Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum GDL-Streik

von Bernhard Fleischmann, MZ

Nach den Siegen vor Gericht zeigt sich der knallharte Verhandler,
GDL-Chef Weselsky, großzügig und verkürzt den Lokführerstreik. Hurra.
Große Erleichterung – ist die angebracht? Nein, denn in der
Empörungshysterie sind wichtige Dinge untergegangen, die in einer
Tarifauseinandersetzung gelten müssen. Erstens: Streiks, die niemand
bemerkt, sind sinnlos. Zweitens: Firmen zersplittern sich und die
Belegschaften in kleine Einh

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu 25 Jahre Mauerfall

von Christian Kucznierz, MZ

Als die Mauer fiel, war ich Teenager. Berlin war weit weg. Nichts
war so weit entfernt wie die DDR. Kein Ausland, kein Urlaub, egal
wohin, führte mich so weit von dem, was ich kannte, wie die
Vorstellung dessen, was hinter der Mauer lag. Irgendwie war dort
nichts, außer Fremdheit, Traurigkeit, vielleicht Kälte. Wie viele in
meiner Klasse hatte ich keinen persönlichen Bezug, keinen familiären
Hintergrund, der mich mit dem Osten Deuts

BERLINER MORGENPOST: Biermanns Rache im Bundestag/ Ein Leitartikel von Jochim Stoltenberg

Seit Freitagabend erinnern die 7000 leuchtenden
weißen Ballons noch einmal an das schrecklichste Bauwerk, das je in
unserer Stadt errichtet wurde, um dann am Sonntag himmelwärts
steigend von Einheit und Freiheit zu künden. Welch wunderbare
Symbolik. Welche Freude über das Wirklichgewordene, eigentlich
Undenkbare auch noch nach 25 Jahren. Eingeläutet wurde die große
Erinnerungsfeier am Freitag mit der Gedenkstunde im Deutschen
Bundestag. Angesichts der parte

EANS-Adhoc: Veröffentlichung des Berichts zum 3. Quartal 2014

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Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer
europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich.
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Sonstiges/9-Monatsbericht
07.11.2014

St. Marien, 7. November 2014 – Die im mid market der Wiener Börse
notierte HTI High Tech Industries AG ("HTI") gibt die
Ver&oum

Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert: Spaltpilz Biermann

Nicht jeder erfuhr in der DDR den intellektuellen
Luxus einer Kabarettistin wie Eva-Maria Fastenau, die seit
Jahrzehnten in Gera lebt und arbeitet. In der Nische des Frechen in
einem Land, in dem selbst Büttenreden im Karneval von den selbst
ernannten Saubermännern des Sozialismus akribisch auf staatsferne
Wortakrobatik geprüft wurden, waren Intellektuelle allgemein sonst
verhasst. Und wer sich nicht einschüchtern ließ und es verstand
Öffentlichkeit herzuste

Westfalenpost: Stefan Hans Kläsener zu Mauerfall und Pogromnacht

Günter Schabowski ist ein Mann, der einem heute noch
Respekt einflößt, auch wenn er alt und krank ist. Der Mann, der durch
eine Kommunikationspanne der SED-Kader binnen Minuten die Mauer
zerbröselte, hat Weltgeschichte geschrieben und zugleich bitter büßen
müssen. Er ist ein Wendeverlierer, er wurde verurteilt und saß in
Haft, er schlug sich im tiefen Osthessen als Hilfsarbeiter bei einem
Anzeigenblatt durch. Und er ist eine der wenigen SED-Grö&

Westfalen-Blatt: zu Obama

Die Reaktionen auf die Enthüllung des Briefs von
Präsident Obama an Ayatollah Chamenei zeigt, warum Geheim-Diplomatie
ihren Platz hat. Israel beschwert sich, weil es einen Atom-Deal
fürchtet, der zu viele Kompromisse beinhaltet. Saudi-Arabien krakeelt
wegen einer möglichen Kooperation der USA mit den Assad-Verbündeten
im Kampf gegen ISIS. Im Kongress beschweren sich die Falken über eine
zu weiche Verhandlungslinie mit Teheran. Neu an all dem ist wenig.
Von Anfan

Westfalen-Blatt: zum Lokführerstreik

Da ist Claus Weselsky ein guter Schachzug
gelungen. Der 55-jährige Gewerkschaftsboss beendet den Streik der
Lokführer einfach ein paar Stunden früher – punktgenau zu den
Feierlichkeiten zum Mauerjubiläum an diesem Sonntag in Berlin – und
schon dürfte er bei vielen Bürgern Sympathiepunkte einsammeln.
Zugleich setzt Weselsky damit geschickt die Bahn unter Druck, nun
ebenfalls einen Schritt auf die GDL zuzumachen. Aber Vorsicht!
Bahnkunden bleiben im Ungewissen

Schwäbische Zeitung: Biermanns Deutschstunde – Leitartikel

Welch ein Paukenschlag im Konzert der sattsam
bekannten Freudenbekundungen zum 25. Jahrestag des Falls der Mauer!
Wolf Biermann, den man – ohne beleidigend zu sein – getrost Rampensau
nennen darf, hält sich im Bundestag nicht an die Regeln. Er redet, wo
er singen sollte, er knöpft sich die Linke vor, "die elenden Reste
der Drachenbrut".

Was für eine kluge Idee, Wolf Biermann in den Bundestag
einzuladen! Dass dieser Mann nicht einfach Gitarre spielen wird,
d&uuml