Mitteldeutsche Zeitung: zu Gewalt gegen Polizisten

Ein Angriff auf Polizisten ist ein Angriff auf
unseren Staat. Es ist das Gewaltmonopol und wenn es fällt, gilt das
Recht des Stärkeren. Soweit die Staatstheorie. Für die
gesellschaftliche Praxis ist die Suche nach Ursachen und Lösungen
zu vielschichtig für eine solche Landtagsdebatte. Die meiste Gewalt
gegen Polizisten passiert im Streifendienst: Wenn die Beamten etwa zu
familiären Streitigkeiten gerufen werden. Wie kann man so tief
fallen, dass man sich

Schäuble schließt weitere Finanzhilfen für Griechenland nicht aus

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will weitere Finanzhilfen für Griechenland nicht ausschließen. "Es gibt keine Garantien, dass der eingeschlagene Weg zum Erfolg führt", hieß es in einem Brief Schäubles an die Bundestagsabgeordneten vor der Abstimmung am Montag. Zudem sei es womöglich "nicht das letzte Mal, dass sich der Deutsche Bundestag mit Finanzhilfen für Griechenland befassen muss". Nach Ansicht des Bundesfinanzminist

Westdeutsche Zeitung: Minister mit Schrammen = von Frank Uferkamp

Minister Kutschaty hat schnell gehandelt und
den Gefängnisdirektor gefeuert. Nach der peinlichen Ausbruchserie
blieb ihm kaum etwas anderes übrig. Der erste Ausbrecher konnte
problemlos eine Panzerglasscheibe aus dem Rahmen heben, der zweite
durfte außerhalb der Mauern arbeiten gehen, der dritte lag unbewacht
im Krankenhaus. Da stimmte etwas vor Ort nicht, der Direktor trägt
dann die Verantwortung. Doch auch Kutschaty hat nun Schrammen. Ein
guter Justizminister ist ei

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Neuverschuldung

Um bis zu drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts
darf der Schuldenberg eines Landes im Jahr wachsen, damit das Land
den Stabilitätskriterien für den Euro Genüge tut. 2011 hat
Deutschland diesen Spielraum nicht annähernd ausgeschöpft. Doch auch
ein Defizit von einem Prozent ist ein Defizit, das den Schuldenberg
anschwellen lässt. Wann, wenn nicht in einem Jahr, in dem viele
Firmen Rekordgewinne einfahren und Stellen schaffen, sollte der Staat
eine schwarze Zah

Berliner Zeitung: Kommentar zu Serbiens EU-Kandidaten-Status

Serbien den ersehnten Status eines
Beitrittskandidaten zu verleihen führt den Menschen dort und in der
Region vor Augen geführt, dass es sich lohnt, demokratische
Strukturen zu stärken und den Ausgleich mit den Nachbarn zu suchen.
Die Botschaft lautet: Der Weg zur Mitgliedschaft ist noch lang, aber
ihr seid ein erhebliches Stück vorangekommen. Die Europäische Union
übt eine enorme Anziehungskraft auf die Staaten des Westbalkans aus –
trotz Rezession und Eurokr

Berliner Zeitung: Kommentar zur Suche der Linken nach einem Präsidentschaftskandidaten

Genosse Dietmar Bartsch, klug wie stets, hatte es
schon am vorigen Sonntag gewusst. "Ein bisschen wie ein Pferdemarkt"
gestalte sich die Suche nach dem Kandidaten für das Amt des
Bundespräsidenten. Da solle man nicht mitbieten. Bartsch meinte den
wilden Aufgalopp im Kanzleramt. Was er in Kenntnis der Qualität an
seiner Parteispitze wohl ahnte: Während Angies Pferdemarkt nach
zwei Tagen geschlossen wurde, will der Pferdemarkt von Gesine und
Klaus – erst

WAZ: Buchladen wird nicht untergehen – Kommentar von Frank Meßing

Das Internet stellt den Einzelhandel vor gewaltige
Herausforderungen. Bei Amazon gibt es alles. Man kann rund um die Uhr
bestellen, tags darauf kommt die Lieferung ins Haus. Online-Käufer
kennen keine vollen Läden und vergriffenen Artikel. Das Netz liefert
(fast) immer. Doch es gibt auch Kunden, die den physischen Einkauf
schätzen. Nicht von ungefähr wird dem tot gesagten Warenhaus eine
Renaissance in Aussicht gestellt. Auch der Buchladen wird nicht
untergehen. Das Inte

WAZ: Unmögliche Mission – Kommentar von Gudrun Büscher

Der Rückzug der Bundeswehrsoldaten vom Stützpunkt
Talokan in die Festung nach Kundus spricht Bände. Wütende Afghanen
hatten das Lager mit Steinen angegriffen. Die Unruhen, die die nach
amerikanischem Bekunden "versehentlichen" Koran-Verbrennungen
ausgelöst hatten, wollen nicht abflauen. Also nichts wie weg? Genau
danach sieht es aus. Auch wenn die Bundeswehr betont, dass der
Stützpunkt im März im Rahmen der geplanten Truppenreduzierung in
Afgha