Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu den Drohungen Nordkoreas

Nordkorea droht wieder einmal mit Krieg,
Atombombentests und Interkontinentalraketen. Diktator Kim Jong-un
rechnet damit, dass sich die Geschichte wiederholt. Bisher haben sich
Provokationen für das abgewirtschaftete, aber hochgerüstete Regime
immer gelohnt. Aus Angst vor einer unkontrollierbaren Eskalation
kommen die Nachbarn über kurz oder lang an den Verhandlungstisch und
versuchen, Nordkorea mit Hilfslieferungen Zugeständnisse abzukaufen.
Pjöngjang spielt dabei

Rheinische Post: Richtig sparen tut weh = Von Birgit Marschall

Die enorme Reserve von fast 30 Milliarden Euro
in der Rentenkasse weckt bereits Begehrlichkeiten: Die Koalition
könnte den 81-Milliarden-Euro-Zuschuss des Bundes für die
Rentenversicherung um ein, zwei oder drei Milliarden kappen, um so
ihr ambitioniertes Ziel zu erfüllen, einen Bundesetat 2014
vorzulegen, in dem bei der Neuverschuldung eine "strukturelle Null"
steht. Doch in Wahrheit wäre das kein Konsolidierungserfolg für
Schwarz-Gelb. Denn die Koaliti

Mitteldeutsche Zeitung: zur Vergabe der Fußball-EM

Mit einer EM-Endrunde in 13 Ländern entfacht
Platini die Euphorie für die Sportart über den gesamten Kontinent.
Kein Land muss künftig mehr Milliarden von Euro in die Hand nehmen,
um neue Stadien aus dem Boden zu stampfen, von denen nach dem Turnier
viele nicht mehr ausgelastet sein werden. Und Platini schiebt auch
der Manipulation einen Riegel vor. Denn die berühmten Einladungen
und Geschenke, mit denen Mitglieder der Exekutive kurz vor der
Vergabe eines Turnier

Mitteldeutsche Zeitung: zu NSU-Ausschuss

Der Ausschuss hat bei der Aufklärung der
Fahndungspannen nicht alle Unklarheiten aufhellen können. Er hat aber
bewiesen, dass es richtig war, ihn einzurichten – vieler Unkenrufe
zum Trotz. Die Art und Weise, wie er mit dem Thema umgeht, ist ein
Beispiel guter politischer Kultur. Dabei fällt auf, dass sich auch
Bundespräsident Joachim Gauck des Themas mehr und mehr annimmt. Am
Dienstag empfängt er die Ausschuss-Mitglieder im Schloss Bellevue.
Im Februar folgen die

Mitteldeutsche Zeitung: zur Grippewelle

Es ist beeindruckend und irgendwie beruhigend, mit
welcher Präzision das Influenzageschehen mittlerweile in Deutschland
untersucht, dokumentiert und kommentiert wird. In der Regel
unaufgeregt, wenn nicht gerade ein neues Schweinegrippenvirus durchs
globale Dorf gejagt wird. Im Internet kann jeder jederzeit erfahren,
welche Viren kursieren und welche Ratschläge es gibt. Auch da hat
sich nichts geändert: Man sollte sich impfen lassen, öfter die Hände
waschen, Kol

WAZ: Der automatische Krieg – Kommentar von Christopher Onkelbach

Die Bundeswehr muss Milliarden Euro sparen. Zugleich
wachsen die Anforderungen an die Truppe. Auslandseinsätze an
zahlreichen Krisenherden der Welt bringen sie schon jetzt an die
Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Vor diesem Hintergrund erscheinen
Kauf und Einsatz von Kampfdrohnen vernünftig. Die unbemannten
Flugzeuge benötigen keine Besatzung, sie sind preisgünstiger als
herkömmliche Kampfflugzeuge und lassen sich aus der Ferne steuern. So
werden Verluste von M

WAZ: Der „Aufschrei“ von Frauen – Kommentar von Ulrich Reitz

Zwischen Frauen und Männern gab es immer schon,
beileibe nicht erst seit Brüderle, eine erotische Grauzone. Was noch
Kompliment ist und schon sexuelle Belästigung, lässt sich eben
millimetergenau nicht festlegen. Dies zu wollen, wäre wohl auch das
Ende von Romantik. Erschreckend ist, wie viele Frauen männlichen
Respekt vermissen. Sie verlangen nach leidvollen Erfahrungen eine
Neuvermessung der weiblich-männlichen Grauzone, eine Vergrößerung
ih

WAZ: Wenn wir streiten Seit– an Seit– – Kommentar von Gerd Heidecke

Zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt schießt der
Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schaefer-Klug eine Salve
los. Niemand anderes als der starke Gewerkschaftsmann in Rüsselsheim
steckt hinter dem Flugblatt, das – im Klartext – den Bochumer
Gewerkschaftskollegen Rainer Einenkel der Lüge bezichtigt. Wenn wir
schreiten Seit– an Seit– . . . Auch, wenn man von einem zerrütteten
Verhältnis zwischen den beiden Arbeitnehmervertretern ausgehen muss,
kann man S

Rheinische Post: Rundfunkratsvorsitzende bedauert Piel-Rücktritt

Die Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, Ruth
Hieronymi bedauert den Rücktritt von WDR-Intendantin Monika Piel. Die
Mitteilung, die sie sehr bedaure, sei für die überraschend gekommen,
sagte Hieronymi der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Piel habe
ihr gesagt, dass sie persönliche Gründe dazu bewogen hätten. "Das
respektiere ich", so Hieronymi. Nähere Einzelheiten teilte sie nicht
mit. Am Montag tage turnusgemäß der Rundfunkr

Mittelbayerische Zeitung: Agieren statt Reagieren

Von Dominik Schleidgen

Wir alle haben kleine Narben. Überbleibsel aus einer Zeit der
kindlichen Unbekümmertheit oder des jugendlichen Leichtsinns. Blasse
Souvenirs, die uns daran erinnern, dass nicht immer die höchste Stufe
auf dem Klettergerüst erklommen werden muss. Und, dass ein
Schneidezahn keinen Flaschenöffner ersetzt. Das Leben der Kinder und
Jugendlichen im 21. Jahrhundert findet nicht mehr nur auf dem
Spielplatz oder beim Treff an der Bushaltestelle sta