Obwohl der britische Premierminister David
Cameron den Ruf hat, risikoscheu zu sein, geht er in seiner neuen
Europapolitik gleich zwei Wagnisse ein. Das größte Wagnis ist, seine
politische Zukunft mit einem unberechenbaren Referendum zu
verknüpfen, das erst in fünf Jahren stattfinden wird. Obwohl er sagt,
dass er für ein klares "Ja" stehe, muss er wissen, dass Referenden
häufig in Richtung "Nein" tendieren. Das zweite Wagnis ist, dass er
s
Es ist zu begrüßen, dass alles Militärische in
Deutschland öffentlich hinterfragt und diskutiert wird. Schon aus
historischen Gründen ist die Grundstimmung pazifistisch. Dass die
Bundesregierung die Anschaffung bewaffneter Drohnen plant, hat
deshalb die erwartbare Entrüstung der Opposition, besonders der
Grünen und der Linken, auf sich gezogen. Ob der Einsatz unbemannter
bewaffneter Flugzeuge im Antiterrorkrieg ethisch vertretbar ist, ist
eine zulä
Roboter, die in fremde Staaten fliegen,
Verdächtige eliminieren und dabei auch Unbeteiligte nicht verschonen
– diese Sorge vor einem Einsatz bewaffneter Drohnen bei der
Bundeswehr ist überzogen. Der wachsende Widerstand in linken und
kirchlichen Kreisen resultiert möglicherweise aus einem
Missverständnis: An den strategischen Einsatz von Kampfmaschinen, die
in Tausenden Kilometer Entfernung Terroristenführer jagen, wie es die
USA in Pakistan oder im Jemen praktizier
Was auch immer die persönlichen Gründe von
WDR-Intendantin Monika Piel sind, sehr vorzeitig das Amt
niederzulegen, sie sind natürlich zu respektieren. Überraschend mag
der Zeitpunkt sein und in Piels persönlichen Gründen seine Ursache
haben. Grundsätzlich aber haben viele WDR-Mitarbeiter gar nicht damit
gerechnet, dass Monika Piel sich den (sehr gut bezahlten) Stress auf
dem WDR-Chefsessel wirklich bis 2019 antun würde. Das haben sie schon
bei Piels W
Seit Jahren berichten Gewerkschaften davon, dass
Betriebe Lehrlinge in erster Linie als preiswerte Aushilfskräfte
betrachten. Das betrifft offenbar besonders die Gastronomie. Die
Betriebe in den Problembranchen müssen aufpassen, dass ihnen ihr
schlechtes Image nicht schadet. Wer schlechte Bedingungen bietet,
muss sich nicht wundern, wenn Bewerber ausbleiben. Außerdem kostet
jede abgebrochene Ausbildung die Unternehmen richtig Geld. Wer
Nachwuchs gewinnen will, muss attrakt
Die durchaus umstrittenen Liquiditätsspritzen
von insgesamt einer Billion Euro, die die Europäische Zentralbank
(EZB) den europäischen Banken zur Verfügung gestellt hatte, scheinen
ihr Ziel erreicht zu haben. Die EZB wollte damit den Finanzsektor
stabilisieren, ohne gleichzeitig die Kreditversorgung der Wirtschaft
abzuwürgen. Nun nutzen immerhin rund die Hälfte der Banken die erste
Gelegenheit, um zumindest einen Teil der Kredite vorzeitig
zurückzuzahlen
Die Art und Weise, wie die Gewerkschaft Verdi auf
die Ankündigung des Einzelhandels reagiert, sämtliche Lohn-, Gehalts-
und Manteltarifverträge zu kündigen, lässt eigentlich nur den Schluss
zu, dass man von der Offensive eiskalt erwischt worden ist. Das
wiederum nimmt ziemlich Wunder, denn das Thema, dessen Behandlung mit
dem Paukenschlag jetzt erzwungen werden soll, ist gute zehn Jahre
alt. Und, was das noch verwunderlichere daran ist, beide Seiten sind
sich im Grun
Die aktuelle Misere ist das Ergebnis eines
regelrechten Branchen-Dopings. Die finanzielle Fürsorge der
öffentlichen Hand hat die Geschäfte in den vergangenen Jahren enorm
beflügelt. Die Konsequenz: 2011 sind rund 60 Prozent der
Fotovoltaikanlagen, die weltweit installiert wurden, in Deutschland
und Italien entstanden. Die Solarfirmen waren die Lieblinge der
Kapitalanleger; sie investierten zwar recht wenig in die eigene
technologische Zukunft, dafür schüttete
Der Abbruch einer Ausbildung ist nicht schön –
weder für den Betroffenen noch für den Betrieb. Natürlich muss jedem
Jugendlichen zugestanden werden, sich bei seinem Start ins
Berufsleben noch einmal umzuentscheiden. Oft sieht die Praxis anders
aus als das, was man sich vielleicht vorgestellt hat. Das ist
übrigens bei Studenten nicht anders. Auch hier gibt es viele
Abbrecher. Ein schnelles Umsteuern kann niemandem vorgehalten werden.
Denn die richtige Wahl des Jobs
Es ist schäbig, wenn ein Politiker eine
Journalistin mit sexistisch-chauvinistischen Sprüchen belästigt.
Daran darf kein Zweifel bestehen. Das gilt nicht nur für den
designierten FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle. Diese Grundregel
sollte im Umgang von Männern und Frauen selbstverständlich sein. Es
geht auch nicht darum, Politikern das Flirten zu verbieten. Wenn eine
Reporterin jedoch sagt, dass die professionelle Berufsebene
eingehalten werden soll, mus