Wenn die Nutzer soziale Netzwerke wie Facebook
verwenden, gehen sie auch in Europa weiterhin sehenden Auges den
Deal ein: Dienstleistungen gegen Daten. Das war ja der Kern der
Klage, die der Wiener Jurist Max Schrems gegen Facebook eingebracht
hat. Darüber hat der EuGH nicht entschieden; "Safe Harbor" war für
Schrems nur ein juristischer Hebel, um sein eigentliches Anliegen
voranzutreiben. Auch in Europa verzichtet heutzutage keine auf
Werbefinanzierung basierende Web
Es verging kaum ein Tag, ehe die erste Mail
einer Anwaltskanzlei bei uns eintraf mit dem Aufruf, sich bei ihr zu
melden – zwecks Sammelklage gegen Volkswagen. Unzählige Juristen
wollen ein Stück aus dem schwer verwundeten Konzern herausreißen. Bei
allem Verbraucherschutz – hier geht es nicht in erster Linie um die
Interessen getäuschter Kunden, sondern um fantastische
Verdienstmöglichkeiten für Anwälte. Den Gipfel der Heuchelei erklimmt
nun – vorerst – d
Ein schwächelnder Markt in China, viele
Unruheherde, die die Weltwirtschaft zum Wanken bringen können und
zudem die VW-Krise, deren Folgen insgesamt für die deutsche Industrie
noch nicht absehbar sind – es gibt sicherlich bessere Zeiten, um mit
einem Unternehmen an die Börse zu gehen. Deutschlands größte
Container-Reederei Hapag-Lloyd will es dennoch tun. Und vielleicht
stößt das Hamburger Unternehmen ja gerade in diesen Zeiten auf
Anlegerinteresse
Der designierte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann
befürchtet, dass der Abgasskandal bei Volkswagen Arbeitsplätze
speziell in der Zulieferindustrie gefährdet. "Wir haben vor allem ein
Beschäftigungsproblem bei den Zulieferern, die heute Dieselteile
liefern", sagte der Gewerkschaftsvize im Interview der "Stuttgarter
Zeitung" (Dienstagausgabe). Allein bei Bosch seien gut 15 000
Arbeitsplätze in Deutschland von dieser Antriebstechnologie
unmittelbar
Eine andere Entscheidung war kaum denkbar. Mit
Matthias Müller hat der Volkswagen-Konzern jetzt den Mann an der
Spitze, der vermutlich als einziger in der Lage ist, das Unternehmen
in dieser extrem schwierigen Situation zu führen. Der 62-Jährige hat
in seiner Zeit als Porschechef nachdrücklich seine Qualitäten unter
Beweis gestellt. Das gilt für die Produkte ebenso wie für die
wirtschaftliche Entwicklung als auch für die Führung der Mitarbei
»600.000 Beschäftigte« – mittlerweile gibt kein
Wirtschaftspolitiker oder Vertreter der Autoindustrie mehr ein
Statement zum VW-Skandal ab, ohne die große Beschäftigtenzahl des
»Weltkonzerns« elegant einfließen zu lassen. Die transportierte
Botschaft ist klar: Es gibt viele, viele Arbeitsplätze beim größten
Indus-
trieunternehmen Deutschlands – und die dürfen bei der
Aufklärung der Manipulationen und Umweltve
Unumstritten ist: Die Vorgehensweise von VW ist
skandalös. Der Konzern hat in seine Dieselmotoren vorsätzlich eine
Software eingebaut, um die Stickoxidwerte für Abgastestverfahren zu
frisieren und schönzurechnen. Dieses Vorgehen ist völlig
inakzeptabel, da es bewusst darauf abzielt, Behörden, Politik, aber
auch die Kunden zu täuschen. Hier wurde Vertrauen vorsätzlich
missbraucht. VW hat mit seinem Vorgehen nicht nur Verbraucherrechte
mit Fü&szl
Der größte Autokonzern Europas ist in seinen
Grundfesten erschüttert. VW erlebt eine Vertrauenskrise ohnegleichen,
zugleich sind die negativen weltweiten Konsequenzen für das Ansehen
von "Made in Germany" derzeit nur zu erahnen. Der Skandal hat das
Zeug, der Exportnation Deutschland nachhaltig zu schaden. Denn der
Erfolg deutscher Industriepolitik basiert vor allem auf zwei Säulen:
Qualität und Glaubwürdigkeit. Letztere ist durch den VW-Skandal
VW hat geschummelt wie andere auch, nur hat man
sich dummerweise erwischen lassen. So lautet die landläufige Meinung
zum Abgas-Skandal. Es ist wie beim zu schnell Fahren – der Blitzer
muss ausgetrickst werden. Ein Kavaliersdelikt, und alle haben
mitgemacht oder weggeschaut: Regierung und Kontrollbehörde, die bei
VW einflussreichen Gewerkschaften und Betriebsräte, das Land
Niedersachsen als Anteilseigner, die Chefs und die ach so tollen
deutschen Ingenieure. Doch es geht nic
Erst die Flucht in die Steueroase Luxemburg, um die
Mitbestimmung der Arbeitnehmer auszuhebeln, jetzt die fristlose
Kündigung des Betriebsratsvorsitzenden aus fadenscheinigen Gründen –
die Papenburger Meyer-Werft zeigt in nur wenigen Wochen ihr wahres
Gesicht. Wer immer noch geglaubt hat, der Traditionsbetrieb an der
Ems sei ein kuscheliges Familienunternehmen, das auf eine faire und
gedeihliche Zusammenarbeit mit ihren etwa 5100 Beschäftigten Wert
legt, sieht sich jetzt end