Dass die Bauern finanzielle Unterstützung
bekommen, ist richtig und wichtig. Die von der Politik versprochenen
Nothilfen sollten daher schnellstens fließen. Damit auch die
Milchströme auf kleineren Bauernhöfen nicht versiegen. Denn sonst
besteht die Gefahr, dass in der Landwirtschaft nur noch die Großen
überleben können – eine Entwicklung, die sich niemand ernsthaft
wünschen kann. Mit Geldzuflüssen allein ist es aber nicht getan.
Jeder (Milch
ja, möchte man den Briten zurufen, geht doch
noch einmal zurück auf Los! Denkt noch einmal in Ruhe nach und
sortiert euch neu! Das Mehrheitsvotum der bornierten Empire-Greise
und provinziellen Engstirner, pustet es weg mit eurer
Online-Petition, unter die in Windeseile Millionen ihren Namen
gesetzt haben! Die Sache hat nur einen Haken: Das Brexit-Zeichen
ist zu stark, schmeckt zu bitter. Oh nein, das Referendum ist kein
Spiel mit beliebig vielen Ereigniskarten und Jokern. R
Was ist ein so mühsam erzwungener Burgfrieden
wert, wenn er nur in politischen Schönwetterperioden hält? Nach einem
turbulenten, vor allem für die CDU geschäftsschädigenden halben Jahr
war der Schulterschluss von Potsdam zwar überfällig. Das Fundament
allerdings, auf dem die Union ihre Politik gründet, ist im Moment
alles andere als stabil. Ein paar schwache seismische Wellen wird es
bis zur Wahl aushalten, ein größeres Beben nicht.
Eines der beherrschenden Themen an den Finanzmärkten wird die nächste Zeit sicher der EU-Austritt der Engländer sein. Nachdem am Freitag bekannt wurde, dass England Europa verlässt, reagierte die Finanzwelt geschockt. Der Dax rutschte darauf hin um mehr als 10% ins Minus und schloss bei fast 9% Minus. Der Dow Jones verlor fast 4% und der Nikkei rund 9,5%. Auch die Währungen, z.B. das Pfund welches kurz zuvor noch ein neues Jahreshoch bei 1,50 markierte, kollabierte auf
Es ist richtig, dass die EU nach dem Brexit-Votum aufs Tempo
drückt. Es geht nicht um Rache. Es geht darum, die Kräfte zu sammeln
für die eigene Zukunft. Bei einer Scheidung ist eine schnelle und
faire Trennung für alle Beteiligten besser. In der EU kommt es jetzt
auf zweierlei an. Erstens: Die Union braucht eine Koalition der
Willigen. Die alte Idee des Kerneuropa ist aktuell. Deutschland muss
als Primus vorangehen, natürlich. Aber nic
Der Brexit-Kater ließ nicht lange auf sich warten. Vielen Briten
dämmert, dass sie mit ihrem Nein zu Europa womöglich das eigene Land
spalten. Vor allem die Schotten fühlen sich durch die Engländer
abermals düpiert. Sie hatten auf die Kraft der Vernunft gesetzt und
einem abenteuerlichen Unabhängigkeitskurs per Referendum eine Absage
erteilt. Jetzt zwingen die Engländer die Schotten zum Dank dafür, die
EU gegen ihren Willen
Auch an Tag drei nach der Brexit-Entscheidung
der Mehrheit im Vereinigten Königreich sind deren Folgen nicht
wirklich absehbar. Es scheint derzeit, dass die Verwerfungen im
sogenannten Mutterland der Demokratie größer sind als in der
Europäischen Union. Die Abstimmungsverlierer auf der Insel versuchen
sich an einer Aktion, die das Referendum wiederholt. Schottland
bereitet eine weitere Abstimmung vor, die den Ausstieg aus dem
Königreich herbeiführen soll. In