pyrotechnik plädieren, werden auch künftig Bengalos
zünden. Die Drohung, deswegen irgendwann doch die Stehplätze
abzuschaffen, dürfte sie nicht abhalten. Und so werden Klubs
weiterhin bittere Strafen zahlen oder vor Geisterkulissen kicken. Es
sei denn, der Selbsterziehungs-Prozess der Fans schreitet weiter
voran. Diese m&u

Rheinische Post: Zerrissenes Israel

Ein Kommentar von Matthias Beermann:

Nur zwei Monate nach ihrer Bildung steht Israels
Regierungskoalition bereits vor dem Aus. Dabei hatte das breite
Bündnis zwischen der liberalen Kadima-Partei und dem
rechtsgerichteten Likud erstmals seit vielen Jahren Hoffnungen auf
einen Reformkurs in Israels notorisch zerstrittener Politik genährt.
Nun, so scheint es, scheitert die Koalition der Vernunft an einer der
ewigen Streitfragen des jüdischen Staates: der Wehrgerechtigkeit.

NRZ: Armes Bayern – ein Kommentar von JAN JESSEN

Es muss der bayerischen CSU schon arg vor dem
Landtagswahltermin 2013 grausen, wenn die Landesregierung jetzt
gerichtlich gegen eigene Beschlüsse zu Felde zieht. Bis 2019 wird
nicht an der Systematik des Länderfinanzausgleichs gerüttelt – so
haben es die Bayern vor elf Jahren mitbeschlossen und sich, das sei
erwähnt, in Gestalt ihres damaligen Ministerpräsidenten Edmund
Stoiber "höchst zufrieden" mit dem damaligen Verhandlungsergebnis
gezeigt. Siche

Rheinische Post: Zeit für Reform des Föderalismus

Ein Kommentar von Michael Bröcker:

Nehmen wir mal die gewohnt derbe bayerische Rhetorik beiseite,
dann fällt es schwer, dem Anliegen der CSU zu widersprechen. Der
Länderfinanzausgleich muss reformiert werden. Dass die große Mehrheit
der Nehmerländer (zwölf!) dies anders sieht als die drei großen
Geberländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen (Hamburg zahlt nur
geringfügig ein), überrascht nicht. Wer den Sumpf trockenlegen will,