Christian Wulff musste in seiner Antrittsrede
nicht von der Würde des Amtes und dem Respekt vor der Aufgabe
sprechen – er lebte die Bürde und sogar stille Sorge, etwas falsch zu
machen, vor. Fast unvorstellbar: das seit 30 Jahren in politischer
Rede geübte neue Staatsoberhaupt zeigte Nerven, las vom Blatt ab. Das
Redetempo zu hoch, die Pausen mit dem Bedarf der Zuhörer nach
Beifallsbekundungen nicht abgestimmt. Sympathisch: Da steht ein
Mensch aus Fleisch aus Blut, der d
Lammert würdigt Köhler vor der Vereidigung des neuen Bundespräsidenten: "Er hat die Menschen, ihre Sorgen und Nöte ernst genommen, und sie danken es ihm mit anhaltender Zuneigung"
Brückenbauen, auch zwischen den Generationen, die Integration
betonen. Das ist in Reden deutscher Bundespräsidenten beileibe nicht
neu. Aber bei Christian Wulff hat es einen anderen Hintergrund. Er
zieht als vergleichsweise junger Familien-Präsident ins Amt und kann
darauf verweisen, als niedersächsischer Regierungschef die erste
Muslimin in Deutschland zur Ministerin gemacht zu haben. Der Mann
redet also nicht nur wohlfeil daher. In