Schwäbische Zeitung: Wo ein Wille ist

In Zeiten, in denen die Zahl der Flüchtlinge
nach Deutschland ohnehin wächst, ist die Frage heikel: Braucht man
ein neues Zuwanderungsgesetz, um Arbeitskräfte außerhalb der EU ins
Land zu holen? Um zielgerichteter um jene zu werben, die der
deutschen Wirtschaft nutzen? Jahrzehntelang hat man in Deutschland
aus historischen Gründen die Selektion von Einwanderern gescheut.
Doch man hat mit dem Aufenthaltsgesetz ein umfangreiches Regelwerk
geschaffen, mit dem man di

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Ungarn/Orban/Merkel

Die Proteste mit fast 100 000 Teilnehmern gegen
die Internetpläne zeigen, dass die tot geglaubte Opposition in Ungarn
noch am Leben ist. Im Netz organisieren sich immer mehr Gruppen, die
zum Widerstand gegen den übermächtigen Premier aufrufen. Die Kritiker
Victor Orbans haben vielleicht mehr Rückenwind von dem Besuch der
deutschen Kanzlerin erwartet. Doch Angela Merkel hat getan, was sie
konnte. Sie hat deutlich die Defizite angesprochen und Orban
aufgefordert, die kriti

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Ukraine/USA/Waffenlieferungen

Zugegeben: es ist unklar, wie eine Lösung in der
verfahrenen Situation aussehen könnte. Es ist unerträglich, wie sich
Rebellenführer Alexander Sachartschenko als Kriegstreiber gebärdet,
von Militäroffensiven schwadroniert und von Massenmobilmachungen mit
hunderttausend Mann. Dass aber zusätzliche amerikanische Waffen das
richtige Mittel dafür sein könnten, in der Region für Ruhe und
Sicherheit zu sorgen, das ist schlichtweg ausgeschlossen. E

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Griechenland/EU/Troika

Die Troika machte es ihren Kritikern zu
einfach. Kürzen, entlassen, privatisieren, reformieren – statt
Kreativität, um die Krise zu meistern, regierte soziale
Unausgewogenheit. Das Europaparlament hat der Troika schon vor einem
Jahr bescheinigt, bei der Eindämmung der Krise gute Arbeit geleistet
zu haben. Kritisiert wurde hingegen das Fehlen jeglicher
Rechenschaftspflicht. Zu Recht! Entscheidungen dieser Tragweite
müssen demokratisch kontrolliert und öffentlich d

Westfalen-Blatt: zum Thema Krebs

Krebspatienten leben immer länger, sagen die
Statistiker. Aber was bedeutet das eigentlich? Zum einen dokumentiert
das durchschnittliche Sterbealter von inzwischen 73,4 Jahren den
medizinischen Fortschritt. Für Ärzte ist Krebs vielfach durchschaubar
geworden, sie wissen weit mehr über Zellen und ihre Mutationen als
früher. Individualisierte Medizin ist ein Zweig, der an Bedeutung
gewinnt und es ermöglicht, Krebskranke punktgenau zu behandeln. Damit
verliert die

Westfalen-Blatt: zu Griechenland

Die Bundesregierung ist gut beraten, sich von
den halbstarken Sprüchen aus Griechenland nicht provozieren zu
lassen. Die Lage ist auch so schon schwierig genug. Und Angela Merkel
weiß das. Von der Kanzlerin ist jetzt Krisenmanagement gefragt. Sie
muss verhindern, dass Wackelkandidaten wie Frankreich und Italien auf
den Zug von Athen nach Brüssel springen. Denn Tsipras– Strategie
scheint klar: In den verschuldeten Ländern sucht er Verbündete gegen
die Sparvorgaben

Westfalen-Blatt: zur Ukraine-Krise

In dem Konflikt um den Osten der Ukraine gibt es
nur auf dem Verhandlungsweg eine nachhaltige Lösung. Deshalb hat die
Bundesregierung gut daran getan, trotz der verhängten Sanktionen
weiter das Gespräch mit Russland zu suchen. Leider bisher mit wenig
Erfolg. Das im September erzielte Abkommen von Minsk ist heute nicht
viel mehr als Makulatur. Entgegen der feierlichen Versprechen
eroberten die pro-russischen Separatisten 500 Quadratkilometer an
ukrainischem Staatsgebiet hinzu

Börsen-Zeitung: Einrahmen und aufhängen, Kommentar zu den Sparkassen von Bernd Wittkowski

Die Sparkassen blicken auf ein erfolgreiches
Geschäftsjahr zurück. Am Montag haben die Baden-Württemberger als
erster Regionalverband über 2014 berichtet. Die Ergebnisse der 53
Institute im Südwesten dürften cum grano salis den bundesweiten Trend
vorgeben. Das gilt freilich auch für den Ausblick auf die nächsten
Jahre, der von tiefer Skepsis geprägt ist und somit komplett im
Kontrast zur unterm Strich bislang erfreulichen Entwicklung steht.
Die