Nikolaus Schneider ist ein sehr respektabler
Ratsvorsitzender für die Evangelische Kirche in Deutschland. Der
Präses der Rheinischen Landeskirche gilt als ruhiger, besonnener
Mann, der den Kontakt zur Gemeindebasis nie verloren hat und feste
soziale Standpunkte hat. Schon bei seiner Antrittsrede auf der Synode
stellte er unter Beweis, dass er sich deutlich in die Politik
einmischen wird. Ganz klar bezog er Position zu Verlängerung der
Laufzeiten von Atomkraftwerken (falsch,
Nikolaus Schneider will gehört werden. Will der
Politik ins Gewissen reden, sich geistlich, aber nicht ohne
politischen Anspruch engagieren. Er steht damit in der EKD-Tradition.
Und doch: Wer den Anspruch hat, Ratgeber statt Besserwisser zu sein,
wer mühsam zusammenhalten muss, was auseinander zu fallen droht, der
sollte nicht polarisieren. Eine entschiedene Kirche beansprucht zu
Recht ihren festen Platz in der Gesellschaft, eine einseitige aber
hat ihn fast schon verloren.
Ein Dilemma lässt sich nicht lösen, indem man es
verschweigt. Berichte über den Selbstmord eines Prominenten sind ein
klassisches Beispiel, weil es immer Nachahmungstäter gab und geben
wird. Andererseits ist der Freitod eines Menschen wie Robert Enke ein
Ereignis von solch tragischem Ausmaß, dass die Umstände und
Hintergründe seines Leidens in die Öffentlichkeit gehören – weil er
eben "nur" einer von eintausend Menschen ist, die sich je
Wer nach einem Beispiel sucht, wie Politiker den
Zorn der Bürger erst kanalisieren, um ihn am Ende zum Schweigen zu
bringen, wird in NRW fündig. Im Wahlkampf nutzte die Opposition den
Zorn der Eltern gegen das Turboabi zum Stimmenfang. Nach der Wahl ist
nicht mehr von Reform, sondern lediglich von einem Reformversuch die
Rede. Und weil mit Sylvia Löhrmann die Grünen für die Schulpolitik
zuständig wurden, wurde der Modellversuch so zugeschnitten, dass kaum
ein Gy
(Berlin, 11.11.10) Die Bezirkszentralbibliothek Friedrichshain Kreuzberg feiert an diesem Wochenende die Einweihung ihrer neuen Räume in der Frankfurter Allee 14a. Das moderne Gebäude setzt dabei nicht nur mit einer eleganten Fassade nach außen Akzente. Innen brachte das Berliner IT Systemhaus DaPhi die IT-Ausstattung der Bibliothek auf den Stand der Zeit und sorgt nun für den komfortablen WLAN-Zugang im ganzen Haus.
HSH-Chef Dirk Jens Nonnenmacher muss seinen Hut
nehmen. Die beiden größten Anteilseigner der Bank, die Länder Hamburg
und Schleswig-Holstein, brachten damit eine längst überfällige
Entscheidung ins Rollen. Man wolle verloren gegangenes Vertrauen
wiederherstellen, hieß es. Ob es reicht, den Ruf der Bank zu retten,
darf aber bezweifelt werden. Fakt ist: Nonnenmachers Auftritte der
Vergangenheit waren alles andere als glücklich. Demut suchte man bei
i
Die Verknüpfung von Wirtschafts- und
Sicherheitspolitik ist politisch vermintes Gelände. Das bekam der
damalige Bundespräsident Köhler zu spüren, als er – ungelenk
formuliert und am Rande eines Truppenbesuchs in Afghanistan falsch
platziert – über freie Handelswege und militärischen Einsätze redete.
Nun erhält Köhler späte Rückendeckung vom Verteidigungsminister. Man
darf dem CSU-Mann zu Guttenberg unterstellen, dass er nicht der
Was sollen die Schüler denn noch alles lernen?
Wirtschaft auf jeden Fall, fordert die Wirtschaft. Gentechnik muss
sein, sagen die Biologen, die Philologen pochen auf die Klassiker,
auch die alten Griechen gehören unbedingt in den Lehrplan. Latein
sowieso und möglichst zwei weitere Fremdsprachen. Dazu noch Stoff
über gesunde Ernährung, Sport, ein Instrument, Kunst und der
Schulchor. Nicht zu reden von freiwilligen Schulprojekten, dem
Schwimmverein oder einem Auslan