Das nennt man klassisch eine Flucht nach vorn.
Christian Wulff bereut und macht sich sogar zum gläsernen
Präsidenten, indem er nun alle Details des viel diskutierten Kredits
offenlegt. Warum nicht gleich so?
Die Offenheit und die Einsicht verdienen Respekt. Etwas zu
bereuen, fällt jedem von uns schwer; öffentlich erst recht. Es kommt
zwar etwas spät und nach Druck zustande. Aber wem die Würde des Amtes
etwas bedeutet, der sollte Ruhe geben.
In der Fußballersprache könnte man sagen: Zuerst
hatten sie kein Glück und dann kam auch noch das Pech hinzu. Gerade
wurde Patrick Döring, ein eingefleischter Fußball-Fan, als künftiger
FDP-Generalsekretär präsentiert, da klebt dem neuen liberalen
Hoffnungsträger auch schon eine peinliche Affäre am Bein. So etwas
nennt man wohl einen Fehlstart.
Ob die Sache für Döring glimpflich ausgeht, ist noch nicht
ausgemacht. Denn es ge
Ein NPD-Verbot hätte die jetzt bekannt gewordenen
Morde nicht verhindert. Es ist oder war eben eine eigenständige
Untergrundorganisation. Und die Terroristen schlugen zu, obwohl auf
Mord die Höchststrafe steht. Wie hätte man diese verschärfen sollen,
damit Terroristen – die sich am Ende selbst umbrachten –
abgeschreckt worden wären? Die Politik steht enorm unter Druck. Sie
hat die Bürger nicht vor Terror schützen können. Zehn Leben sind zu
bek
Dortmund muss seinen Stadtrat neu wählen. Und das
ist gut so. Denn die Bedingungen, unter denen er 2009 gewählt wurde,
sie waren unsauber. Wer zur Urne geht, will vorher korrekt informiert
werden. Das war den Dortmundern nicht vergönnt. Dass Wahlversprechen
zuweilen gebrochen werden, daran hat man sich gewöhnt. Aber wer am
Tag nach der Wahl erfährt, wie miserabel es um die Stadtfinanzen
steht, der darf sich zu Recht als Opfer einer Haushaltslüge fühlen.
Nach zähem Ringen steht im Gefecht um die
Konsolidierung der Kabelbranche der klare Sieger fest: John Malone,
der US-Medienmogul, der einst die Hand nach dem gesamten Kabelnetz
der Deutschen Telekom ausstreckte, hat sein Ziel erreicht, im
lukrativen deutschen Markt ein großer Player zu werden. Auch wenn der
ganz große Schulterschluss zwischen allen drei Kabelgesellschaften
nicht zustande kam bzw. kommt, verfügt Liberty Global nun hierzulande
über ein schlagkrä
Ohnehin dürften die Verbraucher in Deutschland und
der Welt so aufgeklärt sein, dass sie Produkte nicht allein wegen der
Marke "Made in Germany" kaufen. Viel wichtiger ist der Firmenname. So
bürgen die Marken BMW oder Mercedes für die Qualität der Autos – egal
ob die Modelle aus einer deutschen oder amerikanischen Fabrik kommen.
Wulff bedauert den falschen Schein zu Lasten des
eigenen Rufs. Dass er durch eine bewusst unzureichende Information
dem Niedersächsischen Landtag, einem Verfassungsorgan also,
mindestens nicht den nötigen Respekt erwiesen hat – dafür steht eine
Bitte um Entschuldigung weiter aus.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht die
Eurozone auf dem "unumkehrbaren Weg zu einer Fiskalunion". Doch die
Finanzmärkte haben immer noch kein Vertrauen, das Gros der Ökonomen
hält die Euro-Schuldenkrise für noch lange nicht überwunden. Einer
der ersten Euro-Kritiker geht zwei Schritte weiter: Professor Dr.
Wilhelm Nölling fordert im Gespräch mit unserer Zeitung eine völlige
Neuausrichtung der Gemeinschaftswährung — mit weniger
Christian Wulff hat sich, wenn auch mit Verzögerung, in die Rolle
des reuigen Sünders begeben. Das ist, zumal für einen
Bundespräsidenten, kein leichter Schritt, denn er gesteht ja nicht
nur einen Fehler ein, sondern zugleich den Verstoß gegen jenen
Anspruch, dem er sich selbst verpflichtet fühlt: Es ist die
Erwartung, dass sich unser Staatsoberhaupt – wie eigentlich alle
Inhaber eines öffentlichen Amtes – in besonderem Maße