RNZ: Ukraine längst ein Fall für die UN

Ohnehin sollten sich die Parteien stärker auf
die Ursachen- als auf die Schuldsuche begeben. Und da leistet
SPD-Mann Martin Schulz, der gerne EU-Kommissionspräsident werden
möchte, einen wichtigen Beitrag: Es sei nicht richtig gewesen, die
Ukraine vor die Wahl zu stellen, entweder mit der EU oder Russland
Geschäfte zu machen. Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis kann nur
lauten, der EU sofortige Neutralität zu verordnen. Die Ukraine ist
ohnehin längst ein Fal

Rheinische Post: Ringen um die Rente

Der Kampf um das Rentenpaket fällt nicht
zufällig so lang und so hart aus. Union und SPD schicken sich an, für
Zusatzbelastungen in den nächsten 15 Jahren von 160 Milliarden Euro
zu stimmen. Diese schwindelerregende Summe wird sich in höheren
Abgabenlasten für die Bürger niederschlagen. Sozial gerecht geht
anders: Steigende Sozialabgaben treffen vor allem die unteren und die
mittleren Einkommensschichten. Bei der Rente ab 63 besteht zudem die
Gefahr, dass

Rheinische Post: Türkei muss umdenken

Wenn es einen Funken Hoffnung gibt nach dem
schrecklichen Grubenunglück im türkischen Soma, dann ist es die
Reaktion vieler jungen Türken. Sie weigern sich, Unglücke wie dieses
einfach als Schicksal hinzunehmen. Und sie zeigten am Tag nach dem
Unglück mit Demonstrationen und Protestmärschen, dass sie sich selbst
und ihre Landsleute nicht mehr von geldgierigen Unternehmen verheizen
lassen wollen, ohne dass der Staat etwas dagegen unternimmt. Bei der
Präside

Rheinische Post: Portigon sollte lieber vorsorgen als hoffen

Die Unschuldsvermutung gilt auch für Ex-Banker
der WestLB: Noch ist nicht bewiesen, dass sie an einem Komplott zur
Manipulation der Finanzmärkte beteiligt waren. Strafrechtlich und
moralisch sind sie also unbescholten. Die kaufmännische
Schlussfolgerung aus den 48 Klagen in den USA, die der WestLB
Zinsbetrug vorwerfen und ihre Rechtsnachfolgerin Portigon auf
Schadenersatz in wohl dreistelliger Millionenhöhe verklagen, steht
auf einem anderen Blatt. Portigon weigert sic

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Flucht übers Mittelmeer Tragödie JULIUS MÜLLER-MEININGEN, ROM

Das Mittelmeer ist weit weg von Berlin, Paris,
Brüssel und Stockholm. Das ist wohl einer der Gründe dafür, warum die
Flüchtlingspolitik immer noch nicht ganz oben auf der Agenda der
Regierungen in Europa steht. Doch wenn die Union der 28 Staaten einen
tieferen Sinn haben soll, dann muss endlich eine gemeinsame Lösung
für das Drama gefunden werden, das sich Tag für Tag im Mittelmeer
zuträgt. Was ist das für ein Gebilde, das Staaten und Banken rette

Allg. Zeitung Mainz: Leere Stühle / Kommentar zum Runden Tisch in der Ukraine

Sprechen ist immer besser als Schießen. Und doch
verbindet sich mit dem Runden Tisch in der Ukraine kein
Hoffnungsschimmer. Im Gegenteil: Er ist schon von Beginn an eine
vertane Chance. Wenn die ukrainische Übergangsregierung geltend
macht, sie werde sich nicht mit den Separatisten zusammensetzen, die
illegitime Ziele verfolgten und "Blut an ihren Händen" hätten, kann
man ihr nur zurufen: Genau die müssen mit an den Verhandlungstisch.
Wie kann der Weste

Westdeutsche Zeitung: Türkei – Schattenseiten der Erfolgsgeschichte von Peter Lausmann

Millionen Türken gilt Premierminister Recep
Tayyip Erdogan als der Vater der modernen Türkei, als zweiter
Atatürk. Seit er vor elf Jahren das Ruder übernahm, hat die Türkei
einen Sprung nach vorne gemacht. Die Wachstumsraten sind
beeindruckend, der Aufschwung kommt insbesondere bei den Menschen in
den westlichen Städten sichtbar an. Die meisten beziehen das auf
Erdogan persönlich. Doch wo viel Licht ist, ist auch Schatten – wie
Hunderte tödliche Arb

BERLINER MORGENPOST: Die Sache mit dem Glashaus/ Ein Leitartikel von Diana Zinkler

Irgendwie "durchgerutscht", einfach "aus dem Auge
verloren" und "die Information übersehen" und jetzt natürlich
"zutiefstes Bedauern". Was sollen sie auch sonst sagen, die
Abgeordneten, deren nicht bezahlte Zweitwohnungssteuer in Berlin nun
bekannt geworden ist? Ihre Kommunikationsstrategie – Fehler
eingestehen, Fehler wiedergutmachen (also Steuerbetrag sofort
nachbezahlen) und hoffen, dass der Wähler die Angelegenheit möglichst
s

Mitteldeutsche Zeitung: zu Mindestlohn im Gastgewerbe

Im Grunde genommen, geht es wieder einmal um die
berühmten zwei Seiten einer Medaille. Einerseits werden Kneipenpreise
sicher anziehen, werden auch Jobs verloren gehen, werden sogar
Betriebe aufgeben müssen. Andererseits dürften viele Mitarbeiter die
Einführung des Mindestlohnes nur als überfällig und gerecht
empfinden. Bringt die gesetzliche Neuregelung nun mehr Fluch oder
mehr Segen – das bleibt vorerst abzuwarten. Sollten die Folgen des
Mindestlohnes aber