Lausitzer Rundschau: Was nun, Herr Hoeneß? Zum Urteil gegen den Präsidenten des FC Bayern München

Kein Freispruch, keine Bewährung – drei Jahre und
sechs Monate Gefängnis für Uli Hoeneß. Angesichts der Summe, die der
Bayern-Präsident hinterzogen hat, ist diese Strafe nicht
verwunderlich. Eine Verurteilung auf Bewährung oder gar ein
Freispruch wäre einer Verhöhnung der ehrlichen Steuerzahler
gleichgekommen. Der Rechtsstaat hat im Fall Hoeneß also funktioniert.
Gleichwohl ist Hoeneß kein typischer Steuerhinterzieher, wie sie noch
immer

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Merkel/Regierungserklärung/Krim

Die Kanzlerin spielt in diesem Konflikt eine
Schlüsselrolle: Es geht vorrangig um europäische Belange, und sie hat
das größte Gewicht in diesem Machtpoker. Niemand kennt Putin länger
und besser als sie. Kein anderes Land ist stärker mit der russischen
Wirtschaft verwoben – und mehr von russischen Rohstoffen abhängig.
Merkels Kapital war bisher ihr Erfolg als Krisenmanagerin. Die Bürger
honorierten bei der letzten Wahl ihr Geschick als Deutschlands
Sc

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Debatte zur Ukraine im Bundestag Bruchlinien Alexandra Jacobson, Berlin

Den meisten Rednern im Bundestag war anzumerken,
dass es bei dem Konflikt um die Ukraine um die großen Fragen geht, um
die Zukunft Europas. Stimmt die Erzählung vom friedlichen, zum Glück
vereinten Europa immer noch? Im Osten unseres Kontinents erleben wir
eine Zäsur, da wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Da werden
Grenzen wieder gewaltsam verschoben. Jedenfalls trifft Russland seit
Wochen entsprechende Vorbereitungen. Das Referendum am Sonntag zum
Anschluss der Krim

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Die Rundfunkgebühr sinkt ab 2015 um 48 Cent im Monat Das Geld nicht wert Stefan Brams

Gebühren kennen meist nur eine Entwicklung – die
nach oben. Insofern ist es eine gute Nachricht, dass der
Rundfunkbeitrag ab 2015 erstmals in seiner Geschichte sinken wird.
Dass wir nur um 48 und nicht – wie von der KEF vorgeschlagen – um 78
Cent im Monat entlastet werden, ist dreist, aber dennoch die
Aufregung nicht wert. Wir brauchen keine Debatte um diese paar Cent
mehr oder weniger. Wir sollten uns vielmehr fragen, warum wir uns
eigentlich das teuerste öffentlich-rechtliche R

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Haftstrafe für Hoeneß Gut bedient Ralf Müller, München

Was in dem spektakulären Prozess gegen
"Bayern"-Boss Uli Hoeneß herausgekommen ist, kann man nun wirklich
nicht als unerwartet bezeichnen. Es wäre ein Aufschrei durch die
Republik gegangen, wenn man einen Steuersünder, der dem Fiskus mehr
als 28,5 Millionen Euro vorenthalten hat, mit Bewährung hätte
davonkommen lassen. Wenn man davon ausgeht, dass Hoeneß–
Selbstanzeige unwirksam war, dann konnte man bei dieser Summe beim
besten Willen keine

Landeszeitung Lüneburg: Kultur der Gier aufbrechen / Ethiker Dr. Martin Booms plädiert für Verantwortungseliten statt Leistungseliten

Die Haftstrafe für Uli Hoeneß wegen
Steuerhinterziehung ist nach Ansicht der schleswig-holsteinischen
Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) ein kraftvolles Signal für
die Steuermoral. Aber ist das Delikt des Bayern-Präsidenten ein
Zeichen für Dekadenz der Eliten? Oder den Verfall der Werte? Ethiker
Dr. Martin Booms glaubt das nicht: "An den Eliten wird nur eine
allgemein laxe Moral sichtbar. Das darüber debattiert wird, ist ein
gutes Zeichen.&quo

Allg. Zeitung Mainz: Ordentlich gewichtet / Kommentar zu Hoeneß

Man fühlt sich an die legendäre Radio-Reportage vom
WM-Finale 1954 erinnert: "Aus dem Hintergrund müsste…" in diesem
Fall nicht Rahn, sondern Hoeneß…. "schießen…" Aber Uli Hoeneß
"schoss" nicht, er vollzog nicht den Befreiungsschlag, deckte das
Schweizer Konto über Jahre nicht auf. Damit schoss er ein Eigentor.
"Aus, aus, aus, das Spiel ist aus", dröhnte es in der 54er Reportage.
Aus ist es nicht f&uum

Rheinische Post: Kalter Erdogan

Er reagiert schroff, unversöhnlich und wittert
überall Verschwörer: Recep Tayyip Erdogan lässt im Umgang mit seinen
Gegnern jedes politische Gespür vermissen. Schlimmer noch: Der
türkische Regierungschef legt in der Auseinandersetzung eine
menschliche Kälte an den Tag, die immer mehr Türken hellauf empört.
Dass der Regierungschef keine Silbe des Mitgefühls für einen durch
ein Polizeigeschoss getöteten Jungen über die Lippen b

Rheinische Post: Merkels neue Klarheit in der Krim-Krise

Eine Regierungserklärung der Kanzlerin war
selten so klar wie die gestrige zur Ukraine-Politik. Merkels
Botschaft: Die Tür für eine politisch-diplomatische Lösung der
Krim-Krise steht für Putin offen. Wenn er aber nicht durch sie
hindurchgeht, wird ihn die EU mit Sanktionen und Isolation bestrafen.
Unmissverständlich machte Merkel auch deutlich, dass Deutschland und
die EU nicht in die Muster des 20. Jahrhunderts und des kalten
Krieges zurückfallen werden