Die Lokführer streiken – schon wieder. Und mit einer
Dauer von knapp fünf Tagen ist es der längste Streik seit Gründung
der Deutschen Bahn 1994. Kaum einer hat dafür noch Verständnis. Sogar
bei Mitgliedern der GDL stößt das harte Vorgehen des
Bundesvorsitzenden Claus Weselsky auf Widerspruch. Auch dort gibt es
den Vorwurf, es gehe vor allem um Machtspiele zwischen den beiden
Gewerkschaften EVG und GDL und nicht um Lohnerhöhung und kürzere
phoenix zeigt live ab 15.00 Uhr die Pressekonferenz
der Gewerkschaft der Lokführer zum heutigen Streikbeginn. Zusätzlich
berichtet phoenix bereits um 14.45 Uhr über den geplanten Streik.
Der Wirtschaftsrat der CDU e. V. fordert eine
Reform des Streikrechts, das derartige unverhältsmäßige Streiks einer
einzelnen Berufsgruppe eingrenzt. "Streiks für bessere
Arbeitsbedingungen sind die eine Sache, eine ganze vernetzte
Gesellschaft komplett lahmlegen eine andere. Die Lokführer-Streiks
haben hier jedes Maß verloren. Sie schädigen unseren
Wirtschaftsstandort massiv. Die Kollateralschäden durch Streiks von
Kleingewerkschaften einzeln
Mit einem gemeinsamen Aufruf hat sich heute ein
breites Bündnis aus Gewerkschaften, Wohlfahrt, Sozial- und
Kulturverbänden an Bund und Länder gewandt, die derzeit die
Neuordnung der föderalen Finanzbeziehungen verhandeln. Mit der
anstehenden Reform müsse endlich die strukturelle Unterfinanzierung
der öffentlichen Haushalte beendet werden, fordert das Bündnis. Um
Angebote der sozialen und kulturellen Daseinsvorsorge zu sichern,
Gestaltungsspielräume
Die Berliner Tourismusgesellschaft "visitBerlin"
hat die Lokführer-Gewerkschaft GDL wegen ihres angekündigten Streiks
scharf kritisiert.
"visitBerlin"-Geschäftsführer Burkhard Kieker sagte am Mittwoch im
rbb-Inforadio, er könne die Politik des GDL-Vorsitzenden Claus
Weselsky nicht nachvollziehen. "Das scheint ein Profilneurotiker zu
sein, der ein ganzes Land in Geiselhaft nimmt."
Bevor sich Weselsky wieder diffamiert fühlt: Ja,
natürlich darf seine GDL die Bahn und ihre Kunden schädigen und die
Arbeitsplätze ihrer eigenen Mitglieder gefährden. Das erste ist das
legitime Ziel, das zweite oft das unerwünschte Ergebnis von
Arbeitskämpfen. Und die Streiks werden noch andere unerwünschte
Folgen haben, zum Beispiel ein für Spartengewerkschaften nachteiliges
Gesetz zur Tarifeinheit, das Arbeitsministerin Nahles im Windschatten
d
"Streikrecht ist Grundrecht!" Diese Botschaft haben
Vertreter des dbb und seiner Mitgliedsgewerkschaften auf einer
Demonstration am 4. November 2014 den Teilnehmern des Deutschen
Arbeitgebertages in Berlin noch einmal unmissverständlich klar
gemacht. Hintergrund ist das von der Großen Koalition auf den Weg
gebrachte Gesetz zur Tarifeinheit, das nach dem Grundsatz "ein
Betrieb, ein Tarifvertrag" kleinere Gewerkschaften an einer wirksamen
Vertretung der Interess
"Die von der hessischen Landesregierung
vorgesehenen Einsparmaßnahmen im öffentlichen Dienst sind
kontraproduktiv", sagte heute die Vorsitzende des dbb Hessen,
beamtenbund und tarifunion, Ute Wiegand-Fleischhacker zu den jüngsten
diesbezüglichen Verlautbarungen aus Wiesbaden.
"Der hessische Finanzminister in einer Pressemitteilung
festgestellt, dass die Landesverwaltung gut aufgestellt ist für eine
erfolgreiche Entwicklung des Landes Hessen"
Die Gewerkschaft der Lokomotivführer ist dabei, mit
Wucht aufs Abstellgleis zu fahren. Mit einem erneuten Streik
verspielte sie die letzten Sympathien, die ihr in der Bevölkerung
noch entgegengebracht werden. Eine "Zumutung" nennt der
Fahrgastverband Pro Bahn den Arbeitsausstand der Lokomotivführer. Und
die IG Metall hat Zweifel daran, dass die Spartengewerkschaft
Zuständigkeiten für Berufsgruppen reklamieren kann, obwohl sie dort
nur wenige Mitglieder ha
Spartengewerkschaften wie der GDL wirft man gern
"Rosinenpickerei" vor – weil sie ohne Rücksicht auf Verluste für eine
kleine Klientel punkten wollen. Doch will ja die GDL auch für
Zugbegleiter, Bordgastronomen, Rangierführer und Ausbilder zuständig
werden – also für mehr als nur für die Rosinen. Auch hat die GDL
unter den 37 000 Bahn-Beschäftigten bereits jetzt 19 000 Mitglieder –
die DGB-Konkurrenz von der EVG nur 8000. Wenn also DGB-Gewalt