Rheinische Post: Ukraine im Abseits Kommentar Von Helmut Michelis

Julia Timoschenko spielt mit dem Hungerstreik
wohl ihre letzte Karte aus. Die Frau mit dem markanten goldenen Zopf,
einst das Gesicht der friedlichen Orangen Revolution in der Ukraine,
setzt damit die pro-russische Regierung in Kiew massiv unter Druck.
Denn sechs Wochen vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft will der
Gastgeber in strahlendem Licht dastehen. Stattdessen rufen erste
westliche Politiker bereits zu einem Boykott der Spiele auf, was
allerdings wenig realistisch erschei

Rheinische Post: Betreuungs-Basar Kommentar Von Eva Quadbeck

In der Debatte um das Betreuungsgeld geht es
längst nicht mehr um das Wohl der Kinder. Vielmehr führen sich die
Familien- und Sozialpolitiker wie die Teppichhändler auf: Kita-Plätze
gegen Betreuungsgeld, Betreuungsgeld gegen Mütterrente, Mütterrente
gegen Praxisgebühr. Das Grundproblem ist, dass der Familienpolitik
die Linie fehlt. Als der dringende Ausbau der Krippen beschlossen
wurde, hat sich die große Koalition (mit den Stimmen der SPD) darauf
f

Rheinische Post: Rechte Szene im Visier Kommentar Von Gerhard Voogt

Die Polizei ist mit Razzien und Festnahmen
gegen die rechtsextreme Szene im Bergischen Land vorgegangen. Dabei
wurden Sturmhauben, Messer und scharfe Waffen sichergestellt. Die
Aktion stellt nachdrücklich unter Beweis, welches Gefahrenpotenzial
von den sogenannten autonomen Nationalisten in Nordrhein-Westfalen
ausgeht. Die Mordserie der rechtsterroristischen NSU hat gezeigt,
welches Leid die ideologische Verblendung skrupelloser Neonazis
anrichten kann. Die Polizei hat die rechte Sze

WAZ: Europas Fußball und die Diktatur. Kommentar von Ulrich Reitz

Aus Protest gegen die unmenschliche Behandlung von
Julia Timoschenko durch ihren Nachfolger Janukovich fährt Borussia
Dortmunds Geschäftsführer Watzke nicht zur
Fußball-Europameisterschaft. Vermutlich juckt Watzkes Geste den
Diktator herzlich wenig. Aber Watzke verhält sich allemal anständiger
als der Rennfahrer Vettel, dem sein Reifendruck demonstrativ
wichtiger war als das Unterdrücker-Regime in Bahrain.

Nebenbei räumt Watzke auf mit der Legend

WAZ: 150 Leistungen, aber kein Plan. Leitartikel von Stefan Schulte

Deutschland schrumpft sich krank. Wir werden älter,
kriegen zu wenige Kinder und tun alles dafür, dass es so bleibt.
Geben mehr Geld für Familien aus als die meisten anderen Länder –
erreichen aber weniger. 150 verschiedene Leistungen, unkoordiniert
und nicht einmal einheitlich in den Bundesländern, verfolgen viele
Interessen, aber keinen echten Plan. Deshalb versprechen deutsche
Politiker in schöner Regelmäßigkeit, aus dem großen Durcheinande