Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Afrika/EU/Zentralafrikanische Republik

Im April jährt sich zum zwanzigsten Mal die
Katastrophe von Ruanda, das Abschlachten von Hunderttausenden einer
bestimmten Volksgruppe. Die Welt und auch die Europäer haben dem
Massenmord damals zugeschaut – es war ein Desaster. Aber der Westen
hat daraus gelernt. Er darf aus humanitären, ja in zweiter Linie auch
aus politischen und wirtschaftlichen Gründen nicht zusehen, wie ein
schwacher, ferner Staat zugrunde geht, sich in seinem Machtvakuum
marodierende Banden der P

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu EU/Sepa/Fristverlängerung

Obwohl der Starttermin für Sepa schon seit
Jahren feststeht, sind viele Unternehmen und Vereine nicht gut genug
vorbereitet. Das mag man bedauern, es lässt sich aber in den
verbleibenden Tagen nicht mehr ändern. Viele IT-Abteilungen sind
überlastet, weil vor allem kleinere Unternehmen und Vereine nicht
rechtzeitig mit der Vorbereitung begonnen haben. Möglicherweise liegt
es daran, dass die Vorteile von Sepa nicht klar genug herausgestellt
wurden. Doch die Umstellun

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Polizisten fordern Vorratsdatenspeicherung Scharfes Instrument HUBERTUS GÄRTNER

Die Frustration der Ermittlungsbehörden ist
verständlich. Seit unsere Telekommunikationsdaten nicht mehr
gespeichert werden, ist ihre Arbeit viel schwerer geworden. Vor allem
reisende Täter und solche, die im Internet aktiv sind, lassen sich
kaum noch fangen und überführen. Das ist ärgerlich für alle
rechtschaffenen Bürger. Auf der anderen Seite bedeutet die
Vorratsdatenspeicherung aber für den Persönlichkeitsschutz ein
schweres Kaliber. Si

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Thomas de Maiziere hält zornige Abschiedsrede Verständlicher Frust ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Auch Spitzenpolitiker sind nur Menschen.
Manchmal sind sie frustriert und zeigen das auch. Das einer wie
Thomas de Maizière, der als Parteisoldat gilt, sich gehen lässt und
Wut zeigt, mutet befremdlich an. Aber es ist verständlich. Gerne wäre
er Verteidigungsminister geblieben, um seine Fehler in der
Eurohawk-Drohnen-Affäre wiederauszubügeln und um die Reform der
Bundeswehr zu Ende zu bringen. Doch die Bundeskanzlerin hat anders
entschieden und de Maiziere w

Westfalenpost: Die gefühlte Unsicherheit Von Andre Schweins

Die Unbilden unseres Gesundheitswesens sind im
Rettungswagen angekommen. Es ist in mehrfacher Hinsicht bedenklich,
wenn ein Patient ohne akute Not den Rettungsdienst ruft – um so
schneller in die Obhut eines Arztes zu gelangen. Es ist zu einfach,
dieses Vorgehen ausschließlich deshalb anzuprangern, weil die unnötig
gebundenen Rettungskräfte zeitgleich an anderen Orten bei
dramatischen Lagen fehlen könnten.

Grundsätzlich ist zu fragen: Was nötigt den Patien

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Verschiebung der SEPA-Einführung Terminsache Knut Pries, Brüssel

Die Einführung des gemeinsamen Standards für den
bargeldlosen Zahlungsverkehr in Europa ist eine Terminsache. Das hat
erstens den Grund, dass Rechtssicherheit nötig ist. Es muss klar
sein, wann die Finanzinstitute Überweisungen und Lastschriften nicht
mehr nach alter Väter Sitte handhaben dürfen, sondern nur noch mit
"IBAN, dem Schrecklichen", also der neuen Kennziffer. Und es hat
zweitens einen politisch-pädagogischen Sinn: Nur unter dem Druck

Westfalenpost: Kreative Ideen statt Veggie-Day-Pflicht Von Harald Ries

Man sollte Vegetariern nicht immer mit Adolf Hitler
kommen. Nur ist die Versuchung groß, wenn sie sich penetrant als
bessere Menschen präsentieren. Das sind sie durch den Fleischverzicht
eben nicht automatisch. Aber man muss sich argumentativ schon sehr
verrenken, um zu bestreiten, dass sie Menschen, die Tiere essen, in
einem wichtigen Punkt etwas voraushaben.

Wir wissen mehr über unsere enge Verwandtschaft zu anderen
Lebewesen als die Jäger in der Frühzeit der

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur CDU

Weil Thomas de Maizière (CDU) nur das Ressort
innerhalb der Bundesregierung wechselt, wird sein Abschied vom
Bundesverteidigungsministerium weitgehend als formaler Akt
wahrgenommen. Doch hinter dem Zapfenstreich steckt mehr. Dass er die
Nato-Partner Großbritannien und Frankreich knapp drei Jahre nach dem
Libyen-Einsatz wegen ihrer damaligen Zweifel an deutscher
Bündnisfähigkeit kritisiert, zeugt nicht von Größe. Das hätte er tun
sollen, als er f&uuml

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Türkei

Der türkische Premier Tayyip Erdogan ortet
überall Verschwörer. In diesem Wahn demontiert er Polizei und Justiz.
Das schwächt die laufenden Ermittlungen im Korruptionsskandal.
Schlimm sind aus Sicht der Regierung entsprechend nicht die korrupten
Machenschaften an sich, sondern deren Aufdeckung. Aufklärung
interessiert niemanden. Das ist nicht hinnehmbar für einen Staat, der
zuletzt als ein Modell für die ganze Region galt, Mitglied der 20
wichtigsten Indust

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Fleischqualität

Hormonfleisch und Chlorhähnchen aus
amerikanischen Landen frisch auf den heimischen Tisch! Bei der
Aussicht könnte einem bald der Appetit vergehen.

Noch schützen nationale und europäische Gesetze die Fleischesser
hierzulande vor unappetitlichen Zutaten. Doch die Gefahr, dass der
europäische Tier- und Verbraucherschutz bei den Freihandelsgesprächen
mit den USA auf dem Altar der Industrieinteressen geopfert wird, ist
groß. Schließlich gibt es auch