Rheinische Post: Putins Vergeltung = Von Doris Heimann

US-Bürger dürfen künftig keine russischen
Kinder mehr adoptieren. Wladimir Putin hat dieses neue Gesetz gestern
in seiner Jahrespressekonferenz als Antwort auf ein amerikanisches
Gesetz verteidigt, das russische Beamte mit Einreiseverbot belegt,
wenn sie an Menschenrechtsverletzungen beteiligt waren. Die russische
Machtelite trifft diese Sanktion ins Mark. Das Adoptionsverbot ist
nichts anderes als ein schlichter Racheakt. Die Vergeltungsmaßnahme
zeigt exemplarisch, was

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Konzernmanagern

Der Tag wird kommen, da ein Jura-Studium die
wichtigste Qualifikation für einen künftigen Manager sein wird.
Wichtiger als Betriebswirtschaft, Technik, Marketing. Wer–s nicht
glaubt, schaue nur auf die Wirtschaftsseiten seriöser Tageszeitungen.
Wohl nie war der Anteil der Berichte über staatsanwaltliche
Ermittlungen und Gerichtsverfahren so groß wie in den vergangenen
Wochen. Besonders gebeutelt ist in dieser Hinsicht die Deutsche Bank.
Schlagzeilen machte zuletzt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zumÄrztemangel

Die Planwirtschaft hat ausgedient. Aber ganz
ohne Steuerung ist der Ärztemangel in Deutschland kaum in den Griff
zu kriegen. Die Abschaffung der Residenzpflicht kann dazu beitragen,
dass junge Mediziner ihre Praxis nicht nur im nahen Umkreis ihres
Studienortes, sondern auch in der Senne oder am Teutoburger Wald
eröffnen. Verdienstmöglichkeit, Arbeitszeit und Wohnqualität – das
sind wichtige Kriterien bei der Standortwahl. Den ersten Punkt können
die Selbstverwaltun

NRZ: Investieren statt sparen – ein Kommentar von JAN JESSEN

Einmal mehr laufen zwei Nachrichtenstränge zusammen,
die nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können. Da sind
einerseits die Berichte von Hans-Böckler-Stiftung und Paritätischem
Wohlfahrtsverband zum Thema Armut. Kernaussage des ersten: Die
Kinderarmut in NRW ist besonders ausgeprägt und nimmt, anders als in
anderen westlichen Bundesländern, zu. Kernaussage des zweiten:
Speziell das Ruhrgebiet wird zum Armenhaus Deutschlands. Da ist
andererseits

Putin rechnet auf Mammut-Pressekonferenz mit Opposition ab

Der russische Präsident Wladimir Putin hat auf einer Mammut-Pressekonferenz vor mehr als 1.000 Journalisten aus aller Welt mit der Opposition abgerechnet. Diese sei nur daran interessiert, das bestehende System zu zerstören, sagte Putin am Donnerstag in Moskau. Zudem sprach sich der russische Präsident für einen Wandel in Syrien aus, warnte jedoch vor einem Sturz von Staatschef Baschar al-Assad. Die international umstrittene Haftstrafe für den Kreml-Kritiker Michail Chod

Mitteldeutsche Zeitung: zu Urteil Ante Sapina

Die Entscheidung der Karlsruher Richter muss man als
eine rein formale werten. Die Kernbotschaft ist: Das Urteil ist
korrekt, nur das Strafmaß muss überdacht werden, weil es sowohl
Argumente für eine mildere als auch eine härtere Strafe gibt. Für den
Fußball ist das eine ganz wichtige Botschaft. Wettbetrug ist
inzwischen ein weltweites Problem geworden, ein Millionengeschäft,
das so lukrativ ist, dass es selbst für hochbezahlte Fußballer
attr

NRZ: Inklusion braucht Zeit – ein Kommentar von PETER TOUSSAINT

Das Ziel ist richtig: Wenn immer das möglich ist,
sollten Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam unterrichtet
werden. Das nennt man "Inklusion" – und das ist ein kaltes
Technokratenwort für eine Idee, die unser Leben wärmer machen kann.
Wer im Sommer den "Tag der Begegnung" feiert, der merkt, wie viel
Kraft aus dem gemeinsamen Handeln erwächst. Wer bei den Paralympics
die Medaillen bejubelt, der sieht, zu welchen Höchstleistungen die
Athle

Mitteldeutsche Zeitung: zu Armut

Alarmieren muss der Hauptgrund, den der
Wohlfahrtsverband für die wachsende Armut nennt: Immer mehr Menschen
können von ihrer Arbeit nicht leben. Sinkende Arbeitslosenzahlen
verbergen diesen Skandal. Die Politik, die so gern die Menschen
preist, die morgens zur Arbeit gehen, ist aufgefordert, hinzuschauen.
Und zu handeln. Mindestlöhne sind ein Weg. Höhere Sozialleistungen
ein anderer. Das kostet Geld. Aber wer, wenn nicht eins der
reichsten Länder der Welt, k&o

Mitteldeutsche Zeitung: zu Wirtschaft/Sachsen-Anhalt

Es geht nicht allein um Arbeitsplätze. Mit Q-Cells
gab es erstmals seit der Wende ein Unternehmen mit Sitz im Land, das
das Potenzial zum internationalen Konzern hatte. Die Solartechnik
wird in den nächsten Jahrzehnten eine weltweite Leitbranche sein.
Aber nicht hier. Geht die Produktion, wandert bald auch die
Forschung ab. Sicher, auf globale Wirtschaftsentwicklungen kann die
Landespolitik keinen Einfluss nehmen. Die Krux der hiesigen Industrie
bleibt, dass sie meist verl

WAZ: Den Wandel kriegen wir hin. Kommentar von Thomas Wels

Heute geht wieder ein Stück Bergbau-Geschichte zu
Ende. Wenn die Kumpel zum letzten Mal in Kamp-Lintfort ausgefahren
sind, arbeiten in Deutschland nur noch drei Zechen: Auguste Victoria
in Marl, Prosper-Haniel in Bottrop und das Bergwerk Ibbenbüren. Im
Jahr 2018 ist dann ganz Schluss – es ist ein gewaltiger
Strukturwandel in Gang gesetzt worden, der in Europa seinesgleichen
sucht. Vor 20 Jahren waren noch 100000 Menschen im Bergbau
beschäftigt. Heute sind es ein Fünfte