Wie viele Spitzensportler hat Jan Ullrich ein
Problem: So richtig wohl fühlt er sich nur in seinem angestammten
Metier. Und unter Kollegen. Die verehren ihren Ulle nicht nur wegen
seines einzigartigen Talents, sondern loben ihn unisono auch als
tollen Kumpel ohne Starallüren. Schwierig wird es, wenn sich der
einstige Radheld der Nation auf den medialen Nebenkriegsschauplatz
begibt. Dieser Aspekt seines früheren Berufs war und ist Ullrich
sus-pekt, da eiert er rum wie auf Gl
Man kann aus dem Skandal zwei Schlüsse ziehen:
Erstens waren die Bürger und die Politiker zu lange zu naiv. Während
viele geglaubt haben, eine Total-Kontrolle des weltweiten Netzes sei
noch pure Science-Fiction, liefen in Cornwall bereits 2007
entsprechende Pilotversuche der digital versierten Schlapphüte. Was
kann jetzt noch ausgeschlossen werden? Wahrscheinlich entwickelt der
GCHQ gerade eine Maschine, die via Glasfaser aus dem Getrommel
unserer Finger auf den PC-Tas
In einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" (Montagausgabe) geht der ehemalige Chef der WestLB, Ludwig Poullain, hart mit der Politik der Euro-Rettung ins Gericht. In seinem Urteil über die handelnden Personen, zu denen die Staatschefs, aber auch EZB-Präsident Mario Draghi gehören, kam er zu dem Schluss: "Den Akteuren ist die Aufrichtigkeit abhandengekommen. Ihnen fehlt der Anstand." Poullain sieht im Euro aufgrund von Mängeln bei seiner Einführu
Die Wahrheit und die Glaubwürdigkeit sind die
wahren Verlierer der offensichtlichen Sammelwut des britischen und
des US-Geheimdienstes. Wer will Anschuldigungen aus Washington gegen
chinesische Behörden ernst nehmen, wenn Menschenrechtler und auch
viele einfache Bürger abgehört und überwacht werden? Auch wenn in den
USA und in Großbritannien die Überwachung des Internets auf Gesetzen
beruhen soll – ein gewisses Unbehagen bleibt. Indem der frühere
Mi
Wichtige Rüstungsvorhaben haben etwas von
Flugzeugträgern: Erstens sind sie nicht gerade billig. Zweitens
benötigen sie einigen Anlauf, und sind sie, drittens, einmal in
Fahrt, dann muss man höllisch aufpassen, dass sie einem bloß nicht
aus dem Ruder laufen. Genau das ist Verteidigungsminister Thomas de
Maizière im Fall der Aufklärungsdrohne "Euro Hawk" passiert, und
gerade erfährt er schmerzlich, wie schwierig es ist, das Schiff
wieder
Den englischen, statt den treffenden deutschen
Ausdruck zu benutzen, ist eine Zeiterscheinung und Unsitte, die nicht
nur der Deutschen Bahn vorzuhalten wäre. Das riesige nationale
Beförderungsunternehmen für jedermann hat es im Vergleich mit weniger
im Zentrum der Aufmerksamkeit stehenden Firmen und Firmchen, die
glauben, nur englischsprachig könnten sie die Welt umsegeln, nicht
einmal besonders toll getrieben. Der Sprach-Unfug war und ist Methode
nach alldeutscher Art. &
Deutschland ist keine Insel der Seligen. Auch
unser Land wird von Extremisten und Terroristen bedroht. Spätestens
seit den islamistischen Anschlägen vom 11. September 2001 in New York
wird international nach Wegen und Methoden gesucht, die Gefahren für
offene und liberale Gesellschaften zu minimieren. Es gibt dabei
Fortschritte, auch wenn sie zum Teil mit einer Einschränkung lange
liebgewordener Freiheitsgewohnheiten einhergehen – Wartezeiten an
Sicherheitsschleusen, &U
Nach den ersten Enthüllungen des
Ex-NSA-Technikers Snowden überraschen die neuen Nachrichten kaum
noch: Die Geheimdienste überbieten sich gegenseitig im Ausforschen
des digitalen Datenverkehrs, offenbar liegen im Moment die Briten
vorn. Wer im Internet aktiv ist, wird durchleuchtet, E-Mails werden
mitgelesen, Personendaten gespeichert. Alle sind, alles ist
verdächtig. Die Totalüberwachung ist Realität, und dennoch: Die
Aufregung hält sich seltsam in Gren
Heute ist ein guter Tag für den FC Bayern
München. Soll ein guter Tag werden: Der beste Trainer der Welt kommt
zum besten Verein der Welt. Gemeint ist Pep Guardiola, der neue
Trainer des Meister-Pokalsieger-Champions-League-Gewinners FC Bayern
München. Allein: Wenn dieser Pep Guardiola heute seine
Auftaktpressekonferenz in München gibt, dann ist die
Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass nicht er im Mittelpunkt steht,
sondern der Steuerhinterzieher Ulrich Hoeneß,
Maximale Beinfreiheit für Angela Merkel – das
ist der Kern des Wahlprogramms von CDU und CSU. Hier geht es weniger
um Überzeugungen und schon gar nicht um Visionen. Trotz der
Beteuerung, dass man eine Neuauflage von Schwarz-Gelb nach der Wahl
anstrebe, bleibt die Union im Wahlprogramm sogar in der
Koalitionsfrage flexibel: Anders als 2009 gibt es keine Aussage
zugunsten eines Bündnisses mit der FDP. Dafür existieren mit
Mindestlohn, regionaler Mietpreisbremse und vor a