Landeszeitung Lüneburg: „Ein tief greifender Mentalitätswandel“ / Islamwissenschafter Prof. Dr. Thomas Bauer analysiert Situation in Ägypten und sieht einen Aufbruch in der gesamten arabischen Welt

Aufstände in Tunesien und Ägypten,
Demonstrationen in Algerien, "Tag des Zorns" im Jemen — die
arabische Welt ist in Aufruhr. "Die Zeit der Erstarrung und
Autoritätshörigkeit ist vorbei, in der gesamten arabischen Welt ist
ein tief greifender Mentalitätswandel zu beobachten", sagt Prof. Dr.
Thomas Bauer von der Uni Münster im Gespräch mit unserer Zeitung. Die
politischen Folgen sind schwer abzuschätzen. Aber die Zeit für
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Südwest Presse: Kommentar zum Lokführerstreik

Wer am Steuer sitzt, hat viel Macht. Das haben nicht
nur die Piloten der Lufthansa erfolgreich bewiesen, sondern auch die
Lokführer. Knapp vier Jahre ist es her, dass sie unter anderem mit
Warnstreiks eine kräftige Lohnerhöhung durchgeboxt haben. Viel
wichtiger war allerdings, dass damit die Lokführergewerkschaft GDL
ihre Existenzberechtigung unter Beweis stellen konnte: Nur sie
verhandelt für die Lokführer und nicht die großen Bahngewerkschaften,
die si

Ostsee-Zeitung: Kommentar zurÄgypten-Politik des Westens

Europas oberste Diplomaten wirken derzeit peinlich
berührt und zutiefst verunsichert, wenn sie auf den Aufstand der
arabischen Zivilgesellschaft in Ägypten reagieren. Selbst gestern
noch wurde das Mubarak-Regime dazu aufgerufen, nicht etwa Platz zu
machen, sondern die Demonstranten "zu schützen". Ganz so, als sei
Mubarak nicht der verhasste Potentat, gegen den sich die Proteste
richten, sondern der "Schutzengel" der Nation. Lange hat der Westen
seine eige

Westdeutsche Zeitung: Hochtief kann dieÜbernahme durch ACS nicht mehr abwenden =
Von Lothar Leuschen

Herbert Lütkestratkötter ist ein Kämpfer – in
eigener Sache und für Hochtief. Der Chef des größten deutschen
Baukonzerns will sich nicht geschlagen geben. Vor der
Hauptversammlung im Mai will "Dr. Lü", wie er genannt wird, die
Kleinaktionäre mobilisieren, um das Unvermeidliche zu verhindern: Die
Übernahme Hochtiefs durch den spanischen Konzern ACS. Es wird
Lütkestratkötter nicht gelingen. Zuviele Hochtief-Aktien sind schon
i

Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Klage gegen längere AKW-Laufzeiten

Die Einwände haben Substanz. Die Gefahr von
Terror-Angriffen mag gering sein, aber sie ist leider real und keine
Fiktion. Der Bundesinnenminister hat gerade sehr viel Wert darauf
gelegt, dass er trotz der gelockerten Sicherheitsvorkehrungen keine
Terror-Entwarnung gebe. Auch die Entsorgungsfrage ist nach bald einem
halben Jahrhundert Betrieb von Atomkraftwerken immer noch nicht
gelöst. So einfach, wie gestern die FDP-Bundestagabgeordnete Angelika
Brunkhorst ("Fakt ist, dass A

Westfalenpost: ZuÄgypten

Der Konflikt in Ägypten wird dem Westen zum Problem.
Das Chaos in Kairo hat auch mit den Fehlern deutscher und
amerikanischer Nahost-Politik zu tun. Es sind die Fehler der
Vergangenheit. Das sollten all jene bedenken, die dem glücklosen
Bundesaußenminister in der aktuellen Situation Vorwürfe machen. Es
darf nicht vergessen werden, dass Ägypten neben Israel über
Jahrzehnte hinweg als verlässlicher Vorposten der westlichen Welt im
Nahen Osten galt. Dazu g

Rheinische Post: Laufpass für Obamas Schurken

Barack Obama ist ein Mann voller guter
Vorsätze. Die verpackt er dann in Visionen, die er der Welt
verkündet. Obama ist aber auch ein Politiker, und die werden nun
einmal an Ergebnissen gemessen. Insofern ist die Nahost-Politik des
US-Präsidenten bisher eine ziemliche Katastrophe. Ausgerechnet in
Kairo, wo jetzt das Volk revoltiert, hatte er kurz nach seinem
Amtsantritt eine große Rede an die islamische Welt gehalten. Obama
forderte mehr Bürgerrechte und Demokrat

Rheinische Post: Hartz-Fluch

Seit Inkrafttreten der größten Sozialreform in
der Geschichte der Bundesrepublik beherrschen politischer Streit und
juristische Auseinandersetzungen die im Grundsatz richtige
Hartz-IV-Reform. Nachdem das Bundesverfassungsgericht die Berechnung
der Regelsätze für verfassungswidrig erklärte, beharken sich seit
Monaten Union, FDP, SPD und Grüne. Es wird Zeit, dass die Politik
entscheidet. Der Kompromiss liegt auf dem Tisch und sollte aus den
Landtagswahlkä