Jubel, Trubel, Siegessicherheit – für den
amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf waren die schönen Bilder vom
Wahlparteitag der Republikaner in Florida allerdings nur eine relativ
unbedeutende Zwischenetappe. Der Kandidat lieferte nicht die Rede,
die alle von den Stühlen reißen musste. Er blieb ein ziemlich
bescheidener Marketing-Manager in eigener Sache. Aber das war ja auch
nicht die Stunde der Entscheidung. Im besten Falle haben gerade mal
etwa zehn Prozent der
Nun ist er also auch der offizielle
Präsidentschaftskandidat der Republikaner. Mitt Romney ist lange von
den Amerikanern, selbst von denen seiner eigenen Partei, nicht ganz
ernst genommen worden. Der Wind zu seinen Gunsten hatte sich schon
vor dem Nominierungskonvent gedreht. In Umfragen liegt er gleichauf
mit Barack Obama. Das ist für viele Europäer schwer zu begreifen.
Mitt Romney, der politische Haudrauf, chancenreich gegenüber Obama,
von dem Amerikaner wie Europ&au
Ohne Zorn und Bitterkeit appellierte Mitt Romney
an die große Schar enttäuschter Obama-Wähler, ging polarisierenden
Themen zumeist aus dem Weg und wirkte, als er über sich und seine
Familie sprach, nicht so reserviert wie sonst. Sein Fünf-Punkte-Plan
zur Schaffung von zwölf Millionen Arbeitsplätzen blieb zwar recht
dünn. Aber eine Wahlkampfrede ist kein Regierungsprogramm. Zudem wies
Romney nicht ungeschickt die Angriffe auf seine erfolgreiche Karrier
Kanzlerin Angela Merkel hat im Reich der Mitte halbwegs ihr
Gesicht gewahrt. Sie sprach pflichtschuldig die Verfolgung von
Dissidenten an. Dabei hatte sie aber das Publikum in ihrer Heimat im
Blick, weniger die politischen Gefangenen in China. Denn dafür fiel
die Kritik diesmal zu leise aus.
Merkel kam nicht als Kämpferin für Freiheit und Demokratie nach
Peking, sondern als Handelsreisende, die Milliarden-Aufträge f&uum
Würde es regimekritischen Chinesen helfen, wenn
deutsche Firmen Geschäfte mit chinesischen Firmen oder der Regierung
dort aus Protest gegen die Menschrechtssituation ablehnten? Wohl
kaum. Die Chinesen würden sich einfach anderswo bedienen. Bei
Unternehmen in Ländern mit weniger Skrupeln. Aber ebenso wichtig ist
die Frage: Was wiegt schwerer? Der Protest gegen die
Menschenrechtspolitik dort oder die Jobs hierzulande – etwa bei Auto-
und Maschinenbauern? Für einen Da
Ägypten schöpft nach seiner Revolution
neues Selbstbewusstsein. Anders kann man die deutlichen Worte von
Präsident Mohammed Mursi in Teheran wohl nicht erklären. Seine Kritik
am syrischen Regime und an dessen Unterstützung durch den Iran hat
strategische und nicht zuletzt religiöse Gründe. Zum einen wetteifern
Ägypten und Iran seit Jahrzehnten um die politische Vorherrschaft in
der Region. Diese sortiert sich auch entlang weltanschaulicher
Linien. W&a
Die veröffentlichte Meinung in Deutschland ist
sich nahezu einig: Der republikanische US-Präsidenschaftskandidat
Mitt Romney ist eine kaltherzige, tollpatschige Ex-Heuschrecke. Seine
Ansichten sind weit entfernt von dem, was der amerikanische Wähler
will. Die deutschen Redaktionsstuben jedenfalls wollen Obama. So
senden und analysieren sie unverdrossen über die US-Realität hinweg,
nur kurzzeitig irritiert von den aktuellen Meinungsumfragen, die den
Herausforderer g
Bundeskanzlerin Angela Merkel wirbt bei ihrer
China-Reise auch um Unterstützung für den Euro – mit gemischtem
Erfolg. Auch die Deutschen glauben nicht so recht daran, dass die
Chinesen bei der Rettung des Euro tatkräftig mithelfen.
In einer repräsentativen N24-Emnid-Umfrage befürchten 61 Prozent
der Befragten, dass China uns bei der Euro-Rettung "eher nicht
unterstützen" werde. Nur 32 Prozent der Deutschen glauben an
Euro-Hilfen aus Peking.
Probleme auszusitzen – das hat Angela Merkel bei Helmut Kohl
abgeguckt. Das Prinzip Wurschtigkeit funktioniert allerdings nicht
immer. Die Stammtischbrüder der CSU hat die Kanzlerin entschieden zu
lange hetzen lassen. Aber jetzt ist Schluss. Der Christsoziale
Seehofer muss seine Kettenhunde zurückpfeifen.
Die waren mit immer böserem Anti-Europa-Gebell auf Stimmenfang
gegangen – die blanke Angst vor Machtverlust in Bayern hat ihnen den
Blick a
Schon die vielköpfige Delegation zeigt: Angela Merkel besucht
nicht irgendein Land. Gleich sieben Minister, zwei Staatssekretäre
und mehr als ein Dutzend führende Unternehmer begleiten die
Bundeskanzlerin nach China. Deutlicher kann man nicht machen, welche
große Bedeutung der Volksrepublik in der Bundeshauptstadt beigemessen
wird. Mit gutem Grund, denn China ist einer der wichtigsten Märkte
der Exportnation Deutschland.