Neue OZ: Kommentar zu Kriminalität / Amoklauf / Lörrach

Vom kranken Wunsch zu töten

Das Blutbad von Lörrach schockiert. Wie kann eine 41-Jährige den
eigenen Sohn und dessen Vater ermorden, die Wohnung sprengen und
anschließend im Krankenhaus wahllos auf Patienten und Pflegepersonal
schießen? In der Regel sind Amokläufer männlich. Sie gelten oft als
Außenseiter. Die dreifache Mörderin von Lörrach fällt aus diesem
Täterprofil heraus. Hier lief eine gebildete Rechtsanwältin Amo

Neue OZ: Kommentar zu Integration / Parteien

Endlich akzeptieren

Nanu? Hängt sich jetzt auch Sigmar Gabriel an Sarrazins Fersen?
Fällt er um, indem er Härte gegenüber Integrationsverweigerern
fordert, die nach Ansicht mancher Romantiker doch gar nicht stören?
Auffallend ist schon, wie sehr der Sozialdemokrat Strafen betont,
nicht Hilfen. Dass auch er Schulschwänzern die Polizei vorbeischicken
will, keine Sozialarbeiter. Da hat einer mit seiner Nase für Volkes
Stimmung wohl doch gemerkt, dass zu v

Neue OZ: Kommentar zu Schweden / Wahlen

Ein Zeichen für Deutschland

Jetzt auch noch Schweden. Mit seinem Wahlergebnis liegt es voll im
europäischen Trend. Wann wird er Deutschland erreichen? Die
wichtigste Veränderung: Selbst im ursozialdemokratischen Schweden
bleiben die Sozialdemokraten meilenweit von alter Stärke entfernt.
Teils, weil sie Themen wie den Umbruch der Arbeitswelt lange
verschlafen haben, teils, weil ihre Konzepte etwa in der
Finanzpolitik wenig überzeugen. Wie in Deutschland, wo ebenf

Neue OZ: Kommentar zu Datenschutz / Internet

Riskanter Weg

Bundesinnenminister Thomas de Maizière geht ein hohes Risiko ein,
wenn er es der Internetbranche nun selbst überlässt, einen besseren
Datenschutz für Verbraucher zu regeln. Liefern die Unternehmen nicht
schnell einen überzeugenden Kodex, steht der Minister am Ende als
mutloser Zauderer da. De Maizières festes Vertrauen in die
selbstregulierende Kraft des Marktes in Ehren, im Falle von Google,
Facebook und Co. ist es nicht angebracht. So e

Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Hartz IV

In der Enge

Es bleibt spannend. Erst nächste Woche will Ursula von der Leyen
anhand neuer statistischer Daten die Höhe des künftigen
Hartz-IV-Regelsatzes nennen. Vor allzu großen Hoffnungen sei jetzt
schon gewarnt. Denn der Rotstift regiert in Berlin.

Eine deutliche Steigerung der Grundsicherung ist deshalb nicht zu
erwarten. Vielmehr steckt von der Leyen in der Zwickmühle. Bemisst
sie die Regelsätze streng, wird ihr soziale Kälte nachgesagt werde

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Wahl in Schweden

Wer wissen will, welchen Segen und Fluch das
Streben nach politischem Konsens mit sich bringt, dem wird derzeit in
Schweden eine erstaunliche Lektion erteilt. Im Konsens wird die
künftige Minderheitsregierung von Staatsminister Fredrik Reinfeldt
die Geschicke des Landes bestimmen müssen. Das wird gelingen, darin
sind die Schweden geübt. Die schwedischen Grünen, bislang in der
Opposition, haben gestern bereits Gesprächsbereitschaft signalisiert.
Denn trotz der einsch

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Atompolitik

Was will Sigmar Gabriel in der Atompolitik
konkret tun? Eine Volksabstimmung, die Verlagerung der Politik auf
die langen Bänke des Bundesverfassungsgerichts oder in drei Jahren
Bundeskanzler sein? »Spiegel online« verbreitete gestern ein
Interview, in dem der SPD-Chef knallhart den Eindruck erweckt, eine
Volksabstimmung über die Zukunft deutscher Kernkraftwerke stünde
praktisch bevor. Bei genauer Betrachtung legt sich der gewiefte
Politprofi keineswegs fest. Er

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Amoklauf in Lörrach

Wo eine Schusswaffe griffbereit liegt, dort ist
die Gefahr, dass mit ihr Unheil angerichtet wird, um exakt 100
Prozent höher als dort, wo es keine gibt. Dafür steht nach Winnenden
nun auch Lörrach. Ortsnamen als Synonyme dafür, dass dort, wo
psychischer Notstand sich in den Mordwahn steigert, eine Pistole oder
ein Gewehr verheerend wirken. Kein Schusswaffenregister der Welt
hätte im Vorfeld den Opfern genutzt. Denn geschossen haben ja stets
Leute, die bis eine Minu