Ja, Ungarn verweigert Flüchtlingen elementare
Menschenrechte. Ja, Stacheldraht als Mittel, um eine Grenze zu
sichern, ist ein Skandal. Und ja, Ungarn hat mit der ungehinderten
Durchreise der Flüchtlinge nach Westeuropa europäisches Recht
gebrochen.
Wie die EU-Kommission nun festgestellt hat, nahm es allerdings
auch Deutschland mit dem Dublin-Abkommen nicht so genau, als
Kanzlerin Angela Merkel entschied, die Menschen aus Ungarn in
Deutschland aufzunehmen. Das sind Fakte
Dieser Papst ist einzigartig. Er hat nicht nur
die Macht des Wortes, er redet also nicht nur. Er bewirkt auch etwas.
Er hat die Kontakte zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten
eingefädelt, die zum aktuellen Tauwetter zwischen Havanna und
Washington beigetragen haben. Ähnlich, wie Johannes Paul II. einst in
Polen zum Fall des Eisernen Vorhangs beitrug. Allerdings gehört es
auch zur Bilanz des Papstbesuchs auf Kuba, dass schlimme Vorwürfe
laut werden. So sollen Regimekr
Alles andere als ein Rücktritt von Martin
Winterkorn wäre wohl nirgends in der Welt verstanden worden. Er trägt
die Verantwortung für Unerhörtes. Seit Tagen wird viel darum
herumgeredet, womit wir es zu tun haben: Geht es um kleine Tricks?
Enttäuschtes Vertrauen? Oder um den Ruf des Konzerns? Nein, es geht
um jahrelangen vorsätzlichen Betrug. So schlicht und hart jedenfalls
wird geurteilt werden außerhalb Deutschlands. Nur im Heimatland wird
wegen d
Da schimpfe noch jemand über
Fußballer-Statements: Was der VW-Aufsichtsratsvorsitzende Berthold
Huber und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil an Worthülsen
drechselten, war die hohe Kunst der Phrasendrescherei. Im
Zusammenhang mit dem Rücktritt von Volkswagen-Chef Martin Winterkorn
fielen Begriffe wie "rückhaltlos und schonungslos", und natürlich
durfte der "Respekt" gegenüber Winterkorn nicht fehlen.
Wäre CSU-Chef Horst Seehofer nach Ungarn
gereist, um den dortigen Regierungschef zu einem menschlicheren
Umgang mit Flüchtlingen zu ermuntern und ihn für feste
Verteilungsquoten zu gewinnen – Deutschland und Europa wären mit
Hilfe des Bayern vielleicht ein Stück vorangekommen. Doch Seehofer
lädt Orbán demonstrativ zum Schulterschluss gegen Merkel ein, stellt
sein Vorgehen als leuchtendes Beispiel der fehlerhaften Politik der
eigenen Kanzlerin gegen&uum
Am Ende blieb Martin Winterkorn keine andere
Wahl: Er musste als Volkswagen-Chef zurücktreten, weil der
Abgasskandal alle Werte in Frage stellte, für die der Konzern steht:
Solidität, Seriosität, Qualität. Und auch wenn der 68-Jährige keine
persönliche Schuld an den Manipulationen hat, so steht er als
Konzernchef doch in der Gesamtverantwortung: Entweder wusste er von
nichts und hat den Laden nicht im Griff. Oder er ließ die Ingenieure
gewähre
Gefeiert, gefallen, geschasst – selten hat sich der Absturz eines
Spitzenmanagers so rasant, so gnadenlos vollzogen. Vergangene Woche
noch strahlte der Stern von Martin Winterkorn auf der IAA nahezu
makellos, die Vertragsverlängerung des 68-Jährigen war ausgemachte
Sache. Seit gestern wird sein Name nur noch mit dem Dieselskandal und
dem Niedergang eines Weltkonzerns in Verbindung gebracht. Es fällt
schwer, sich all denen anzuschließen, die diese En
Der größte Autokonzern Europas ist in seinen
Grundfesten erschüttert. VW erlebt eine Vertrauenskrise ohnegleichen,
zugleich sind die negativen weltweiten Konsequenzen für das Ansehen
von "Made in Germany" derzeit nur zu erahnen. Der Skandal hat das
Zeug, der Exportnation Deutschland nachhaltig zu schaden. Denn der
Erfolg deutscher Industriepolitik basiert vor allem auf zwei Säulen:
Qualität und Glaubwürdigkeit. Letztere ist durch den VW-Skandal