Allg. Zeitung Mainz: Aber gründlich / Kommentar zum Freihandelsabkommen EU/USA

Was wiegt schwerer, die Angst vor rücksichtslosen
US-Konzernen, die nach Abschluss eines Freihandelsabkommens zwischen
der EU und den USA hierzulande schalten und walten können wie sie
wollen. Oder die Aussicht auf Millionen neue Jobs hüben wie drüben
des Atlantiks infolge einer gigantischen Ausweitung des ohnehin schon
stattlichen Handelsvolumens. Eines ist klar: Es wird auch bei diesem
Projekt auf das Kleingedruckte ankommen, denn der Teufel liegt im
Detail. Wer also

Mitteldeutsche Zeitung: zu Pädophilenring in Sachsen-Anhalt

Hat die Polizei überzogen reagiert, als sie am
Sonnabend mit großem Aufgebot zehn Männer und eine Frau in
Aschersleben festsetzte und kurze Zeit später verbreitete, man habe
einen Pädophilen-Ring aufgedeckt? Schließlich sind die Verdächtigen
alle wieder auf freiem Fuß. Die Beweislage reicht für Festnahmen
derzeit nicht aus. Nein, die Polizei hat in einer schwierigen
Situation richtig gehandelt. Nach derzeitig verfügbaren Informationen
ko

Mitteldeutsche Zeitung: zu Internethandel

Zwischen den verschiedenen Internet-Kaufhäusern ist
ein gnadenloser Preiskampf ausgebrochen. Kurzfristig ist das prima
für die Kunden. Langfristig ist es ein Fluch. Denn Preiskämpfe bis
zum Äußersten bedeuten letztlich, dass nur der Stärkste übrig bleibt.
Dann wären wir vielleicht alle eines Tages von Amazon auf Gedeih und
Verderb abhängig. Doch Collins entkräftet diese These. Die Plattform
des Hamburger Konzerns will Kundenbindung durch Be

Mitteldeutsche Zeitung: zu rechtsextremen Frauen

Es ist zwar richtig, dass vor allem junge Männer
unter den Rechtsextremisten überwiegen. Das gilt besonders für
Ostdeutschland, da junge Frauen ihre Chance entschlossener woanders
suchen. Auch haftet der rechtsextremistischen Ideologie per se etwas
Chauvinistisches an. Freilich legt der Fall Beate Zschäpe unabhängig
vom Ausgang des Prozesses nahe, dass sie nicht nur Mitläuferin war,
sondern zumindest die Gedankenwelt ihrer toten Mitstreiter Uwe
Böhnhardt

WAZ: Das gute Recht des Beschuldigten. Kommentar von Stefan Wette

Freundlich ist es nicht von Thomas Middelhoff, wenn
er frühere Ankündigungen ignoriert und vor dem Kölner Landgericht
plötzlich die Auskunft verweigert. Dass Gericht, Staatsanwalt und die
Verteidigung viel Zeit in die Vorbereitung seiner Vernehmung
investiert haben, ist für sie bitter. Aber deshalb muss man sein
Schweigen ja nicht "unverschämt" nennen. Denn Thomas Middelhoff hat
von seinem guten Recht Gebrauch gemacht, als Beschuldigter zu
schweigen.

WAZ: Frischzellenkur für die Nato. Kommentar von Gudrun Büscher

Die Nato hatte kürzlich Geburtstag. Sie wurde 65.
Das ist ein Alter, mit dem man getrost in Rente gehen kann. Doch die
sowjetimperialistischen Allüren des russischen Präsidenten Wladimir
Putin sind wie eine Frischzellenkur für das nordatlantische
Verteidigungsbündnis. Die Nato, die nach dem Ende des Kalten Krieges
um ihr Selbstverständnis rang, wird wieder gebraucht. Polen,
Tschechien und die baltischen Staaten, die nach dem Zusammenbruch der
Sowjetunion Mitgl

WAZ: Verlockungen des neuen Goldrauschs. Kommentar von Frank Meßing

Ein Jahr ist es her, da warnten Wirtschaftsverbände
erstmals davor, dass deutsche Konzerne den Verlockungen günstiger
Energiepreise folgen und in die USA abwandern. Inzwischen hat die
neue Bundesregierung zwar erkannt, dass sie in der Energiepolitik und
der Ökostrom-Förderung umsteuern muss. Viel passiert ist allerdings
nicht. Unternehmen, die sich dem knallharten globalen Wettbewerb
stellen müssen, haben keine Zeit, auf die zähen Prozesse deutscher
und europ&

Westfalen-Blatt: Jean-Claude Juncker warnt vor Demokratie-Krise in Europa

Jean-Claude Juncker, christdemokratischer
Spitzenkandidat bei der Europawahl, warnt die Staats- und
Regierungschefs der EU-Staaten davor, sich auf einen
Kompromisskandidaten für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten zu
einigen.

"Wenn der Europäische Rat keinen der beiden Spitzenkandidaten
benennen sollte, käme es zu einer institutionellen Krise in Europa,
und zwar zwischen Rat und Parlament, die die Europäische Union auf
Monate ihrer Handlungsfähigke

Westdeutsche Zeitung: Die Rentenreform schafft mehr Probleme, als sie löst = von Lothar Leuschen

Diskussionen werden normalerweise dann
langweilig, wenn alles gesagt wurde, aber nicht von jedem. Im Streit
um die Rentenreform der großen Koalition ist das ausdrücklich anders.
Sie hat gestern Fahrt aufgenommen, obwohl sattsam bekannte Argumente
aufs Tapet kamen. Wenn aber Arbeitgeberverbände und der Deutsche
Gewerkschaftsbund sich an ein und demselben Tag aufschwingen, dieser
Reform den Kampf anzusagen, dann ist das schon etwas Besonderes.
Dabei ist es noch nicht einmal s