Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu EU-Gipfel/Ukraine

Mit hohen Erwartungen ist die ukrainische
Delegation zum Osteuropa-Gipfel gereist – doch die Abfuhr fällt
unerwartet deutlich aus: Nicht einmal als entfernteste Möglichkeit
tauchen die gewünschten EU-Beitrittsgespräche im Gipfelkommuniqué
auf. Erst einmal sollen die in den Partnerschaftsabkommen
vereinbarten Reformen umgesetzt werden. Die Gemeinschaft nimmt damit
einerseits Rücksicht auf die vielen kritischen Stimmen in ihrem
Innern – und auf den russischen

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Bahn/GDL/Schlichtung

Eine Garantie auf Frieden bietet die Schlichtung
nicht. Doch ist die nächste Stufe, selbst wenn man sie mit zwei in
Tarifschlichtungen unerfahrenen Politikern besteigen will, angesichts
des verfahrenen Konflikts nicht hoch genug einzuschätzen. Nun muss
konstruktiv und transparent verhandelt werden. Dies schafft
Vertrauen, wenn sich auch der Linke Bodo Ramelow in seiner
Vermittlerrolle zurückhält und nicht mehr auf Bahn sowie
Bundesregierung eindrischt. Kein Beteiligter k

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Lammert/Ägypten/al-Sisi

Die Menschenrechtsverletzungen unter den neuen,
rabiaten Machthabern rund um Präsident Sisi sprengen inzwischen jede
Dimension, während die Zahl der Bombenanschläge und Attentate
exponentiell steigt. Doch Ägyptens herrschende politische Klasse
rührt das genauso wenig wie die nackte Armut von mindestens der
Hälfte ihrer eigenen Landsleute. Stattdessen inszeniert sie sich als
globales Vorbild im Kampf gegen den Terror, als der einzige noch
aufrechte Titan im Na

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Korruption/Umfrage

Elf von hundert deutschen Unternehmensvertretern
halten Schmiergeldzahlungen für akzeptabel, wenn ihr Betrieb in
Existenznöte gerät. Dieses Umfrage-Ergebnis ist bestürzend. Die
Erhebung offenbart einen Mangel an Unrechtsbewusstsein in Teilen der
Wirtschaft.

Die zweifellos bittere Erfahrung, dass in Teilen der Welt ohne
Schmiergeld keine Geschäfte zu machen sind, ist kein Argument.
Deutsche Unternehmen können nicht über Misswirtschaft etwa in
Griechenl

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu falschen Daten

Gewiss, es ist nachvollziehbar, dass Firmen
wissen wollen, gegenüber wem sie in Vorleistung treten. Weniger
logisch ist, dass in die Beurteilung der Kreditwürdigkeit nicht nur
das individuelle Verhalten einbezogen wird, sondern auch Merkmale,
die lediglich auf statistische Wahrscheinlichkeiten hindeuten. Wer
Nachbarn hat, die sich übernehmen, kann auch selbst als weniger
kreditwürdig gelten – das widerspricht eklatant den Belangen des
einzelnen Verbrauchers. Wer dem Da

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Freigabe von Cannabis

Was im Einzelfall sinnvoll und hilfreich sein
kann, darf nicht zu einer gesellschaftlichen Drogen-Akzeptanz führen
und durch Entkriminalisierung verharmlost werden. Vergleiche mit
Regelungen im Ausland hinken. Es wäre zudem naiv zu glauben, ein
staatlich regulierter Cannabis-Verkauf würde die kriminellen Kanäle
des Schwarzhandels trockenlegen. Wer Cannabis freigibt, mag es mit
Abhängigen gut meinen. Gesamtgesellschaftlich aber setzt er falsche
Akzente

Pressekon

Körpergeruch und fettige Haare gehen gar nicht!

Magazin Reader–s Digest veröffentlicht
repräsentative Umfrage: Das stinkt uns an unseren Mitmenschen am
meisten

Was stört die Deutschen im direkten Umgang mit ihren Mitmenschen
am meisten? Dieser Frage ist das Meinungsforschungsinstitut Emnid im
Auftrag des Magazins Reader–s Digest nachgegangen. Das Ergebnis: 88
Prozent halten Körpergeruch für besonders unangenehm, 70 Prozent
finden fettige Haare abstoßend. Für die Umfrage, über die das Magazi

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu AfD/Lucke

Der "Weckruf 2015" ist der verzweifelte Versuch
zu retten, was zu retten ist. Offen warnt der Parteivorsitzende Lucke
vor einer Unterwanderung der jungen Partei durch rechtsaußen. Seine
Einsicht kommt viel zu spät. Lange haben gerade Lucke und Henkel vor
dieser Entwicklung die Augen verschlossen. Schließlich ließen sich
Lucke und Henkel lange Zeit dafür feiern, dass die AfD mit plumpen
Parolen gegen Flüchtlinge und Zuwanderung aus der EU punkten ko