WAZ: Schlecker-Pleite mit Ansage. Kommentar von Christopher Shepherd

Überraschend kommt die Pleite der größten deutschen
Drogeriemarkt-Kette Schlecker wahrlich nicht: Schon seit Jahren
steckt das Unternehmen in den roten Zahlen und musste massenweise
Filialen schließen. Weitere Geschäftsschließungen werden folgen. Ob
mit oder – wie angestrebt – ohne Kündigungen, wird sich zeigen.

Doch wie konnte es dazu kommen, dass der deutsche
Drogerie-Marktführer so tief abstürzt? Ein Blick in die Läden genügt

WAZ: Guttenberg geht. Kommentar von Ulrich Reitz

Der nach dem Bundespräsidenten Horst Köhler
prominenteste gescheiterte Seiteneinsteiger kehrt in den nächsten
Jahren nicht in die Politik zurück. Das ist eine kluge, souveräne
Entscheidung, die überhaupt erst die Basis dafür bildet, dass
Karl-Theodor zu Guttenberg eines fernen Tages wieder politisch tätig
werden kann, falls er will.

Man könnte es schade finden, dass Deutschland um ein politisches
Naturtalent ärmer ist. Wenn, ja wenn nic

WAZ: Illegal im Internet. Kommentar von Walter Bau

Der neueste Kinofilm? Die Nummer 1 der
Pop-Hitparade? Der E-Book-Bestseller? Die aktuelle Zeitungs-App? Mit
zwei, drei Mausklicks ist die gewünschte Datei auf der Festplatte,
der Hör-, Seh- und Lesegenuss kann beginnen.

So weit, so gut. Das Internet macht–s möglich. Allerdings: Viele
Internetnutzer umgehen über dubiose Web-Seiten die Bezahlfunktion und
holen sich das Objekt ihrer Begierde umsonst auf ihren Computer.

Gemäß dem Sponti-Spruch "Legal,

Rheinische Post: Tankstelle als Kasino

Ein Kommentar von Birgit Marschall:

Bislang war Benzin am Wochenende meist günstiger als am
Wochenanfang. Dienstags gab es dann an deutschen Tankstellen
bemerkenswerte Absatzeinbrüche. Da an den Wochenenden die
Preiszentralen der Ölkonzerne nicht komplett besetzt waren, blieben
Preiserhöhungen samstags und sonntags eher aus. Das will die Branche
jetzt ändern: Sie erhöht die Preise nun öfter bereits sonntags – und
hofft auf besonders gute Geschäft

Ägypten: Islamisten siegen bei Parlamentswahlen

Bei den Parlamentswahlen in Ägypten haben die Islamisten deutlich gesiegt. Laut amtlichem Endergebnis, das die Zeitung "Al Shorouk" auf ihrer Internetseite verkündete, konnten sie insgesamt 70,4 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Für die Partei der Muslimbruderschaft und ihre Bündnispartner votierten 45,7 Prozent der Wähler. Diese Parteien bezeichnen sich selbst als "moderat islamisch". Auf Platz zwei landete die radikalislamische Partei des Lic

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Schlecker-Pleite

Kunden achten auf niedrige Preise, aber auch auf
den Umgang mit den Mitarbeitern. Ein Beispiel dafür, dass sich gute
Arbeitsbedingungen auszahlen, ist der Wettbewerber dm. Lange wurde
das anthroposophisch angehauchte Wohlfühl-Unternehmen belächelt, weil
Mitarbeiter Theaterkurse besuchen und Ordner mit getrockneten
Heilpflanzen anlegen. Inzwischen dominiert dm den Markt der
Drogeriekonzerne. Es ist lobenswert, dass sich Schlecker inzwischen
um eine moralische Kehrtwende bem&uu

Südwest Presse: KOMMENTAR · SCHLECKER

Bittere Erkenntnis

Der angekündigte Gang zum Insolvenzgericht von Schlecker ist ein
Paukenschlag. Die Drogeriebranche selbst mag diese Entwicklung wenig
überraschen. Denn es gab schon lange Gerüchte, dass das einst so
erfolgreiche Familienunternehmen aus Ehingen in großen
Schwierigkeiten steckt. Doch Schlecker selbst dementierte stets,
begründete beispielsweise die großen Lücken in den Regalen mit einer
Logistikumstellung, während Fachblät

NRZ: Kommentar zu Thyssen-Krupp von LOTHAR PETZOLD

Die Fehler sind erkannt, ein Teil der in den Morast
des brasilianischen Urwalds gesetzten Milliarden rund um den Bau
eines neuen Stahlwerks wird abgeschrieben – es ist an der Zeit, dass
sich Thyssen-Krupp mit neuem Schwung der Zukunft zuwendet. Die
Führungsmannschaft um Vorstandschef Heinrich Hiesinger hat sich auf
den Weg gemacht. Bei der gestrigen Konzern-Hauptversammlung wurden
Fehler eingeräumt. Aber gleichzeitig hat Hiesinger, fast wie befreit,
die Hinwendung zu einem st&aum

RNZ: Aufgeschoben – Kommentar zu Guttenberg-Absage

Von Christian Altmeier

Eine solche Reaktion hätte man sich von Karl-Theodor zu Guttenberg
schon gleich zu Beginn der Affäre um seine Doktorarbeit gewünscht.
Erstmals lässt der frühere Verteidigungsminister im Brief an die
CSU-Mitglieder wirkliches Bedauern erkennen und spricht von eigenem
Verschulden, statt sich als vermeintliches Opfer der Umstände
darzustellen. Außerdem erlegt er sich eine längere Auszeit von allen
öffentlichen Auftritten

Mitteldeutsche Zeitung: zu Guttenberg

Durch Guttenbergs gestrigen Schritt wird ein
Comeback leichter und schwerer zugleich. Leichter, weil er
tatsächlich zu lernen und begriffen zu haben scheint: Er darf sich
nicht selbst rufen. Er muss sich rufen lassen. Schwerer, weil der
40-Jährige natürlich in Vergessenheit geraten dürfte und größere
Teile der Partei mehr noch als zuvor ohne ihn planen werden. Gegen
einen Rückzug auf ewig spricht Guttenbergs Naturell jedenfalls ebenso
wie das Interesse