Interessant an Blatters Aussagen ist jedoch
weniger die späte Einsicht, sondern der Hinweis auf wirtschaftliche
Interessen Deutschlands und Frankreichs bei der Vergabe an den
Wüstenstaat. Blatter hat damit ein Thema angeschnitten, das bisher
ziemlich klein gehalten wurde, aber enorme Sprengkraft besitzt. Auch
deutsche Firmen bauen bei Weltmeisterschaften kräftig mit, ob in
Südafrika, Brasilien oder Katar. Die Aufträge sind äußerst lukrativ.
Und selten p
Indiens neuer Premierminister, Narendra Modi, ist
kein Demokrat. Er verlangt Unterwerfung im Tausch für politische
Leistungen. Indiens Tycoons werden dies ebenso zu spüren bekommen wie
politische Gegner und Minderheiten. Einige Inder glauben bereits, die
dunklen Wolken einer autoritären Scheindemokratie entsprechend dem
Putin-Muster in Russland oder der Türkei zu erkennen. Mehr denn als
Heilsbringer erscheint Modi vielen Indern nach Jahren des
Schlendrians als einzig
Es ist also wie immer, wenn Europa zu den
Wahlurnen ruft: Das Interesse der Wähler und Wählerinnen ist gering –
längst auch in Deutschland. Man kann–s drehen und wenden, wie man
will: Europa macht nicht an, wirkt als Großes und Ganzes mäßig
überzeugend, wenig zwingend. Eine Wirtschaftsgemeinschaft? Nun gut.
Eine Friedensversicherung? Na und? Parolen, von den Bürgern für
selbstverständlich gehalten und von der Politik emotionslos
herunter
Es wirkt wie späte Einsicht, wenn
Fifa-Präsident Joseph Blatter erklärt, die Vergabe der Fußball-WM
2022 nach Katar sei ein Fehler gewesen. Doch das ist es nicht,
sondern vielmehr ein Zeichen gewaltiger Chuzpe.
Seit 2010, als Blatter die Entscheidung präsentiert hatte, hagelte
es Kritik an der Vergabe – nicht nur von Fans, sondern auch von
Menschenrechtlern. Das Kind ist nun, dreieinhalb Jahre nach der
Entscheidung, allerdings schon längst in den Brunnen g
Nun gut, jetzt ist es ja längst zu spät: In
Brasilien begehrt das (fußballbegeisterte!) Volk gegen die Kicker-WM
auf, weil sie die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert – und
trotzdem werden die Spiele in vier Wochen dort angepfiffen. In Katar
tritt die herrschende Elite die Bürgerrechte mit Füßen – aber niemand
wird die WM 2022 im Wüstenemirat verhindern. Ach ja: Gerade läuft die
Eishockey-WM in Weißrussland. Dort regiert mit dem
Die zu Ende gehende Woche hat einige
bemerkenswerte Nachrichten erzeugt, die möglicherweise unseren Umgang
im Internet, das ja nicht nur ein Unterhaltungsmedium ist, sondern
auch ein gigantischer Markt, nachhaltig verändern werden. Zum einen
ist es das Urteil des Europäischen Gerichtshofs, das ein Recht auf
das Löschen personenbezogener Daten festgeschrieben hat. Zum anderen
ist es ein bemerkenswerter Beitrag des SPD-Vorsitzenden, der
angesichts von Google, Amazon und A
Am Fall des elfjährigen Henri zeigt sich, dass
Wünschenswertes noch lange nicht zum Alltäglichen wird. Die
Gesellschaft steht erst am Anfang eines weiten Weges, Behinderte
intensiver in den Schulalltag zu integrieren. Geistig Behinderte vor
allem. Auf das Nein zweier Schulen, den Jungen mit dem Down-Syndron
zu unterrichten, reagiert das Kultusministerium mit Angeboten anderer
Schulen, die den Jungen aufnehmen würden. Es stellt auch klar, das
Wahlrecht der Eltern beziehe
Die Verhandlungen zum Freihandelsabkommen mit
den USA kommen zu Recht in Verruf. Transparenz sollte das Abkommen
zwischen den beiden großen Handelspartnern EU und USA schaffen. Kaum
glaubwürdig, wenn man die Art und Weise der bisherigen
Verhandlungsführung betrachtet. Zwar versucht die EU-Kommission
diesen Image-Schaden nun wieder auszuräumen. Doch auch inhaltlich
liegt vieles im Argen.
Die bisherigen Verhandlungen erweckten den Anschein, eher dem
Wohle der Indust
Die Verhandlungen zum Freihandelsabkommen mit
den USA kommen zu Recht in Verruf. Transparenz sollte das Abkommen
zwischen den beiden großen Handelspartnern EU und USA schaffen. Kaum
glaubwürdig, wenn man die Art und Weise der bisherigen
Verhandlungsführung betrachtet. Zwar versucht die EU-Kommission
diesen Image-Schaden nun wieder auszuräumen. Doch auch inhaltlich
liegt vieles im Argen.
Die bisherigen Verhandlungen erweckten den Anschein, eher dem
Wohle der Indust
Narenda Modi ist auf dem besten Wege, Indiens neuer
Regierungschef zu werden. Die Wähler, die unter der stotternden
Wirtschaft, Inflation, und ausufernder Korruption leiden, haben dem
Hindu-Nationalisten ein klares Mandat erteilt. Sie haben sich von
Versprechen leiten lassen, dass der 63-Jährige Arbeitsplätze schaffen
und modernisieren kann. Modi will ein Indien, das mit dem asiatischen
Rivalen China mithalten kann, das über exzellente Infrastruktur
verfügt und ausl&