Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) geht
ihr neues Amt generalstabsmäßig an. Sie legt einen Bericht nicht zur
Lage der Nation, sondern zur Lage der Natur vor: Zahlen, Fakten,
Tendenzen tun gut in einer Debatte, in der sonst Grabenkämpfer und
Eiferer den Ton angeben. Pflanzen und Tiere stehen unter Druck. Trotz
vielfältiger Schutzmaßnahmen ist Deutschland nicht das Paradies für
alles, was kreucht und fleucht. Das muss uns daran erinnern, dem
Naturschutz
Non scholae, sed vitae discimus. Wir lernen
nicht für die Schule, sondern fürs Leben. Als Schüler hört man die
Botschaft gern. Doch versteht sie oft erst der Erwachsene. Egal, ob
man im Unternehmen vorwärtskommen oder anderswo die Karriereleiter
nach oben klettern will: Gesucht werden in der heutigen Arbeitswelt
Menschen mit einem breiten Wissen und besonderen Fähigkeiten. Nun ist
in Deutschland das Angebot an staatlicher und privater Bildung noch
relativ gut.
Sorgfältig geprüft und souverän entschieden: Der
Umgang der katholischen Kirche mit den Vorwürfen gegen Bischof
Franz-Peter Tebartz-van Elst ist mustergültig. Und die gestern
verkündete Entscheidung von Papst Franziskus, den Bischof nicht in
sein Bistum Limburg zurückkehren zu lassen, bleibt die einzig
richtige. Auch wenn übereifrige Kirchenkritiker es nicht gern hören
werden: Viel wäre schon gewonnen, wenn wir in unserer Empörungs- und
Unter dem Druck der Ukraine-Krise rücken Amerika
und Europa demonstrativ zusammen: Sie proben den Schulterschluss
gegen die Verletzung des internationalen Rechts durch Russland. Der
US-Präsident weiß sehr genau, dass wirksame Sanktionen gegen Moskau
nur gemeinsam mit den Europäern möglich sind. Das sollte aber nicht
darüber hinwegtäuschen, dass Obama es leid ist, für die Europäer in
Sachen Sicherheit die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Wenn die
Auf der öffentlichen Empörungsskala rangieren
Debatten über vermeintliche oder tatsächliche Sozialschmarotzer ganz
weit oben. Und geht es dabei auch noch um Ausländer, kommen die
Stammtische erst recht in Wallung. Die CSU hatte sich diese latente
Grundstimmung zum Jahreswechsel populistisch zu eigen gemacht. Ihr
Schlachtruf "Wer betrügt, der fliegt" wurde zum echten Aufreger über
die "Armutszuwanderung". Mit dem gestern veröffentl
Barack Obama hat sich bei seinem ersten Besuch
von Europas Hauptstadt darum bemüht, den Verhandlungen über den
umstrittenen transatlantischen Handelspakt neuen Schwung zu
verleihen. Und er hat sich dabei recht geschickt angestellt. Denn der
Amerikaner in Brüssel ist geradezu wie ein Europäer aufgetreten.
Keine großspurigen Ansagen, keine schönfärberischen Prognosen, keine
kraftmeierischen Grüße an das heimische politische Publikum.
Bis in die vergangenen Wochen hinein hatten mächtige Freunde den
Limburger Bischof gestützt – doch am Ende nutzte auch die Fürsprache
durch Papst-Sekretär Georg Gänswein und Kardinal Gerhard Müller
nichts. Papst Franziskus ließ sich – muss man in diesem Falle "Gott
sei Dank" sagen? – auch durch krude Vergleiche (Müller: "Lust auf
Menschenjagd") nicht beirren: Franz-Peter Tebartz-van Elst wird nicht
auf den
Konrad Adenauer kannte seine Pappenheimer:
Kleine Jungs und Journalisten würfen einem immer noch –nen Stein
hinterher. Deshalb zu dem vom Papst endgültig entschiedenen Fall des
ausgiebig gescholtenen Ex-Bischofs von Limburg der Maßhalte-Appell:
keinen Steinwurf mehr gegen Tebartz-van Elst. Wahrlich nicht ohne
Schuld am eigenen Abgang, ist der einst hochgelobte Theologe gestraft
genug. Die von Papst Franziskus wieder zum Strahlen gebrachte
christliche Tugend der Barmherzigk
Mit der Krankenkassen-Reform kehrt die Politik
nach Jahren des ideologischen Streits zur alten und bewährten Methode
zurück, dass die Krankenkassen ihren Beitragssatz selbst bestimmen.
Das ist gut so. Denn die kleine Zusatzpauschale sorgte für
unverantwortliche Verwerfungen im Gesundheitssystem. Die Pleite der
City BKK, in deren Folge alte Menschen mit Rollatoren vor
Krankenkassen Schlange standen, weil sie um ihren Versicherungsschutz
fürchteten, ist nur ein Beispiel. D
Tebartz– letzte Verteidiger werden sich jetzt in den
hintersten Winkel ihres ideologischen Bunkers zurückziehen und weiter
an der Legende von einem Bombardement auf den wehrlosen Bischof
basteln. Franziskus aber sitzt nicht hinter Betonmauern. Vielmehr
sprengt er sie mit seinem revolutionären Urteil über eine Kirche, die
an ihrer Verschlossenheit und Selbstversessenheit krankt. Zur Heilung
gehört das Lernen. Die Kirche braucht ein professionelleres
"Recruiting"