Westdeutsche Zeitung: Die große Koalition streitet über Steuergesetze = von Werner Kolhoff

Die Union weigert sich, die Reichen steuerlich
stärker zu belasten. Und deshalb weigert sich die SPD im Gegenzug,
die Normalverdiener steuerlich zu entlasten. Das ist das Spiel, das
gerade läuft. Man kann auch sagen: Die Facharbeiter werden von der
SPD dafür bestraft, dass die Partei an die Millionäre nicht rankommt.
Das ist für eine Arbeitnehmerpartei beschämend. Und von der Union
werden sie dafür bestraft, dass die an die Millionäre nicht ran will.

Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG (Rostock) zu Löws WM-Kader

Bundestrainer Jogi Löw ist sich bei der Berufung
seines vorläufigen Fußball-WM-Kaders treu geblieben. Wie in seiner
gesamten Amtszeit setzt er auf Nachwuchs-(Kl)Asse, gleich sechs
Kickern ohne Länderspielpraxis vertraut er. Dafür kickt Löw
Etablierte raus. Das Bekenntnis zu jungen Spielern und Spielkultur
hat Löws Arbeit seit dem Beginn 2006 geprägt. Die Früchte erntet er
nun, hat neben den Nobodies bewährte Kräfte wie Lahm und &Ouml

Allg. Zeitung Mainz: Gefährlich / Kommentar zum NSA-Ausschuss

Edward Snowden als Zeugen vernehmen – theoretisch
ein guter Ansatz. Der wird freilich schon jetzt massiv überlagert von
Einflüssen, die mit Wahrheitsfindung nichts zu tun haben: Es droht
Ballyhoo, es drohen rein parteipolitisch motivierte
Profilierungsschlachten, denn Untersuchungsausschüsse sind natürlich
auch politische Kampfinstrumente: Linke und viele Grüne wünschen sich
nichts sehnlicher, als jeden Geheimdienst dieser Welt als
Gangsterbande dastehen zu las

WAZ: Auch der siebte ist ein Alltag – Kommentar von Stefan Schulte

Heilig ist der Sonntag den meisten schon lange nicht
mehr. Selbst streng gläubige Katholiken sollen schon mal sonntags
Brötchen gekauft und montags eine am heiligen Vortag geschriebene
Zeitung gelesen haben. Weil das so ist, weil wir auch am siebten Tage
kaufen und konsumieren wollen, steht die verfassungsrechtlich
geschützte Sonntagsruhe auf engelsgeduldigem Papier. Wer das
verwerflich findet, sollte kurz überlegen, ob er wirklich noch nie
sonntags tanken war oder ein R

Südwest Presse: Kommentar zur UKRAINE

Wieder einmal foppt Wladimir Putin die Welt.
Vorgestern schlug er den prorussischen Rebellen in Donezk und Lugansk
vor, ihr Referendum über eine Abtrennung von der Ukraine zu
verschieben. Gestern lehnten sie ab, höflich aber bestimmt. Die
Öffentlichkeit staunt, aber in dieses Staunen mischt sich das
Gelächter aus Russland und aus der Ukraine. Dort hat man sich – im
Gegensatz zum Westen – längst daran gewöhnt, dass man Putin
keineswegs immer wörtlich nehme

Mitteldeutsche Zeitung: zu Snowden/NSA-Ausschuss

Zunächst ist Snowden am Zug. Stimmt er einer
Vernehmung per Video am 3. Juli zu, wäre das ein Punkt für die Große
Koalition. Vor allem die Union würde danach argumentieren, eine
weitere Vernehmung sei nicht mehr nötig. Besteht der Zeuge auf einer
Anhörung im Bundestag, käme die Bundesregierung nicht umhin, die
Bedingungen dafür zu schaffen. Diese würden ein Aufenthaltsrecht
beinhalten. Bliebe die Bundes-regierung passiv, würde die

Mitteldeutsche Zeitung: zu Kosten der deutschen Einheit

In der Tat ist Schroeders Rechnung einseitig, da sie
nicht thematisiert, dass den Kosten auch ein enormer Nutzen etwa
durch neue Absatzmärkte oder angeworbene Fachkräfte gegenübersteht.
Doch egal wie die Transferbilanz am Ende ausfällt, mehr als ärgerlich
ist, dass es im 25. Jahr nach dem Mauerfall in Ostdeutschland noch
keinen selbst-tragenden Aufschwung gibt. Durch Weltwirtschafts- und
Euro-Krise traten die Probleme in den Hintergrund. Der Magdeburger
Ökonom

Mitteldeutsche Zeitung: zu Sportförderung/Jugend trainiert für Olympia

Dieser Vorgang ist unbegreiflich. Das Geld für die
Förderung des Jugendsports war bisher gut angelegt. Es ist allemal
besser, junge Menschen zu unterstützen, die sich bewegen, als teure
Programme aufzulegen, um übergewichtige Kinder zu therapieren. Das
wissen auch die Mitglieder des Sportausschusses, die nun den Rotstift
angesetzt haben. Um so interessanter ist die Frage, was sie dazu
bewogen hat. Sollte es eine "Strafaktion" für die Bundesländer
gew

WAZ: An Kindern ein Beispiel nehmen – Kommentar von Torsten Droop

Noch ist nicht höchstrichterlich entschieden, ob
eine Frau, die schuldlos, aber ohne Helm auf dem Rad verunglückte,
weniger Schadenersatz erhält. Doch unabhängig vom Urteil im Juni ist
klar, dass die Helmpflicht wieder diskutiert wird. Dann werden wieder
Argumente dafür und dagegen breitgetreten – auch, wenn allen
Beteiligten klar ist: Stürze auf den ungeschützten Kopf bergen hohe
Gesundheitsrisiken, die mit kleinem Aufwand deutlich gemindert werden
k&ouml