Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Behörde für Stasi-Unterlagen will Mitarbeiter loswerden Im Angesicht der Opfer Martin Fröhlich

Die Zeit heilt alle Wunden, sagt eine
Volksweisheit. Der Mechanismus des Verdrängens, Verblassens,
Vergessens macht oft ein Weiterleben erst möglich. Das aber heißt
nicht, dass die Zeit immer erfolgreich ist, zumal immer Narben
bleiben. Unter diesen Narben leiden all jene, die 25 Jahre nach dem
Mauerfall noch ihre Stasi-Akten einsehen wollen. Wer nicht in der DDR
gelebt hat, mag sagen: Nun lasst es doch mal gut sein. Es dauert aber
manchmal Jahre, bis Betroffene den Mut find

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Europa 2015 Fälliger Leistungsnachweis Knut Pries, Brüssel

2014 war das Jahr des Gedenkens, sagt Angela
Merkel mit Blick auf die historischen Daten: Erster Weltkrieg, Fall
der Mauer. Gedenken, das klingt besinnlich. Doch davon konnte keine
Rede sein. Putin, die Mörderhorden des Islamischen Staats und eine
vor sich hinkriselnde Realwirtschaft sorgten dafür, dass es in der EU
durchaus nicht geruhsam zuging. 2015 wird das nicht anders sein. Was
wird die EU-Oberen vordringlich beschäftigen? Frans Timmermans,
erster Vizepräsident de

Märkische Oderzeitung: kommentiert den Abzug aus Afghanistan:

Wenn die deutsche Politik nach der
Afghanistan-Mission im Zuge ihrer selbst gefühlten wachsenden Rolle
in der Welt zu noch mehr Einsätzen des deutschen Militärs drängt,
dann wäre sie gut beraten, dies nicht weiterhin über die Köpfe ihrer
Bürger hinweg zu tun. Eine jüngste Umfrage zeigt, dass mehr als die
Hälfte der Deutschen gegen weitere Kampfeinsätze ihrer Soldaten im
Ausland ist. Und das liegt nicht an der angeblichen Hasenfü&s

Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel von Nina Jeglinski zur Lage in der Ukraine

Auch im neuen Jahr wird die Ukraine nicht zur
Ruhe kommen. Solange Kiew von Moskaus Entscheidungen abhängig ist,
wird das Land nicht in der Lage sein, seinen eigenen Weg zu gehen.
Das nun ausklingende Jahr 2014 hat überdeutlich gemacht, wie
dramatisch der Einfluss Russlands sich auf die Ukraine auswirkt –
nicht nur politisch, auch wirtschaftlich. Obwohl zigtausende Menschen
im Winter 2013/2014 monatelang für einen pro-europäischen Kurs auf
die Straßen gingen und v

Rheinische Post: Kommentar / Alles super oder was? = Von Martin Bewerunge

Tanken macht in diesen Tagen Spaß. Fasziniert
verfolgen Millionen Autofahrer an den Zapfsäulen, wie die Liter- zur
Euro-Angabe allmählich aufholt. Super. Zwar sind die Preise für den
Sprit nicht in den Keller gerauscht wie beim Öl. Doch es geht
abwärts. Für die Konjunktur heißt das: Es geht aufwärts. Vorläufig.
Dass wir momentan im Öl schwimmen, hat etwas mit einer insgesamt eher
schwachen globalen Wirtschaftslage zu tun. Es hat mit d

Rheinische Post: Kommentar / Würdelose Krankheiten = Von Wolfram Goertz

Palliativmedizin, so sagt der Name, beschirmt;
einem Sterbenden wirft sie einen Mantel über – den Mantel der
Zuwendung, damit der Kranke sein Sterben bewusster, erträglicher,
würdiger erlebt. Vom Team erfordert Palliativmedizin eine 24-stündige
Humanität. Und wenn morgens ein Patient stirbt, ist sein Bett schon
bald von einem neuen Patienten belegt. In ihrem Verständnis von
Sterbebegleitung lassen Palliativmediziner das Sterben gewähren, doch
sie befö

Rheinische Post: Kommentar / Mehr Pfeffer und Salz in die politische Suppe = Von Reinhold Michels

Neues aus dem Skurrilitäten-Kabinett: Nachdem
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer mit einer sprachpolizeilichen
Idee für Zuwanderer das Bewusstsein für Maß und Mitte verloren hatte,
zeigt nun seine SPD-Kollegin Yasmin Fahimi Anzeichen von
Verwirrtheit. Sie hat etwas ausgeheckt: Wahlwoche statt Wahltag,
Abstimmung nicht nur im Wahllokal, sondern an vielen öffentlichen
Orten ebenso; die stillen Örtchen ausgenommen. Wenn die
Infantilisierung der Politik so

Schwäbische Zeitung: Leitartikel „Afghanistan hat uns verändert“

Dreizehn Jahre Militäreinsatz in einem fremden
Land, knapp neun Milliarden Euro Kosten, nicht zuletzt 55 tote
deutsche Soldaten – hat sich all das gelohnt?

Aus heutiger Sicht: nein! Aber was 2001, nach den Anschlägen vom
11.September noch richtig schien, kann Ende 2014 durchaus falsch
sein. Dass phasenweise bis zu 4000 deutsche Soldaten in dem Land am
Hindukusch waren, auf Patrouille gingen, Schuldächer reparierten und
afghanische Soldaten ausbildeten, war vor allem der

Westfalenpost: Nostalgie ist keine Lösung Von Harald Ries

Ute Schäfer ist 1954 geboren und kann sich sicher
gut an Trimmy erinnern, das gelbe Männchen mit dem hochgereckten
Daumen, an Trimm-Dich-Pfade, an Kampagnen wie "Schwimm mal wieder".
Es waren die goldenen 70-er Jahre mit Olympischen Spielen in München,
mehr Demokratie wagen in Bonn und Trainingsanzügen in Farben wie
Orange oder Braun. Letztere tauchten kürzlich als Retro-Chic wieder
auf. Warum nicht auch die Trimm-Dich-Bewegung, mag sich die
NRW-Sportmini

Westfalenpost: Die Islamisten sehen sich nicht als Verlierer Von Martin Korte

Mit einer feierlichen Zeremonie hat die Nato nach 13
Jahren formal einen Schlussstrich gezogen unter den Kampfeinsatz in
Afghanistan. Das Bündnis leitet eine neue Phase ein und nennt sie
beschönigend "Entschlossene Unterstützung". Geben 3500 getötete
Isaf-Soldaten, darunter 55 deutsche, und ungezählte tote Zivilisten
Grund zu feiern? Selbstverständlich ist das eine zynische Frage,
Krieg ist immer zynisch.

Der Termin in Kabul war geheim. Die Nato h